Glarus hoch3 AG oder auch allgemein die IKT-Dienstleistung im Kanton Glarus und den Gemeinden wurde in den letzten Jahren rege diskutiert und war auch schon Thema an einer Landsgemeinde. «Als ich vor fünf Jahren den Sitz des Verwaltungsratspräsident übernommen habe, war unter anderem auch die finanzielle Situation sehr kritisch», erklärte Martin Leutenegger an der Bilanzpressekonferenz. Der Fremdkapital-Anteil betrug damals rund 5,6 Millionen Franken, was zwei ganzen Jahresumsätzen entsprach. Nicht erstaunlich, dass Leutenegger mit grosser Freude bekanntgab, dass dieser Anteil aktuell bei 10 Prozent liegt und die Firma aktuell schuldenfrei dasteht. Aber nicht nur hier habe man den Turnaround geschafft, denn auch die Daten und Programme für die Gemeinden und weiteren öffentlich-rechtlichen Anstalten mussten zum Teil neu aufgestellt oder mindestens auf den gleichen Stand gestellt werden. «Vor allem die Migration von zwei alten Rechenzentren in das neue Zentrum in Schwanden gestaltete sich sehr schwierig und aufwendig», ergänzte dazu CEO Hans-Peter Legler. Er freue sich nun, nach der Zeit der Konsolidierung neue und vor allem innovative Schritte in die Zukunft zu gehen. Hier betonte er vor allem, dass ab nächstem August ein Informatiker selber ausgebildet wird. «Nicht nur hier arbeiten wir eng mit der IT des Kantons Glarus zusammen.» So sollen die Starts der Ausbildung mit dem Kanton abgestimmt werden, da dieser nicht jedes Jahr einen Lehrling einstellt. «Ausserdem sind jeweils längere Praktika in den anderen Abteilungen geplant.»
Aktuell wird zudem die Eigentümerstrategie ausgearbeitet, verriet Leutenegger weiter. Der Fokus soll noch stärker auf Dienstleistungen für öffentlich-rechtliche Unternehmen ausgerichtet sein. Aktuell gehören dazu vor allem die drei Glarner Gemeinden und die Technischen Betriebe. «Hier sehen wir aber bei den Schulen und Heimen noch zusätzliches Potenzial.» Falls Anfragen ausserhalb des Kantons in diesem Bereich kommen würden, wären sie auch dafür jederzeit offen. «Wir gehen aber nicht aktiv über die Kantonsgrenze.» Eher ist die noch engere Zusammenarbeit mit dem Kanton ein grosses Ziel. «Alles was wir tun, ist in enger Absprache und nun sind wir unter anderem finanziell so aufgestellt, dass nichts gegen einen Zusammenschluss sprechen würde.»
Ein wichtiges Anliegen war Legler noch das Thema Cyber-Crime. Zwar betonte er, dass dies im Glarnerland aktuell kein brennendes Problem sei, es aber auch hier bereits Angriffe gebe. «Das ist mehr ein Aufruf an private Unternehmen, diese Gefahr nicht zu unterschätzen.» Hier habe sich der Landsgemeinde-Entscheid, dass Glarner Daten im Glarnerland bleiben sollen, als Glücksfall herausgestellt. Denn so habe man unbedingt mehr Kontrolle über die Sicherheit der sensiblen Daten.