Dabei kam klar zum Ausdruck, dass ein Wachstum nur durch Akquisition erreicht werden kann. Aber auch, dass vor allem der Regionale Gedanke eine wichtige Rolle spielt. Das Wachstumsgebiet der Glarner Kantonalbank liegt entlang der Linth. Und da die Bank Linth schon seit längerem allgemein als Übernahmekandidat galt, war es naheliegend, dass die GLKB dieser Bank ein entsprechenden Angebot unterbreitete. So der Bankratspräsident der GLKB, Mathias Jenny, in seinen Eröffnungsworten.
Generelle Vorteile für die Region
Eine Übernahme der Bank Linth durch die Glarner Kantonalbank, so Willy Kamm, Vizepräsident des Bankrates und Vertreter der Glarner Regierung, bietet beiden Banken aber auch der gesamten Region grosse Vorteile. Mit dieser Zusammenlegung könnten die Anbieter gestärkt , Arbeitsplätze in der Region gesichert werden und es würde eine sichere Bankgruppe mit finanzieller Stärke entstehen. Gemeinsam würde eine echte Ostschweizer Alternative entstehen, denn alleine sind die Marktanteile und das Volumen zu klein. Mit den Übernahmeplänen der GLKB möchte eine Übernahme der Bank Linth durch eine grosse oder ausländische Bank verhindert werden, was der Region aus Sicht von Kamm nur schaden würde und einem Ausverkauf gleich käme.
Warum die GLKB als neuer Partner
Nach Bernt Arpagaus, CEO der GLKB, ist die Glarner Kantonalbank ein starker Aktionär welcher Stabilität und Sicherheit bietet. Sie bringt viel Verständnis und Know-how für Gewerbe für die KMU und die privaten Anlieger mit sich. Das Wachstum der GLKB, insbesondere bei den Zinserträgen liegt weit über dem der Bank Linth. Auch der Jahresgewinn in relativen Zahlen liegt über dem der Bank Linth. Es sind also Fakten, welche für die Glarner Bank sprechen und welche auch den bisherigen Aktionären der Bank Linth klar aufzeigen, dass ein Zusammengehen mit der GLKB grosse Vorteile bietet. Die BL kann infolge der hohen Kosten und den Veränderungen im Markt in Zukunft nicht selbstständig bleiben. Auch ohne das Übernahmeangebot der GLKB hat sich die BL bereits nach Lösungen dieser Art erkundigt und sondiert.
Gemeinsame Chancen
Zukünftig wird sich der Bankenmarkt in Richtung stärkerer Institute verändern und die Glarner Kantonalbank will dieser Veränderung frühzeitig begegnen, um nicht von den Ereignissen überrascht zu werden. Zusammen mit der Bank Linth ist man wettbewerbsfähiger und kann sich rechtzeitig für zukünftige Marktveränderungen positionieren. Gemeinsam wäre man die grösste Bank mit Fokus Retailkunden in der Ostschweiz und man könnte kommenden Marktentwicklungen aus der Position der Stärke begegnen. In unserer Region würde eine Bankengruppe mit einer Bilanzsumme von 8.7 Mrd. Franken und einem Bruttogewinn von gegen 50 Mio Franken, mit ca. 11.000 Kunden entstehen. Trotz dieser Grösse, welche im Vergleich schweizweit aber immer noch als klein zu bezeichnen ist, wäre die Bankengruppe nach wie vor überschaubar, glaubwürdig und persönlich.
Das Angebot der GLKB
Nach Aussage von Arpagaus bietet die GLKB den Aktionären und Mitarbeitern der Bank Linth eine Partnerschaft an und lädt das Management und die Mitarbeiter dazu ein, sich aktiv einzubringen. Der Name der Bank Linth soll in der Region weiter gestärkt und ausgebaut werden und die Führung der Bankengruppe sollte gemeinsam in Glarus und Uznach gestaltet werden. Den Aktionären sollte klar sein, dass Glarus näher liegt als Vaduz und dass ein faires Angebot unterbreitet wurde. Mit dem PS-Anteil bleiben die Aktionäre weiterhin Miteigentümer der Bank und können vom gemeinsamen Mehrwert profitieren. Bei einer allfälligen Übernahme durch die Lichtensteinische Bank erhalten die Aktionäre den ausgehandelten Betrag pro Aktie, sind dann aber „draussen“. Die Entscheidung liegt nun ganz bei den Aktionären, denn wie zu erfahren ist, wird die LLB ihr Angebot bis zum 19. Dezember 2007 abgeben. Da der geplante Ablauf des Angebotes der LLB am 2. Februar 2007 erfolgt, hat die GLKB den Ablauf ihres Angebotes ebenfalls auf dieses Datum verlängert.
Bei einer Übernahme der Bank Linth durch die Glarner Kantonalbank würde weiterhin in die bestehenden Kernkompetenzen und in die lokalen Kunden investiert. „Da wo wir zu Hause und wo unsere Arbeitsplätze sind“ mit diesen Worten schloss Bernt Arpagaus seine Ausführungen und leitete über zu einer öffentlichen Diskussion. Diese wurde von den zahlreich erschienen Aktionären und Interessierten aber nur kurz genutzt. Anschliessend wurden die Anwesenden zu einem Apéro und persönlichen Gedankenaustausch geladen.
