Herausforderungen trotzen

Am Donnerstag, 21. März, begrüsste GRB-Verwaltungsratspräsident Peter Zentner in der lintharena in Näfels 364 Gäste, davon 314 Genossenschafter/-innen. Er konnte zudem zahlreiche Persönlichkeiten aus der Politik, darunter Nationalrat Markus Schnyder und Regierungsrätin Marianne Lienhard, willkommen heissen.



begrüsste GRB-Verwaltungsratspräsident Peter Zentner (Bilder: jürg huber)
begrüsste GRB-Verwaltungsratspräsident Peter Zentner (Bilder: jürg huber)

Rückblick auf 2023

Vor einem Jahr erschütterte die Übernahme der Grossbank Credit Suisse durch die UBS die Schweiz. Dank gesunder Wirtschaft und einem guten Bankensystem blieben die Auswirkungen für die Bankenwelt verkraftbar. Dennoch sieht sich die GRB Anpassungsmassnahmen bezüglich Regulierungen ausgesetzt, bei denen der Verwaltungsratspräsident auf Augenmass hofft, um als Kleinbank den Anforderungen gerecht zu werden.

Keine personellen Veränderungen

Personelle Mutationen in Verwaltungsrat oder Geschäftsleitung gab es indes an der Genossenschaftsversammlung keine. Verdankt wurden die Leistungen des per Ende 2023 aus der Geschäftsleitung ausgetretenen Martin Rhyner. Seit 2011 war er verantwortlich für die Finanzierungskunden, dem Kerngeschäft der GRB. Von 2011 bis Ende 2023 verdoppelte sich die Bilanzsumme der GRB beinahe. Martin Rhyner bleibt der GRB in einer anderen Position erhalten. Peter Zentner blickt auf ein sehr gutes Geschäftsjahr zurück, welches einer guten und sachlichen Zusammenarbeit der Geschäftsleitung, aller Mitarbeiter und dem Verwaltungsrat zu verdanken ist. Vier Jubiläen und drei Beförderungen durfte an der diesjährigen Genossenschaftsversammlung ebenfalls gefeiert werden, darunter Geschäftsführer Roman Elmer mit zehn Jahren bei der GRB.

Vertrauen der Kunden als oberstes Gebot

Im Anschluss übernahm Geschäftsführer Roman Elmer, welcher auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurückblicken durfte. In diesem ereignisreichen Jahr gab es einige Themen, welche die Bankenwelt und Wirtschaft beschäftigte. Zunächst wies er darauf hin, wie wichtig das Vertrauen der Kunden ist, ohne das keine Bank funktioniert. Sogenannte «Bank Runs», welche bei Regionalbanken in Amerika als Auslöser für die Zwangsübernahme der CS stand, seien unkontrollierbar. In der Schweiz herrschen strengere Regulierungen, weshalb solche Szenarien minimiert werden können. Werden diese Regulierungen mit Augenmass angewendet, bleibt die Bankenwelt «gesund». Auch geopolitische Konflikte im Nahen Osten beschäftigten die Finanzwelt. Dennoch verlief das Börsenjahr gut und die Energiepreise stabilisierten sich auf einem tieferen Niveau. Die Inflation in den Industrieländern sank, weshalb die SNB am Tag der Generalversammlung den Leitzins um 0.25% senkte.

Erfolgreiches GRB-Geschäftsjahr

Danach präsentierte Roman Elmer die Zahlen des Geschäftsjahres 2023. Die Bilanzsumme stieg um 3.6% auf 790 Mio. CHF. Getrieben wurde diese Zunahme durch ein starkes Wachstum der Kunden-Ausleihen, welche im Vergleich zum Vorjahr um 5.3% wuchsen. Trotz der CS-Übernahme und damit verbundenen Unsicherheiten bei den Kunden erreichte die GRB auch bei den Kundengelder ein Wachstum von 3.4%. Dies sei auf grosses Vertrauen der Kundschaft in die GRB zurückzuführen. Die Leitzinserhöhung im Vorjahr, das starke Wachstum im Ausleihungs-Geschäft und die Verzinsung der Liquidität bei der SNB sorgten für eine deutliche Zunahme im Zinsgeschäft, dem Kerngeschäft der GRB, wo man ein Wachstum von 12.9% präsentieren durfte. Das hohe Zinsniveau konnte man durch eigene Zinserhöhungen auf dem Konto-Sortiment und Kassenobligationen der Kundschaften weitergeben. Auch beim Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte man trotz geopolitischer Unsicherheiten um 7.8% auf 1.29 Mio. CHF zulegen.

Das komplexe Anlagegeschäft verglich Roman Elmer mit einer Wanderroute, wo man das Risiko selber wählen kann und man je höher man steigt, eine schönere Aussicht geniessen kann. In diesem Bereich möchte die GRB ein kompetenter Ansprechpartner für verschiedene Anlagestrategien sein und dem Kunden einen Mehrwert bieten. Am Ende resultierte ein Betriebsertrag, der um fast 12% auf 10.32 Mio. CHF anstieg. Demgegenüber stieg auch der Aufwand um 4.6%, wo man vor allem beim Sachaufwand Investitionen tätigte. Bezüglich Kosten-/Ertragsverhältnis (Cost/Income-Ratio) steht die GRB bei 56.81%, und wird damit effizienter und wirtschaftlicher. Unter dem Strich erwirtschaftete die Glarner Regionalbank 3.13 Mio. CHF, was ein Ertragswachstum von 20.6% bedeutet. Der Jahresgewinn lag bei 1.71 Mio. CHF. Hier konnte man sich gegenüber dem Vorjahr um 8.9% steigern. Roman Elmer bedankte sich bei seinen Mitarbeitern für dieses sehr gute Geschäftsjahr, auf welches man stolz sein dürfe.

Das beliebte Twint auch bei der GRB

Auch 2024 werden einige Themen die GRB beschäftigen. Im Herbst finden in der USA Präsidentschaftswahlen mit den gleichen Protagonisten wie vor vier Jahren statt. Man hofft unabhängig vom Wahlsieger auf mehr geopolitische Ordnung ... Die sinkenden Inflationsraten erhöhen den Spielraum der Nationalbanken, weshalb davon auszugehen ist, dass weitere Nationalbanken die Leitzinsen senken. Die GRB wird im kommenden Jahr weiter investieren. Zusammen mit 24 anderen Banken setzt man auf ein E-Banking, das 2025 eingeführt werden soll. Gegen Ende 2024 ermöglicht man zudem den Kunden eine eigene GRB-TWINT-App. Neben all diesen technischen Erneuerungen steht für die Glarner Regional Bank der persönliche Kontakt mit der Kundschaft zuoberst. Mit Nähe zu Kundinnen und Kunden soll das angesprochen Vertrauen hoch gehalten werden. Mit grossem Dank an alle Mitarbeiter und Genossenschafter schloss Geschäftsführer Roman Elmer.

Traktandierte Geschäfte im Schnell-Durchgang

Die 314 anwesenden Genossenschafter/-innen arbeiten danach in kurzer Zeit die traktandierten Geschäfte, darunter Jahresbericht und -Rechnung, den Bericht der Kontrollstelle und die Verwendung des Bilanzgewinnes für Dividenden-Zahlungen, als Zuweisungen an die Reserven und als Vortrag auf die laufende Rechnung sowie die Wahl von PWC St. Gallen als Kontrollstelle, ab.

Wichtiger Marktteilnehmer fürs Glarnerland

Volkswirtschafts-Direktorin Marianne Lienhard gratuliert namens des Regierungsrates zum guten Geschäftsergebnis. Sie erwähnte das konstante Wachstum der GRB in den letzten 30 Jahren, welche nun das ganze Kantonsgebiet bedient. Die GRB dient als wichtiger Partner für Glarner Privatpersonen und Unternehmen, welche eine Vielfalt an Bankendienstleistungen beanspruchen. Damit belebt die GRB den Finanzplatz Glarus und trägt zur Wirtschaftlichkeit im Kanton bei.

Die Gäste und Genossenschafter/-innen wurden anschliessend mit Köstlichkeiten gestärkt, während Comedian Fabian Unteregger für Gelächter sorgte, ehe ein würdiger Anlass sein Ende fand.

(fl)

GRB-Kennzahlen von 2023:

790 Mio.

Bilanz-Summe

(+3.6%)

686 Mio.

Kunden-Ausleihen, Hypotheken

(+5.3%)

609 Mio.

Kundengelder

(+3.4%)

8.42 Mio.

Erfolg aus Zinsgeschäft

(+12.9%)

1.29 Mio.

Erfolg aus Kommissions-/Dienstl.-Geschäft

(+7.8%)

0.19 Mio.

Erfolg Handelsgeschäft (Devisen, Edelmetall)

(-11.3%)

10.32 Mio.

Betriebsertrag

(+11.9%)

5.86 Mio.

Geschäftsaufwand, IT, Personal, Marketing

(+4.6%)

 3.13 Mio.

Geschäftserfolg

(+20.6%)

1.71 Mio.

Jahresgewinn

(+8.9%)