Greater Zurich Area AG – Berichterstattung

Der Regierungsrat beantragt dem Landrat, von der Berichterstattung über die Aktivitäten der Greater Zurich Area AG (GZA) zustimmend Kenntnis zu nehmen.



(Bild: e.huber)
(Bild: e.huber)

Ausgangslage

Der Landrat stimmte Ende Juni 2000 dem Beitritt zur Stiftung GZA und im Januar 2006 einer unbefristeten Verlängerung der Mitgliedschaft zu. Der Regierungsrat hat dem Landrat alle drei Jahre Bericht über die Aktivitäten der GZA zu erstatten. Diese Berichterstattung erfolgt nun das vierte Mal, und zwar für die Berichtsperiode von 2015 bis 2017. Der Mitgliedschaftsbeitrag beträgt rund 60 000 Franken. Darin eingeschlossen ist der jährliche Beitrag an die nationale Standortpromotion von Switzerland Global Enterprise S-GE in der Höhe von 6500 Franken.

Die Greater Zurich Area AG (GZA) operiert seit 1999 als internationale Ansprechpartnerin für die Promotion und das Marketing des Wirtschaftsraums Greater Zurich Area. Zu diesem zählt auch der Kanton Glarus. Die GZA vermittelt zwischen ansiedlungswilligen internationalen Unternehmen sowie lokalen Ansprüchen und Interessen. Sie akquiriert direkt internationale Unternehmen im Ausland. Sie unterstützt und betreut diese von der Standortevaluation bis zur Unternehmensgründung gemeinsam mit den Partnern der kantonalen Wirtschaftsförderungen. Als zentrale Servicestelle bietet sie gemeinsam mit ihren regionalen Partnern – den kantonalen Wirtschaftsförderungen und zahlreichen Anbietern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung – eine hochwertige Rundumbetreuung. Derzeit beschäftigt die GZA AG zwölf Mitarbeitende in Zürich, sechs in den USA, zwei in China und einen in Korea. Der Stiftung «Greater Zurich Area Standortmarketing» als Trägerin der GZA gehören derzeit die Kantone Glarus, Graubünden, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Uri (seit 2015), Zug und Zürich; die Stadt Zürich sowie die Region Winterthur an. Im Jahr 2019 wird der Kanton Tessin dazustossen. Dazu gehören Gönner und Partner aus der Privatwirtschaft, unter anderem auch die Glarner Kantonalbank. Der Kanton ist im Stiftungsrat durch Frau Landesstatthalter Marianne Lienhard vertreten.

Die Ansiedlungszahlen im Kanton Glarus waren in der Berichtsperiode gegenüber der Vorperiode rückläufig. Die Periode 2012–2014 war allerdings stark durch die Ansiedlung der Carlsberg Supply Company in Ziegelbrücke geprägt.

Zusammenfassung und Fazit

Der Kanton Glarus ist Teil des Wirtschaftsraums Zürich. Davon soll er auch profitieren, indem er sich z. B. in die Standort-Evaluationsprozesse ausländischer Firmen einbringt. Innerhalb der GZA ist er heute in eine funktionierende Organisation eingebettet, die die Glarner Anliegen auf nationaler und auf internationaler Ebene vertritt. So transportiert die GZA Glarner Bedürfnisse auch in die nationale Standortpromotion von S-GE, womit diese deutlich mehr Gewicht bekommen.

Die GZA bildet damit nach wie vor das richtige Gefäss für die Bedürfnisse des Kantons Glarus. Eine Alternative gibt es zurzeit nicht. Wenn die Mitgliedskantone und die GZA den Wirtschaftsraum gemeinsam vermarkten, stellt sich auch der Erfolg ein. Das hat das Beratungsunternehmen EY mit seiner Studie vom Dezember 2018 eindrücklich belegt. Der Bericht bescheinigt, dass die GZA in den beiden Berichtsperioden nicht nur nachhaltige Arbeitsplätze in den Zürcher Wirtschaftsraum geholt hat, sondern auch indirekt positive Wertschöpfung durch Innovationsförderung und eine bessere Vernetzung der lokalen Akteure ermöglicht hat.

Auch der Kanton Glarus profitiert von diesen positiven Wertschöpfungseffekten, obwohl sich dies nicht direkt in neu geschaffenen Arbeitsplätzen niederschlägt. EY hält dazu fest, dass es nicht mehr zeitgemäss sei, den Erfolg allein an der Anzahl angesiedelter Unternehmen zu messen. Verlangt wird heute vielmehr ein qualitativer Mehrwert, d. h. es müssen Unternehmen in den Wirtschaftsraum kommen, die diesem etwas bringen. Relevant ist letztlich die volkswirtschaftliche Gesamtwirkung einer Ansiedlung, mit allen direkten und indirekten Wirkungen in den Nachbarkantonen. Im Jahr 2015 ist deshalb auch der Kanton Uri als achter Trägerkanton der GZA beigetreten. Der Kanton Tessin wird 2019 voraussichtlich nachfolgen. Damit wird sowohl die Organisation als auch die Stellung der kleineren Mitgliedskantone innerhalb der GZA weiter gestärkt.

Dank der Mitgliedschaft bei der GZA erzielt der Kanton Glarus für einen vergleichsweise geringen Beitrag einen grossen Mehrwert. Die kantonale Standortpromotion kann sich dadurch auf die Zusammenarbeit mit den bestehenden Unternehmen sowie auf das nationale und regionale Standortmarketing konzentrieren. Daneben ist der Kanton Glarus in allen Marketingaktivitäten der GZA vertreten (z. B. mittels Road Shows, Medienmitteilungen, PR-Anlässen, Webauftritten, redaktionellen Beiträgen, Newsletters, Blogs, Mediengesprächen, Social Media usw.). Das Erreichen einer ähnlich grossen Sichtbarkeit würde den Kanton Glarus im Alleingang ein Vielfaches mehr kosten und wäre mit den bestehenden Ressourcen der Standortförderung nicht zu bewerkstelligen.

Fazit: Es gibt derzeit keine sinnvolle Alternative zur GZA-Mitgliedschaft. Weder ein Alleingang noch der Beitritt zu einer anderen Organisation würde die Interessen des Kantons Glarus in der internationalen Standortpromotion besser schützen.