Glarus Süd fördert naturnahes Lernen in Mitlödi

Ein Projekt, das bewegt – im wahrsten Sinne des Wortes: Mit der Unterstützung der Roger Federer Foundation wurde Mitte Mai 2025, der neue naturnahe Pausenplatz der Schule Mitlödi feierlich eingeweiht. Entstanden ist ein lebendiger Lern- und Spielort, der Kindern die Natur näherbringt und sie in ihrer Entwicklung ganzheitlich fördert.



Ein innovatives Projekt der Schule Mitlödi, das Kindern Naturerfahrung, Bewegung und gemeinsames Lernen ermöglicht und so ihre Entwicklung ganzheitlich fördert (Bilder: zvg)
Ein innovatives Projekt der Schule Mitlödi, das Kindern Naturerfahrung, Bewegung und gemeinsames Lernen ermöglicht und so ihre Entwicklung ganzheitlich fördert (Bilder: zvg)

Die Idee dahinter: Mehr Bewegung, mehr Natur, mehr Kindsein. Statt Betonflächen und herkömmlicher Spielgeräte bietet der neue Platz Bauminseln, Sträucher, einheimische Pflanzen, Naturmaterialien und kleine Rückzugsorte. Kinder können hier toben, forschen, beobachten und entdecken, alleine oder gemeinsam. Der Pausenplatz ist aber nicht nur Spielort, sondern auch Lernraum: Der sogenannte «Waldgarten» wird künftig in den Unterricht eingebunden und fördert ganzheitlich die kognitive, soziale, emotionale und motorische Entwicklung – im Einklang mit dem Lehrplan 21. 

Gemeinschaftswerk für die Zukunft 

Lehrpersonen der Gemeinde Glarus Süd hatten sich Ende 2022 für das Projekt beworben und erhielten neben finanzieller Förderbeiträge auch professionelle Beratung bei der Projektierung und Umsetzung durch Fachorganisationen wie RADIX oder der ZHAW. Neben der finanziellen Unterstützung der Roger Federer Foundation wurde das Projekt in Mitlödi zusätzlich durch verschiedene Beiträge aus der Schulgemeinschaft mitfinanziert: Die 5./6. Klasse gewann beim WWF-Klimawettbewerb den zweiten Preis, die 1. Klasse wurde mit dem «Grünen Zweig» von WWF Ostschweiz ausgezeichnet. Hinzu kamen der Erlös des schuleigenen Pausenkiosks sowie private Spenden von Eltern und Unterstützenden. 

Die Umsetzung in Mitlödi erfolgte zwischen März 2024 und März 2025. «Wir packen selbst mit an», lautete das Motto und das meinten die Kinder wörtlich. Ob Erde schaufeln, Pflanzen setzen oder Wege anlegen: Die Schülerinnen und Schüler übernahmen Verantwortung und gestalteten ihr Schulumfeld aktiv mit. In nur sieben intensiven Arbeitstagen verwandelten sie gemeinsam mit dem Natur- und Landschaftsgärtner Boris Juraubek das Schulareal in einen naturnahen Spielraum. Begleitet wurde die Umsetzung durch einen Elternmitwirkungstag im Frühling 2024 sowie ergänzende Arbeiten während der Sommerferien durch die Firma R. Oertli GmbH und Boris Juraubek. Auch bei den Schülerinnen und Schülern findet das Projekt grossen Anklang. Sämi aus der 2. Klasse erklärt: «Früher war da nur Teer. Jetzt gibt es Wald, Blumenbeete, Bäume und Sträucher. Letzten Sommer konnten wir sogar Tomaten, Gurken und Physalis ernten. Wer schneller war, hat mehr abbekommen.» Seite 2 

Am 9. Mai 2025 wurde der neue naturnahe Pausenplatz in Mitlödi feierlich eingeweiht. In verschiedenen Workshops bereiteten sich die Kinder intensiv auf das Fest vor. Die Mediengruppe gestaltete Plakate, führte Interviews und dokumentierte das Ereignis, während andere Gruppen für Unterhaltung, Kulinarik oder die Gestaltung des Festprogramms in der Turnhalle sorgten. Eine lebendige Feier, die den Charakter des Projekts widerspiegelte: gemeinschaftlich, kreativ und naturnah. Ein besonderes Highlight: Die persönliche Videobotschaft von Roger Federer. Er erinnert sich noch gut an seine eigene Kindheit: «Natürlich habe auch ich als kleiner Junge unzählige Stunden draussen beim Spielen verbracht.» Zudem freut er sich riesig über die Teilnahme am Projekt und die entstandene Oase in Mitlödi. 

Ein Lernort in Bewegung 

Mit der Einweihung beginnt nun ein neues Kapitel: Der Waldgarten wird fester Bestandteil des Schulalltags. Er soll nicht nur gepflegt, sondern von den Klassen aktiv erlebt, genutzt und weiterentwickelt werden, mit Unterstützung durch Projekttage und die Begleitung von Boris Juraubek. Der Waldgarten wächst weiter und mit ihm das Bewusstsein für Natur, Verantwortung und Gemeinschaft bei den Kindern. Eine mögliche Erweiterung, etwa ein naturnah gestaltetes Volleyballfeld, ist bereits angedacht.