KNX ist ein weltweit anerkannter Standard für ein Bussystem innerhalb der Gebäudeautomation. KNX ist quasi ein für alle Geräte zugängliches Kommunikationsmittel, das eine einheitliche intelligente Vernetzung in einem Gebäude ermöglicht. Weltweit haben sich über 300 Projekte für den KNX-Award 2022 beworben.
Beim 50 Millionen-Franken-Erweiterungsbau auf dem Kerenzerberg wurde von Anfang an stark auf Energieeffizienz gesetzt, denn der Kanton Zürich, als Eigentümer des Sportzentrums, will den CO2-Ausstoss seiner Bevölkerung bis 2050 mehr als halbieren. Vor sechs Jahren wurde das Sportzentrum als Grossverbraucher verpflichtet, seine Energieeffizienz bis 2024 um 22% zu verbessern; dank MINERGIE, organisatorischen Betriebsoptimierungen und dem Einsatz von innovativen Steuerungs- und Regelungstechnologien konnten die Ziele jeweils übertroffen werden.
In einem ersten Schritt wurden Heizung, Lüftung und Beleuchtung optimiert. Das eingesetzte KNX-Gebäudeautomationssystem und die Visualisierungssoftware EisBär SCADA visualisieren die Energieflüsse in den Sporthallen und Gebäuden. Mit zusätzlichen Sensoren und Aktoren an Storen, Decken, Türen und Fenstern liessen sich weitere Datenpunkte in das digitale System integrieren. «Dank dem Automationssystem steuern sich die Gebäude heute von selbst – es ist, als ob wir ihnen gewisse Reflexe einprogrammiert hätten», erklärt Franco A. Bonutto, Geschäftsführer von Soltris GmbH, der das Gebäudeautomationssystem geplant und programmiert hat. «Detektoren für die Luftfeuchtigkeit in den Garderoben melden dem KNX, wann die Lüftung hochgefahren werden soll. Impulse aus Sensoren an Tür- und Fensterrahmen verhindern, dass im Winter aus dem Fenster geheizt wird. Und dank Lichtsensoren schaltet das System die Beleuchtung nur so lange und so stark ein, wie sie tatsächlich gebraucht wird». – So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
750 Räume müssen nicht mehr kontrolliert werden
Auch die betriebliche Effizienz wurde gesteigert und die Technologie erleichtert die Arbeit der Mitarbeitenden. Die rund 750 Räume müssen nicht mehr einzeln abgelaufen und kontrolliert werden – offene Fenster werden beispielsweise angezeigt. Digitale Raumbeschriftungen werden automatisch über das Reservationssystem ausgelöst und die Räume bedürfnisgerecht und zeitgenau temperiert und belüftet. Neben Alarmen und Störungen erfolgt auch die Meldung von Reparatur- und Unterhaltsarbeiten automatisch über das SZK!Cockpit. Aufzeichnungen und Rapportierungen minimieren den Arbeitsaufwand zusätzlich.
Energieeffizienz ist das Gebot der Stunde
Dank intelligenter Technik vermindert das Sportzentrum Kerenzerberg den CO2-Ausstoss auf ein Minimum und spart in den kommenden Jahren gleichzeitig viel Geld für unnötig verbrauchte Elektro-, Kälte- und Wärmeenergie. «Mit den eingesparten Mitteln kaufen wir lieber Sport- und Spielgeräte für den Jugend- und Breitensport», freut sich die Betriebsleitung des Sportzentrums Kerenzerberg.
