Wir feiern, so Iris Lustenberger zum Beginn. Wir gedenken der Verstorbenen, der Zukünftigen, der Mitgestaltenden in unserer Gesellschaft. Sie alle leben, wirkten und sind wertvolles Miteinander. Mutter und Vater zu werden, zu sein, ist nicht selbstverständlich. Was aus Neuem wird, liegt in den Händen des Lebens, ist Gnade und hoffentlich auch willkommenes Geschenk. In vielem, so ein Bezug auf die Predigt, sind wir von Gott begleitet, auch in schwierigen, fordernden und belastenden Zeitspannen. Mit dem Lesen aus verschiedenen Briefen des Paulus erfolgte ein Verdeutlichen. Kirchenrätin Susanne Abesser und Iris Lustenberger wechselten sich in diesem Bereich ab.
Gnade komme mit Gedanken, Erfahrungen und Erkenntnissen., wie sie im Leben, in der Rolle der Eltern und im Heranwachsen der Kinder spürbar sei. Wir spüren zuweilen die Dankbarkeit und leben sie. Dem Erleben sollen wir offene Räume bieten.
Und wenig später schlossen im Rahmen der kurzen, mit viel Innigkeit und Kunstsinn ausgestalteten Matinee Lieder an, die Linus Manuel Hofmann mit ein klein wenig Pathos und spürbarer Hingabe sang, von Ruth Illi am Klavier riesig aufmerksam und mit hohem Einfühlungsvermögen begleitet. Das Ausgestalten der abwechslungsreichen Fülle an Liedern von Bach, Schubert, Schumann, Johann Krieger, Valentin Rathgeber war fordernd. Man wurde in gar verschiedene Welten und Stimmungen entführt, vernahm beispielsweise: «Der hat vergeben das ewig Leben, der nicht die Musik liebt und sich beständig übt in diesem Spiel» oder: «Wer die Musik in Ehren hält, der hält sich selbst in Ehren, es ist ein Werk, das Gott gefällt und das die Engel hören». Recht innig und launig ging es mit «Feinsliebchen, du sollst mir nicht barfuss gehen, du zertrittst dir die zarten Füsslein schön» zu und her. So ein klein wenig kitschig, rumalbernd, war das – und führte zu spontanem Beifall. Eine ganze Palette an Gefühlen klang auf, vieles wurde mit Leidenschaft und Inbrunst angeboten.
Es schloss ein munterer Gedankenaustausch bei gemütlichem Verweilen an – abwechslungsreicher kann der Muttertag kaum sein!