Der Jahresgewinn wird mit CHF 1,47 Millionen um 22,4% tiefer als im Vorjahr ausgewiesen. Dies ist hauptsächlich auf die zusätzlich gebildeten Reserven für allgemeine Bankrisiken (+ CHF 0,85 Millionen) und höhere Abschreibungen aufgrund hoher Investitionen in IT- und Digitalisierungsprojekte zurückzuführen.
Zunehmende Bedeutung des Wertschriften- und Anlagegeschäfts
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hat im vergangenen Jahr um 18,4% auf CHF 1,01 Millionen zugenommen und knackte damit erstmals die Millionengrenze. Insbesondere das Wertschriften- und Anlagegeschäft hat mit einer Zunahme von 20,8% auf CHF 0,54 Millionen massgeblich zu diesem guten Ergebnis beigetragen. Das betreute Depotvolumen konnte trotz Turbulenzen an den Aktienmärkten weiter gesteigert werden und steht auf Rekordhöhe. Dank der erfolgreichen Einführung des Vermögensverwaltungsproduktes «Adler» hat das Wertschriftengeschäft der GRB Glarner Regionalbank weiter an Bedeutung gewonnen.
Im eigentlichen Kerngeschäft der Bank konnten die höheren Ausleihungen den weiteren Rückgang des Zinsertrags nicht verhindern, wobei die Abnahme von 1,5% dank einer umsichtigen Kreditvergabe gering ausfiel. Höhere Erträge aus den Finanzanlagen und der überproportional sinkende Zinsaufwand kompensierten diesen leichten Rückgang, womit der Nettoerfolg aus dem Zinsgeschäft um 0,4% höher bei CHF 6,59 Millionen ausgewiesen werden konnte.
Kräftiges Wachstum der Kundengelder und Ausleihungen
Die Ausleihungen an Kundinnen und Kunden der GRB konnten im vergangenen Jahr um 4,9% oder CHF 27,0 Millionen auf CHF 581,7 Millionen gesteigert werden. Im Hypothekargeschäft erzielte die Bank ein ansprechendes Wachstum von 3,2% oder CHF 16,9 Millionen. Die Forderungen gegenüber Kunden nahmen um hohe CHF 10,1 Millionen (+32,5%) zu. Darin enthalten sind neben vielen Baukrediten auch rund 40 COVID-19-Kredite im Rahmen der KMU-Hilfe des Bundes.
Wie bereits im Jahr 2019 war der Zufluss an Kundengeldern ungebrochen. Mit einer Zunahme von 6,5% oder CHF 32,3 Millionen wurden der GRB Glarner Regionalbank erstmals mehr als eine halbe Milliarde Franken (CHF 530,4 Millionen) anvertraut.
Die hohen Wachstumsraten sind ein grosser Vertrauensbeweis in die Strategie der GRB, die beinhaltet, den Kontakt zu den Kundinnen und Kunden auch in Zeiten der Digitalisierung, wenn immer möglich, persönlich zu pflegen.
Höherer Geschäftsaufwand
Die GRB hat in den vergangenen drei Jahren einen hohen einstelligen Millionenbetrag in ihre digitale und physische Zukunft investiert und wird weiter investieren. Dies führt kurzfristig auch zu höheren Sachaufwänden, welche im abgelaufenen Geschäftsjahr trotzdem nur moderat um 2,4% auf CHF 2,28 Millionen zugenommen haben. Die grossen Investitionen und das hohe Wachstum der Bank erforderten einen Ausbau des Personalbestandes. Der Personalaufwand stieg daher um 9,7% auf CHF 2,37 Millionen. Insgesamt nahm der Geschäftsaufwand damit im Rahmen der Budgetierung um 6,0% auf CHF 4,66 Millionen zu.
Leicht rückläufiger Geschäftserfolg
Das operative Ergebnis, der Geschäftserfolg, erreicht mit CHF 2,61 Millionen oder -7,9% den Vorjahreswert nicht. Zwar konnten in den Kernaktivitäten (Zinsdifferenz- und Anlagegeschäft) höhere Erträge generiert werden, die Zukunftsinvestitionen in Personal und Infrastruktur führen aber gleichzeitig zu höheren Kosten und Abschreibungen. Trotzdem wertet die GRB Glarner Regionalbank das erreichte Kosten-Ertrags-Verhältnis von 56,8% als Erfolg.
Einführung Kundenportal
Das neue Kundenportal der GRB steht den Kundinnen und Kunden seit Anfang 2021 vollumfänglich zur Verfügung. Neben diversen nützlichen e-Rechnern und der Möglichkeit, online Termine zu vereinbaren, bietet das Kundenportal auch umfassende Self-Service-Dienstleistungen. So können zusätzliche Konten eröffnet, Karten bestellt oder auch persönliche Daten wie Name, Adresse oder Kontaktinformationen in Eigenregie angepasst werden. Weiter können Vollmachten neu hinzugefügt oder gelöscht werden. Die Plattform bietet ausserdem die Möglichkeit für einen sicheren Datenaustausch mit der GRB, seien dies nun Nachrichten oder gar Dokumente.
GRB investiert weiter
Als eine der wichtigsten Massnahmen der GRB Glarner Regionalbank gilt der Ausbau und die Neugestaltung der Geschäftsstelle Glarus Nord in Niederurnen. Seit der Eröffnung im Jahr 2014 hat sich die Filiale unter der Leitung von Beat Künzle zu einem wichtigen Standort der GRB entwickelt und massgeblich zum Erfolg der vergangenen Jahre beigetragen. Mit dem Ausbau der Geschäftsstelle am bestehenden Standort und der Adaptierung des bereits in Glarus angewandten, innovativen Filialkonzepts auf die Filiale Glarus Nord, soll diese erfolgreiche Entwicklung fortgesetzt werden.
Zur Ergänzung der Angebotspalette, insbesondere zur professionellen Anlage von kleineren Vermögenswerten, ist in Zusammenarbeit mit einem Schweizer Fintech auch die Einführung einer einfachen und kostengünstigen Vermögensverwaltungslösung geplant.
Die GRB will mit diesen zusätzlichen Investitionen die erfolgreiche Strategie der vergangenen Jahre weiterführen und, neben der physischen Präsenz im Kanton Glarus, auch ihr Angebot im Anlagegeschäft stärken. Wichtig bleibt für die regional verankerte Bank am Ende der persönliche Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden, sei dies nun on- oder offline.
Unterstützung der Glarner Gastronomie
Bereits zum zweiten Mal muss auf den geselligen Austausch im Rahmen der Generalversammlung der GRB verzichtet werden, da die Versammlung auch dieses Jahr ohne persönliche Teilnahme der Genossenschafterinnen und Genossenschafter stattfinden wird. Als kleines Dankeschön für die Treue und das Vertrauen, erhalten die über 1000 Genossenschafterinnen und Genossenschafter der GRB einen Wertgutschein über CHF 50.00. Damit unterstützt die GRB die von der Corona-Pandemie arg gebeutelten Glarner Gastronomiebetriebe direkt und unbürokratisch.
