Glarus soll von der Energiestrategie profitieren

Das Glarner Komitee für ein Ja zur Energiestrategie 2050 hat am Donnerstagvormittag in Näfels über die Gründe informiert, weshalb man die eidgenössische Vorlage annehmen sollte. Die Befürworter sehen grosse Vorteile auch für den Kanton Glarus.



Martin Landolt
Martin Landolt

Sören Ehlers vom Glarner Komitee für die Energiestrategie 2050 (ES 2050) durfte zur Medienorientierung Nationalrat Martin Landolt, Parteipräsident BDP, Jürg Rohrer, Präsident Energieallianz Linth, Franz Landolt, Landrat GLP, sowie Hans-Peter Legler, Parteipräsident FDP, willkommen heissen. Verhindert war der ebenfalls angekündigte Mathias Zopfi, Landrat Grüne.

Die regionale Wertschöpfung

Jürg Rohrer informierte über die regionale Wertschöpfung, die die Energievorlage auslösen würde. So werden energetische Gebäudesanierungen praktisch immer von regionalen Firmen geplant und durchgeführt. So würden sehr viele zusätzliche Arbeitsplätze bis 2030 geschaffen. Die Energiestrategie stärke zudem die Produktion von einheimischer, erneuerbarer Energie, fuhr Rohr fort. Die Abhängigkeit vom Ausland sinke, und die Versorgungssicherheit steige. «Mit einem Ja zur Energiestrategie leisten wir unseren Beitrag für eine nachhaltige, sichere Energieversorgung.» Rohrer erwähnte zudem die Wasserkraft, denn die ES 2050 fördere und stärke die Position der Wasserkraft. Der Kanton Glarus gehöre – pro Kopf gerechnet – zu den grössten Profiteuren der KEV (Kostendeckende Einspeisevergütung).

Für mehr Energieeffizienz


Landrat Franz Landolt erklärte, diese Abstimmung sei für die GLP weg- und richtungsweisend und plädierte für mehr Energieeffizienz. So viel wie nötig erneuerbare Energie einsetzen sei das Gebot der Stunde. «Wir haben mit Wasser, Holz, Biomasse, Sonne und Wind bei uns genügend erneuerbare Energiequellen, die nicht so schnell versiegen.» Diese können genutzt werden, ohne den kommenden Generationen einen Scherbenhaufen an Umwelt- und Klimaproblemen zu hinterlassen.

Über 600 neue Arbeitsplätze


Nationalrat Martin Landolt zitierte Zahlen aus einer Studie der Schweizerischen Energie-Stiftung SES. Diese sagt voraus, dass durch die Ausschöpfung der Potenziale für erneuerbare Energien und Energieeffizienz in der ganzen Schweiz bis 2035 rund 85 000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Für den Kanton Glarus rechnet die Studie mit 643 neuen Arbeitsplätzen. «Die Energiestrategie fördert wirtschaftliche Innovationen», ist der BDP-Präsident überzeugt.

Hans-Peter Legler, FDP-Kantonalpräsident, führte aus, Effizienzsteigerung sei ein reines Umsetzungsthema oder anders gesagt ein Leadership-Thema. Effizienzsteigerung erreiche man mit dem Mut neue Wege zu gehen, mit Innovationen und technischen und prozessualen Initiativen. Er ist der Überzeugung: «Das Energiegesetz sei ein guter Kompromiss und fördert das Investitionsklima für eine innovative Schweiz.»