Glarus Nord legt den Richtplanungsentwurf vor

Die Gemeinde Glarus Nord hat im gesetzten Zeitplan den kommunalen Richtplan erarbeitet und den Medien vorgestellt. In einem Mitwirkungsverfahren von Mitte November bis Mitte Dezember kann nun die Bevölkerung zum Richtplan Stellung nehmen und allfällige Anträge stellen.



Die Hauptinformanden über den kommunalen Richtplan waren (von links) Gemeinderat Hans Leuzinger
Die Hauptinformanden über den kommunalen Richtplan waren (von links) Gemeinderat Hans Leuzinger

Gemeindepräsident Martin Laupper bekundete an der Medienorientierung grosse Freude darüber, dass es den Behörden gelungen sei, im Zeitplan den kommunalen Richtplan (GRIP) zu erarbeiten und der Bevölkerung vorzulegen. Glarus Nord sehe in der Richtplanung eine grosse Chance und gleichzeitig eine Herausforderung, mit den Ressourcen sorgfältig umzugehen und doch eine gewisse Entwicklung zu ermöglichen. «Wir wollen keine Stadt», sagte Laupper, aber ein gewisses Wachstum wolle man anstreben. «Wir müssen auch Arbeitsplätze schaffen», fuhr er fort und trotzdem die Landwirtschaft erhalten. Die Behörde möchte auch den Naherholungsraum stärken und auf den öffentlichen Verkehr Einfluss nehmen. «Wir sind uns bewusst, dass der Richtplan Konfliktstoff enthält», so der Gemeinderpräsident weiter. Konfliktstoffe könnten die Fruchtfolgeflächen sein, eine Ausdehnung der Industrie ins Riet oder die Verhinderung einer «Schlafstadt» in Ziegelbrücke.

Gemeinderat Hans Leuzinger, Leiter der Ortsplanungskommission (OPK), nannte als Meilensteine die Formulierung von 18 Leitsätzen, die schliesslich zum Resultat des kommunalen Richtplanentwurfs führten.

Christoph Zindel, Projektleiter vo der STW AG für Raumplanung aus Chur, stellte den Entwurf genauer vor. Unter anderem ist er in die Artikel Siedlung, Verkehr, Natur und Landschaft, Freizeit und Erholung, Versorgung, Entsorgung und weitere Raumnutzungen aufgegliedert. Wie sieht die Entwicklung in den Dörfern aus? Von 1981 bis 2011 ist die Einwohnerzahl in Glarus Nord um rund 19 Prozent angestiegen, allerdings sehr unterschiedlich in den einzelnen Dörfern. Wie Zindel ausführte, wolle man weiterhin ein Wachstum von rund 1,8 Prozent pro Jahr anstreben. «Die Stossrichtung ist definiert, die Realität wird sich in den nächsten Jahren zeigen», erklärte der Projektleiter. Man möchte sich innerhalb der bestehenden Flächen entwickeln. Die wirtschaftliche Entwicklung sieht man vor allem im Raum Bilten, kommt aber dort vermutlich in Konflikt mit den Fruchtfolgeflächen. Beim Flugplatz Mollis sieht man flugbetriebsnahe Industrie und Fachbetriebe. Ziegelbrücke betrachtet man als wichtigen Standort und Knotenpunkt, möchte aber verhindern, dass dort noch eine «Schlafstadt» entsteht.

Weiteres Vorgehen

Der GRIP liegt nun für ein Mitwirkungsverfahren vom 15. November bis 14. Dezember 2012 in den Gemeindehäusern von Niederurnen, Oberurnen und Näfels zur Einsichtnahme auf. Er kann aber auch auf der Homepage der Gemeinde Glarus Nord eingesehen werden. Anschliessend werden allfällige Eingaben durch den Steuerungsausschuss und die OPK gesichtet. Nachher sind die Festlegungen im GRIP in der Nutzungsplanung umzusetzen.