Glarus Nord hat die Qual der Wahl

Rund 60 Personen fanden am Montagabend den Weg ins Tolderhaus in Näfels. Die nach dem ersten Wahlgang verbleibenden vier Kandidaten für das Gemeindepräsidium Bruno Gallati (CVP), Thomas Kistler (SP), Kaspar Krieg (SVP) und Ruedi Schwitter (GLP) konnten sich ein letztes Mal vor einem grösseren Publikum präsentieren und auf zahlreiche Fragen Rede und Antwort geben.



Die vier Kandidaten für die Präsidentenwahl der Gemeinden Glarus Nord stellen sich den Fragen des Publikums. (Bilder: hasp) Fridolin Hauser moderierte gekonnt und mit Humor. Der Saal im Tolderhaus in Näfels war bis auf den letzten Platz besetzt. Die vier Kandidaten für das Gemeindepräsidium von Glarus Nord stellen sich den Fragen des Publikums (von links): Bruno Gallati (CVP)
Die vier Kandidaten für die Präsidentenwahl der Gemeinden Glarus Nord stellen sich den Fragen des Publikums. (Bilder: hasp) Fridolin Hauser moderierte gekonnt und mit Humor. Der Saal im Tolderhaus in Näfels war bis auf den letzten Platz besetzt. Die vier Kandidaten für das Gemeindepräsidium von Glarus Nord stellen sich den Fragen des Publikums (von links): Bruno Gallati (CVP)

Inwieweit das zweite Podiumsgespräch vom letzten Montagabend im Näfelser Tolderhaus Einfluss auf den Ausgang des zweiten Wahlgangs für das Gemeindepräsidium in der Gemeinde Glarus Nord haben wird, ist schwer zu beurteilen. Eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Die Wahl vom übernächsten Wochenende wird definitiv die Antwort darauf geben. Nun gut, vielleicht vermochte der eine oder andere Kandidat beim Publikum noch gepunktet haben, doch grossmehrheitlich dürften die meisten der Wahlberechtigten vermutlich ihre Meinung schon längst gemacht haben. Trotzdem liess es sich Moderator Fridolin Hauser alias Fridli Osterhazy nicht nehmen, die ersten drei des ersten Wahlganges plus den GLP-Kandidaten zu einem weiteren, aufschlussreichen Podiumsgespräch einzuladen und ihnen mit gezielten und durchaus heiklen Fragen nochmals gehörig auf den Zahn zu fühlen. Er tat dies in seiner unnachahmlichen Art, geschickt in der Fragestellung und souverän in der Moderation und dies alles stets mit einer Prise Humor.

Vier valable Kandidaten

Bei den Kandidaten handelt es sich bekanntlich um die bereits gewählten Gemeinderäte Bruno Gallati von der CVP und Kaspar Krieg von der SVP sowie um die «Neulinge» Thomas Kistler von der SP und Ruedi Schwitter von der GLP. Ein veritables Frühlingsgewitter mit zum Teil brisanten Fragen prasselte auf die vier Kandidaten für das Gemeindepräsidium nieder. Es waren Fragen mit schon bekannten Themen, welche die Bevölkerung der Gemeinden Glarus Nord seit einiger Zeit unter den Nägeln brennt. Fragen beispielsweise zum bachabgeschickten Nutzungsplan, zur umstrittenen Realisation von Windkraftanlagen in der Linth-ArtikelEbene, zur diskussionswürdigen Zusammenstellung der Schulstandorte, zum Ausbau der lintharena und so weiter und so fort. Um es vorweg zu nehmen: Bei der Beantwortung all der Fragen «metzgerten» sich alle vier Kandidaten hervorragend und hinterliessen zumindest bei den Podiumsteilnehmern einen ausgezeichneten Eindruck. Sämtliche Fragen wurden ausnahmslos sachlich, kompetent und aufschlussreich beantwortet. Wie immer bei Wahlveranstaltungen hielten sich die Präsidentschaftskandidaten unisono auch diesmal sowohl bei der eigenen Präsentation als auch bei Zusagen und Versprechungen nicht zurück. Vor allem suche man künftig vermehrt die Nähe zum Bürger und man wolle auf Augenhöhe miteinander diskutieren und politisieren, versprachen alle Kandidaten. Man sei offen für alle Fragen und gemeinsam werde man bestimmt Konsens finden. Da kommt mir die bayrische Fussball-Legende Franz Beckenbauer in den Sinn, der einst sagte. «Schaun mer mal, dann sehn mer scho.» Und sollten dann wirklich alle Versprechen und Zusagen eingehalten und all die schönen Worte in die Tat umgesetzt werden, braucht man sich um die Geschicke der Gemeinde Glarus Nord in Zukunft keine Sorgen mehr zu machen. Doch vorerst gilt es die Wahlen vom übernächsten Wochenende abzuwarten. Glarus Nord hat die Qual der Wahl –für Spannung ist jedenfalls gesorgt. Allen vier Kandidaten wünschen wir bei einer allfälligen Wahl zum Gemeindepräsidenten schon im Voraus viel Erfolg und Befriedigung im neuen Amte.