Fleischkäse und Kartoffelsalat
In der Ämpächli-Küche wird ab 15.00 Uhr aus Betriebsamkeit Hektik. Verwaltungsrats-Präsident Hansjürg Rhyner kommt diesmal so schnell wie selten zum letzten Traktandum – womit das traditionelle GV-Menü früher als geplant serviert wird. Rhyner hat zuvor bei den 106 Aktionär/-innen, welche mit 21 693 Aktien 77% des gesamten Aktionariats vertreten, im Eiltempo Zustimmung zu Geschäftsbericht und Jahresrechnung, die Übernahme des Jahresverlustes auf die laufende Rechnung sowie die Wiederwahl der Revisionsstelle abgeholt und ohne Wortmeldung Verwaltungsrat und Geschäftsleitung entlastet.
Gondelbahn-Revision und neue Selbstbedienungszone
Gleichzeitig erklärt er mit einigen Anekdoten den 50-jährigen Werdegang der Sportbahnen, freut sich über die erfolgreiche Revision der Gondelbahn, die u.a. eine neue Steuerung besitzt, trotzdem nur 30 Tage ausfiel und in der laufenden Sommersaison nahe an die gewohnte Transportleistung herankommt. Diese sorgt für 7% des Jahresumsatzes. Der Verkauf des Berghauses Vorab ermöglicht insgesamt Investitionen von CHF 1,7 Mio., u.a. in die Gastronomie, in eine Vergrösserung der Terrasse und in die Gastro-Küche. Die neue Selbstbedienungszone wirkt jetzt hell, freundlich und grosszügig.
Finanzen
Die Kennzahlen des Geschäftsberichtes weisen einen um 57% auf 7,5 Mio. gewachsenen Umsatz und einen um 10,6% auf 3,43 Mio. gestiegenen Verkehrsertrag aus. Damit liegen sie deutlich über dem Wachstums-Durchschnitt von 39% der 350 Schweizer Bergbahnen. Dieser massive Zuwachs ist ebenso der Vorjahres-Corona-Pandemie geschuldet wie eine Nachtragszahlung von Corona-Hilfen in Höhe von CHF 865 666.–, welche das Betriebsergebnis von CHF 109 395.– auf CHF 975 061.– anhebt. Subtrahiert man davon die Sanierungs-Massnahmen der letzten Rechnungsperiode von CHF 3 360 000.–, bleibt am Ende nach Steuern ein Jahresverlust von CHF 2 415 651.–.
Wichtiger Arbeitgeber
Mit einer Lohnsumme von CHF 3,9 Mio. sind die Sportbahnen wichtigster Arbeitgeber im Tal. VRP Hansjörg Rhyner hofft auf einen «Bomben-Winter», informiert, dass sich Betriebsleiter Stefan Elmer und sein Team bereits mit Massnahmen bei einer möglichen Strom-Mangellage befassen, obwohl die 2400 Bergbahnen nur 0,24% des gesamtschweizerischen Stromkonsums verbrauchen. Er dankt den Aktionären für ihre Treue. Sein Dank schliesst auch an die Belegschaft, das Gastro-Team um Martin Metzger und Fam. Bäbler mit ein, welche im Talboden ihr Wiesland als Parkplatz zur Verfügung stellt.
Sonnenschutz
Nachdem die Aktionäre mit dem in Windeseile servierten Traditions-Menü versorgt sind, machen sie sich mit einer Tube 50er-Sonnenschutz als Abschiedsgeschenk auf den nebligen Heimweg. Am anderntags folgenden «Füfliber-Tag» werden sie ihn kaum benötigen, aber bestimmt an einem sonnigen Wintertag des erwarteten «Bomben-Winters».
Erfolgsrechnung (in 1000)
Ertrag 2021/22 2020/21
Verkehrsertrag 3’945 2’732
Gastronomieertrag 2’759 1’359
Nebenerträge 786 673
Total Ertrag 7’492 4’765
Aufwand
Betriebsaufwand 7’245 6’271
BG 1, vor Zinsen, Steuer (EBIT) 246 -1’506
Finanzrechnung 137 164
BG 2 109 -1’670
Ausserordentlicher, periodenfremder Ertrag 865 846
Jahresgewinn vor Steuern/Sanierung 975 -824
Sanierungsmassnahmen (Aufwand) 3’360 --
Jahresverlust vor Steuern -2’384 -824
Direkte Steuern 307 14
Jahresverlust nach Steuern -2’415 -839