Glarus Nord: Umzonung beim Flugplatz gutgeheissen

Eine gut besuchte Gemeindeversammlung von Glarus Nord genehmigte am Freitagabend eine Teilrevision des Zonenplans beim Flugplatz und eine Bodenabgabe an die Firma Kopter. Auch das Budget 2019 mit der Erhöhung des Steuerfusses wurde gutgeheissen.



Glarus Nord: Umzonung beim Flugplatz gutgeheissen

Mit der Teilrevision des Zonenplans beim Flugplatz Mollis soll eine Fläche von 6,02 ha von der Landwirtschafts- in die Industriezone umgezont werden. Auf diesem Gelände wollen die Firmen Kopter, aber auch die Rettungsflugwacht, die Heli Linth, die Flugschule Ecoflight Bauten erstellen. Diese Teilrevision des Zonenplans war nötig geworden, weil die Gemeindeversammlung im September 2017 den Nutzungsplan von Glarus Nord zurückgewiesen hat. Gemeindevizepräsident Bruno Gallati stellte das Geschäft an der von rund 480 Stimmberechtigten besuchten Gemeindeversammlung vom Freitagabend vor.

Die GPK hatte keinen Erfolg

Die GPK unter Fridolin Staub hatte sich in ihrer Stellungnahme zu diesem Geschäft gegen eine jetzige Umzonung ausgesprochen und diese erst zusammen mit der ganzen Nutzungsplanung verabschieden wollen. Zum Erstaunen vieler Anwesender wurde die Diskussion nicht benutzt und die Teilrevision gutgeheissen.

Auf dem nun umgezonten Land möchte die Kopter Group AG eine Halle erstellen und stellte ein entsprechendes Bodenkaufgesuch. Die Versammlung erteilte stillschweigend dem Gemeinderat das Recht, 18 000 m² Land im Baurecht zum Preis von 350 Franken pro m² an die Firma Kopter abzugeben. Hier beantragte die GPK gemäss Votum von Präsident Fridolin Staub, dass der Gemeinderat den Baurechtsvertrag vor Vertragsabschluss der GPK nochmals zur Prüfung vorlegen soll. Die Stimmberechtigten lehnten diesen Antrag ab, nachdem sich auch Max Eberle dagegen ausgesprochen hatte.

Ja zum höheren Steuerfusss

Das Budget 2019 von Glarus Nord rechnet mit einem Aufwandüberschuss von 1,4 Mio. Franken. Gemeindepräsident Thomas Kistler erklärte die wichtigsten Kennzahlen des Voranschlages. In Anbetracht dieser finanziellen Lage beantragt die Behörde eine Steuererhöhung um 2% auf 65%.

Im Namen der SVP von Glarus Nord stellte Marcel Stucki den Antrag, den Steuerfuss nur um 1% zu erhöhen und wurde unterstützt von Landrat Peter Rothlin. Für die 2% sprach sich hingegen Max Eberle aus. In der Abstimmung entschied sich die Versammlung mit deutlichem Mehr für die 2%.

Waldkindergarten soll bleiben

Bei der Detailberatung des Budgets gab es einige Wortmeldungen. So setzte sich Claudio Noser dafür ein, dass die 50 000 Franken für den Waldkindergarten in Bilten nicht aus dem Budget gestrichen werden. Er wurde unterstützt von Sandra Tschudi. Beide schildeten die Vorzüge des Waldkindergartens. Mangels immer weniger Kindern wollte der Rat den Kindergarten aufheben. Gemäss Gemeinderätin Sybille Huber waren es anfangs noch 19, in den letzten zwei Jahren aber nur noch zehn Kinder. In der Abstimmung entschied sich die Versammlung jedoch mit grösserem Mehr für den Waldkindergarten.

Weniger Glück hatten Sven Hubacher, der den Finanzplan zurückweisen wollte, oder Max Eberle, der die drei neuen Stellen für Projektleiter streichen wollte.

Viele Kreditgeschäfte

Die zahlreichen übrigen Kreditgeschäfte passierten mit einer Ausnahme diskussionslos. Für die Projektierung und Bauherrenunterstützung des Projektes Personenunterführung beim Bahnhof Näfels beantragte der Rat einen Kredit von 335 000 Franken. Sven Hubacher stellte einen Ablehnungantrag. Diese Unterführung diene hauptsächlich dem Tschokkeareal. Man solle zuwarten wie es dort weitergehen wird. Der Antrag wurde aber abgelehnt.

Diskussionslos genehmigt wurden aber so grosse finanzielle Vorlagen wie ein Kredit von 11,4 Mio. Franken für einen Schulhausneubau in Niederurnen oder 3,1 Mio. Franken für den Neubau des Reservoirs Paradiesli in Mollis. Nachdem der Landrat vor zwei Tagen der neuen Trägerschaft «Visit Glarnerland» zugestimmt hatte, waren auch die Stimmberechtigten von Glarus Nord mit dem jährlichen Betrag von 162 500 Franken an die neue Organisation einverstanden.

Keine Diskussion gab es zur Genehmigung der Auflösung des Abwasserverbandes AMOMF. Die ARA Mittensee soll an die ARA in Bilten angeschlossen werden.

Gutgeheissen wurde auch, wie fast schon jedes Jahr, ein Verpflichtungskredit von 508 000 Franken als Betriebsbeitrag an die lintharena sgu. Einverstanden war die Versammlung zudem mit der Erstellung von zwei neuen Schulzimmern im ehemaligen Gemeindehaus Bilten sowie mit zwei Krediten für die Sanierung von Wasser- und Abwasserleitungen und der Strassen in Bilten und Näfels.