Gratwanderung zwischen Volkssport und Wirtschaftlichkeit

Letzte Woche fand der Workshop der Glarner Handelskammer in der lintharena in Näfels statt. Das Sportzentrum müsse dabei im Spannungsfeld zwischen öffentlichem Auftrag und Wirtschaftlichkeit agieren, verriet Geschäftsführer Jakob Kamm.



Neuer Publikumsmagnet: Jakob Kamm (Zweiter von rechts) zeigt der Glarner Handelskammer die Kletterhalle. (Bilder: jhuber) Grosses Areal: Neben dem Hallenbad und den Turnhallen beinhaltet die lintharena auch ein Freibad. Blick hinter die Kulissen: Jakob Kamm (Mitte) zeigt die Wasseraufbereitung für das Hallenbad.
Neuer Publikumsmagnet: Jakob Kamm (Zweiter von rechts) zeigt der Glarner Handelskammer die Kletterhalle. (Bilder: jhuber) Grosses Areal: Neben dem Hallenbad und den Turnhallen beinhaltet die lintharena auch ein Freibad. Blick hinter die Kulissen: Jakob Kamm (Mitte) zeigt die Wasseraufbereitung für das Hallenbad.

«Die lintharena ist ein vielseitiges Leistungszentrum mit einem vielfältigen Angebot», erklärte der Verwaltungsrat der lintharena, Peter Landolt, den Teilnehmern der Handelskammer letzte Woche in Näfels. Dabei lag zu Beginn des damaligen SGU in den Siebzigerjahren das Hauptaugenmerk auf der sportlichen Seite. «Für die steigenden Einwohnerzahlen sollte ein sportliches Angebot geschaffen werden.» Heute bietet das Sportzentrum aber weit mehr, meinte dazu Geschäftsführer Jakob Kamm. Gerade die Gastronomie sei das eigentliche Rückgrat des Unternehmens. Dazu kämen kulturelle Anlässe, Gästeübernachtungen oder wirtschaftliche Events wie die stattfindende Glarner Messe. «Den Auftrag für den Volkssport nehmen wir aber weiterhin sehr ernst.» So finde das Schulschwimmen für Glarus Nord, aber auch Schänis und Weesen im Hallenbad statt. Und die Turnhallen und Fussballplätze stehen den Vereinen zu günstigen Konditionen zur Verfügung. Auch mit den Beiträgen der Vereine und der öffentlichen Hand können diese Bereiche nicht kostendeckend betrieben werden. So werden sie von anderen Seiten quersubventioniert. «Da wir nicht gewinnorientiert ausgerichtet sind, kommt zum Beispiel der Gewinn in der Gastronomie dem Sport zugute.» Wirklich selbsttragend könne ein Sportzentrum jedoch niemals sein, sind sich Landolt und Kamm einig, als sie die Gäste der Glarner Handelskammer durch die Eingeweide der Wasseraufbereitung des Hallenbades führten. Damit wiesen sie auf notwendige Sanierungen in der teilweise noch aus den 70er-Jahren stammenden Infrastruktur an. Zwar habe man bereits Anfang der 2000er-Jahre eine grosse Erneuerung tätigen können. «Hier hat man aber Teile, die weniger als zehn Jahre alt sind, ausgeklammert», erklärte Kamm weiter. Diese seien nun aber dringend fällig.

Wichtig seien auch sinnvolle Erweiterungen des Angebots in vielen Bereichen. Das beste Beispiel dafür sei die neue Kletterhalle. Diese lockt viele Kletterbegeisterte aus der breiten Umgebung nach Näfels. Dadurch profitieren auch andere Bereiche und führt so zu einem positiven Gesamtergebnis. Peter Beglinger, Vorstandsmitglied der Glarner Handelskammer, betonte bei seinem Schlusswort die grosse Bedeutung der lintharena für die Gemeinde, aber auch für den ganzen Kanton und bedankte sich bei Peter Landolt und Jakob Kamm für die spannende Führung hinter die Kulissen.

*Jürg Huber ist Pressebeauftragter der Glarner Handelskammer.