Grämplitag in Näfels

Wenn Kinder statt Flöhe sich in den Näfelser Strassen tummeln, geht es bunt und lebhaft zu und her.



Grämplitag in Näfels

Was früher eher verstaubt daher kam, zeigt sich heute trendig als Markt, auf dem Gegenstände von Privatleuten für andere Privatleute angeboten werden. Auf einem traditionellen Flohmarkt werden gebrauchte Dinge verkauft, die schon durch ein oder mehrere Paar Hände gegangen sind. Doch was haben gebrauchte Waren mit Flöhen gemein? Ganz eindeutig ist die Herkunft des Begriffs «Flohmarkt» nicht zu klären.

Der «Floh» kommt aus Paris

Eine gängige Meinung lautet, dass der Begriff aus dem Französischen stammt. Bei unseren Nachbarn jenseits des Rheins heissen die Second-Hand-Märkte «Marché aux Puces» – was übersetzt nichts anderes bedeutet als «Flohmarkt».

Seit dem späten Mittelalter war es in Paris üblich, dass Lumpenhändler die abgetragenen Kleider der Reichen aufkauften und mit diesen Handel trieben.
Doch da die hygienischen Bedingungen damals noch zu wünschen übrig liessen, kam es nicht selten vor, dass sich Flöhe in der abgelegten Garderobe befanden. Nach einer besonders grossen Flohplage wurden die Lumpenhändler in den Norden von Paris verfrachtet, wo um 1890 der erste «Flohmarkt» Frankreichs stattfand.

Floh hin oder her, Schnäppchen erhandeln, alte Bekannte zu treffen oder neue Bekanntschaften zu machen dank Grämpeln – was so viel bedeutet wie im Kleinen handeln – macht für Jung und Alt Sinn und Spass.

Wer Lust hat, die Wohnung zu durchforsten und gut erhaltene Schätze am Flohmarkt Näfels zu präsentieren, hat die nächste Gelegenheit dazu am Kilbisamstag 2022. In die Jahrmarkttage eingebettet, liegt der Grämplitag seit 2019 goldrichtig.

Herzlichen Dank an die Grämplitag-«Managerin», Sandra Martinelli sowie an die Angestellten der Gemeinde Glarus Nord, welche Verkaufsstände bereitstellten, unter deren Dächern die «Marktware» komfortabel arrangiert werden konnte.