Glarus Nord vor wichtigem Entscheid

An der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 28. September haben die Stimmberechtigten von Glarus Nord über den wichtigen Kredit für die lintharena sgu zu entscheiden. Der neue Gemeindepräsident Thomas Kistler hat über dieses und andere Geschäfte informiert.



Der neue Gemeindepräsident von Glarus Nord informiert erstmals die Medien über kommende Geschäfte. (Bilder: a.lombardi)
Der neue Gemeindepräsident von Glarus Nord informiert erstmals die Medien über kommende Geschäfte. (Bilder: a.lombardi)

Die Landsgemeinde 2018 hat bekanntlich und überraschend diskussionslos dem Verpflichtungskredit von 42,8 Mio. Franken für die Sanierung und den Ausbau der lintharena sgu zugestimmt. Dieser Verpflichtungskredit setzt sich aus verschiedenen Posten zusammen. Darin enthalten ist die Bedingung, dass die Gemeinde Glarus Nord die Liegenschaft der Genossenschaft für einen maximalen Betrag von 3,38 Mio. Franken käuflich erwirbt. Nach Abzug des Kantonsanateils in der Höhe von 24,525 Mio. Franken verbleiben der Gemeinde Gesamtkosten von maximal 13,73 Mio. Franken.

Wie der neue Gemeindepräsident Thomas Kistler an seinem ersten Mediengespräch ausführte, ist der maximale Betrag von 18,41 Mio. Franken ein Riesenbetrag und das grösste je in Glarus Nord beantragte Geschäft.

Gemeinderat für Ausbauvariante

Der Gemeinderat befürwortet aber auch den Ausbau der Anlage und nicht nur die Sanierung. Im Ausbau inbegriffen sind weitere Garderoben, ein zusätzliches Kinderschwimmbecken, ein Hub-Boden im kleinen Bad, ein geheiztes Warmwasseraussenbecken, eine Wasserrutsche und eine neue Sauna. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass mit dem Ausbau und damit der Attraktivitätssteigerung ein verbreitertes Publikum angesprochen werden kann. Es ist auch errechnet worden, dass mit dem Ausbau das jährliche Defizit der Anlage gegenüber einer Sanierung kleiner wird.

Die ausserordentliche Gemeindeversammlung vom 28. September hat nun über dieses wichtige Geschäft zu entscheiden. Für die Finanzierung plant der Gemeinderat ab dem Jahr 2020 eine Erhöhung des Gemeindesteuerfusses um zwei Prozent. Für die Abschreibung des Kredites prüft die Behörde zudem die Möglichkeit einer Bausteuer, wofür eine Gesetzesänderung notwendig wäre.

Künftiger Betreiber noch nicht entschieden

Noch ist auch nicht entschieden, wer die lintharena sgu künftig betreiben wird. Für die Ausarbeitung des neuen Betreiberkonzepts soll eine Kommission eingesetzt werden, die sich vertieft mit der entsprechenden Materie auseinandersetzt. Ziel ist es, dass die Gemeindeversammlung spätestens im November 2019 über das neue Betreiberkonzept befinden kann.

Wie Kistler weiter ausführte, sei es am effizientesten und einfachsten, die Genossenschaft bis zum Baubeginn eingesetzt zu lassen. Für die Bauzeit wird die Gemeinde jährlich weiterhin einen Betrag von rund 1,3 Mio. Franken berappen müssen. Die Bauzeit ist ab dem Frühjahr 2020 vorgesehen und dauert rund anderthalb Jahre. Noch steht heute nicht fest, welche Teile der Anlage während der Bauzeit geschlossen werden müssen.

Seitens der Gemeinde und dem Verwaltungsrat der lintharena sgu ist eine öffentliche Informationsveranstaltung geplant, deren Termin nächstens bekanntgegeben werden soll.

Weitere Geschäfte

Wie der Gemeindepräsident an der Medienorientierung mitteilte, sind für die Gemeindeversammlung vom 28. September noch zwei weitere Geschäfte vorgesehen. So wird eine Teilrevision Ortsplanung «Erweiterung Abbau- und Deponiezone Haltengut, Krähberg II, Mollis» beantragt. Ferner möchte der Gemeinderat einen Verpflichtungskredit von 550 000 Franken für die Totalsanierung der Strasse Näfletenberg, Abschnitt Lochberg bis Boggen, unterbreiten. Über diesen Kredit muss allerdings noch die GPK beraten.