Glarus testet, impft und boostert

Der Kanton Glarus betreibt weiterhin einen grossen Effort, damit die Menschen sicher durch den Winter kommen und das Gesundheitssystem gleichzeitig nicht überlastet wird. Ab Freitag, 3. Dezember, können sich alle für die Boosterimpfung anmelden. Flächentests werden weitergeführt, Kontrollen optimiert.



(Bild: jhuber)
(Bild: jhuber)

Glarus gehört gegenwärtig zu den Kantonen mit der höchsten Testintensität (Situationsbericht der epidemiologischen Lage im Kanton Glarus). Durch Flächentests in Schulen und Unternehmen können infizierte Personen identifiziert werden, die oft noch ohne Symptome sind. Dadurch können weitere Ansteckungen verhindert und die Kapazität der Glarner Gesundheitsversorgung sichergestellt werden. Dies sei nach wie vor das Hauptziel, führte der Leiter der Task Force Covid-19, Landesstatthalter Benjamin Mühlemann, am Dienstag vor den Medien aus. Die Situation im Kantonsspital Glarus könne gegenwärtig gut bewältigt werden, auch wenn bekannt sei, dass sich die Lage schnell ändern könne. Während der vierten Welle im August/September entwickelte sich die Zahl der Hospitalisierungen dank den Impfungen deutlich weniger stark als zuvor. Aktuell sei das erfreulicherweise auch der Fall.

Die Boosteranmeldung für alle kommt ab Freitag

Die Bewohnenden der Alters- und Pflegeheime im Kanton sind grösstenteils mit der dritten Impfung (Booster) durchgeimpft. Allen übrigen über 65-Jährigen kann die Boosterimpfung bis Weihnachten angeboten werden. Ab Freitag, 3. Dezember, ist zudem die Anmeldung zu Impfterminen für den Booster auch für unter 65-Jährige möglich. Wie bisher wird bei der Vergabe der Termine nach Alter und Risiko priorisiert. Geimpft wird auch über die Festtage. Weil dann von einer erhöhten Nachfrage auszugehen ist, werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen: Das Impfzentrum in Ennenda wird in dieser Zeit durch das Kantonsspital und Studierende des Bildungszentrums für Gesundheit und Soziales Glarus unterstützt. Eine Boosterimpfung erfolgt frühestens 6 Monate nach der Zweitimpfung der Grundimmunisierung.

Regierungsrat empfiehlt 3G in Alters- und Pflegeheimen

Der Regierungsrat hat am Dienstag beschlossen, den Alters- und Pflegeheimen die Einführung eine Zertifikatspflicht für Besuchende zu empfehlen. Das Kantonsspital Glarus sowie die Alters- und Pflegeheime der Gemeinde Glarus haben eine solche 3G-Regelung bereits eingeführt. Die Kosten für die Testung von Besuchenden werden vom Kanton bezahlt.

Flächentests werden konsequent weitergeführt

Erfreulicherweise steigt die Zahl der interessierten Firmen, die sich an Flächentests beteiligen wollen. Das Departement Finanzen und Gesundheit versucht laufend, mehr Laborkapazitäten einkaufen zu können. Dies gestaltet sich angesichts der steigenden Fallzahlen und der äusserst hohen Auslastung der Labors zurzeit als schwierig.

In den Schulen werden seit den Sommerferien im Kanton Glarus bereits ab Stufe Kindergarten Spucktests durchgeführt und aufgrund der guten Erfahrungen konsequent weitergeführt. Die Task Force des Departements Bildung und Kultur beurteilt die Lage laufend neu, um Schutzmassnahmen zu justieren und gegebenenfalls anzupassen. Oberstes Ziel bliebt hier weiterhin, einen geordneten Schulbetrieb mit Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten.

Kontrollen werden optimiert

Das Arbeitsinspektorat des Kantons Glarus hat seit April 2020 mittlerweile rund 850 Schutzkonzeptkontrollen durchgeführt. Der Anteil an Betrieben ohne oder mit nur geringfügigen Mängeln bei der Umsetzung der Schutzkonzepte liegt bei erfreulichen 95 Prozent. Nicht überall gleich gut wird die Durchsetzung der Maskenpflicht im Detailhandel gehandhabt. Ausserdem besteht ein gewisses Manko bei der Durchsetzung der Zertifikatspflicht in der Gastronomie. Die Kantonspolizei wird die Einhaltung der Regeln nachdrücklich einfordern, damit für alle Beteiligten gleich lange Spiesse gewährleistet werden können.