Glarus Nord unter Wasser

Infolge der ergiebigen Regenfälle der vergangenen Nacht ist es in den Gemeinden Bilten, Niederurnen und Oberurnen zu Überschwemmungen und Erdrutschen gekommen. Dank grossem Einsatz der Feuerwehren und dem Zivilschutz Nieder- und Oberurnen sowie Mollis konnte Schlimmstes verhindert werden. Die Sachschäden sind gross.



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«Im Einsatz standen während vielen Stunden rund 50 Feuerwehrleute und 50 Zivilschützler, die an verschiedenen Orten im Einsatz standen.» Hauptmann Lorenzo Conte vom Zivlischutz Glarus Nord steht seit 03.00 Uhr im Einsatz. Müde und abgekämpft, wie die meisten der vom Einsatz zurückkehrenden Feuermänner und Zivilschützler, gab er einen kurzen Überblick über die Situation, die einmal mehr zeigte, wie wichtig diese Organisationen im Ernstfall sind.

Grossalarm um 01.15 Uhr

Der Grossalarm der Feuerwehr Niederurnen-Oberurnen erfolgte um 01.15 Uhr und um 03.30 Uhr musste der Zivilschutz und der Gemeindeführungsstab aufgeboten werden. In Oberrunen waren mehrere Quartiere überschwemmt worden. Teilweise wurden Häuser bis ins erste Stockwerk überflutet. In Niederurnen trat der Rosenbördler über die Ufer und verursachte grössere Schäden. Wie Martin Laupper, Gemeindepräsident von Glarus Nord, mitteilte, bedrohte die Rauti im Gebiet der Eternit (Schweiz) AG die Betriebssicherheit. Dank schnellem Eingreifen der Feuerwehr konnte aber der Schaden gering gehalten werden. «Die Strasse ins Niederurner Alptal mussten wir sperren, da diese infolge mehreren Erdschlipfen, welche die Strasse überführten, unbefahrbar ist.» Wie er weiter ausführte, sind im Fennen verschiedene Runsen niedergegangen, welche seit Menschengedenken noch nie derart massiv in Erscheinung traten.

Schlimmeres konnte verhütet werden

Dank speditiver Arbeit der Führungskräfte und der Mithilfe der Feuerwehr Mollis konnte an den meisten Orten Schlimmeres verhütet werden – an anderen Stellen konnten grossräumige Überschwemmungen aber nicht verhindert werden. Lange Zeit waren Feuerwehr und der Zivilschutz von ganz Glarus Nord mit dem Auspumpen von Kellern und Erdgeschossen beschäftigt, auch Räumungsarbeiten auf den Verkehrswegen und bei den Betrieben im Industriequartier Fennen inklusive KVA sind bereits im Gange. Personenschäden sind gottlob nicht zu beklagen, aber die Sach- und Flurschäden sind gross. Der Gemeinderat Glarus Nord spricht der betroffenen Bevölkerung ihre Anteilnahme aus und ist darum besorgt, die rasche Bereinigung der Situation sicherzustellen und die notwendige Unterstützung zu gewähren.