Mit Marc-André Hamelin kommt ein ganz besonderer Gast zu Besuch nach Glarus. In Nordamerika und und im Fernen Osten gehört er längst zu den gefeiertesten Pianisten, und seit wenigen Jahren wird er auch von Europas Musikwelt entdeckt. Hochvirtuose Werke sind sein Markenzeichen geworden, Klavierwerke von höchstem Schwierigkeitsgrad, welchen fast alle berühmten Pianisten mit einem grossen Bogen ausweichen. Hamelin aber liebt das Abenteuer und den Mythos des sogenannt «unspielbaren» Repertoires – und ergänzt dieses gleich mit seinen eigenen Kreationen, wenn er, etwa als Zugabe, alle drei a-Moll-Etüden von Chopin gleichzeitig zum Besten gibt.
Klaviervirtuosen geniessen allerdings oft einen zwiespältigen Ruf, weil ihre donnernden Passagen und die rasanten Läufe nur zu schnell zu reinem Blendwerk verkommen und die musikalische Gestaltung und der Ausdruck auf der Strecke bleiben. Hamelin dagegen erweist sich gleichwohl als einfühlsamer Erzähler mit einer berührenden musikalischen Aussagekraft und einem warmen Klang – und das Programm in Glarus eignet sich besonders dazu: Es sind drei Meisterwerke des Klavierrepertoires, die er in Glarus aufführt: Beethovens späte Sonaten op. 109 und 110 sowie Schuberts letzte grosse Sonate in B-Dur D 960. Den Glarner Liebhabern der klassischen Musik dürfte ein vielversprechender Abend bevorstehen, der nicht so schnell in Vergessenheit geraten dürfte. Die Glarner Konzert- und Theatergesellschaft lädt alle dazu ein.
Mittwoch, 21. Januar 2009, 20.00 Uhr
Aula der Kantonsschule Glarus
Karten zu Fr. 30.--, Mitglieder und Jugendliche ermässigt.
Vorverkauf: Buchhandlung Baeschlin, Tel. 055 640 11 25, oder unter www.gktg.ch
Der Künstler
Seine blühende Karriere brachte den französisch-kanadischen Pianisten Marc-André Hamelin in die bedeutenden Musikzentren und zu führenden Orchestern von ganz Nordamerika, Europa, Australien und dem Fernost. Marc-André Hamelin hat eine riesige Bandbreite von Aufnahmen realisiert: Die Klavierkonzerte von Bernstein, Korngold, Rubinstein, Busoni und Schostakowitsch gehören genau so dazu wie Solowerke von Alkan, Godowsky, Liszt, Reger, Schumann und Szymanowski. Ferner hat er sämtliche Sonaten der russischen Klaviervirtuosen Medtner und Skrijabin, Albeniz‘ Iberia, Charles Ives‘ Concord Sonata und erst gerade Johannes Brahms‘ zweites Klavierkonzert, eine Doppel-CD mit Haydn-Sonaten und eine CD mit hochvirtuosen Werken von Alkan bis zu seinen eigenen Kreationen aufgenommen. Seine Aufnahme mit sämtlichen Studien von Godowski über die Chopin-Etüden (eine spieltechnische Potenzierung der Chopin-Etüden) hat im Jahr 2000 den Gramophone Instrumental Award den Preis der deutschen Schallplattenkritik gewonnen.