Grösste Solarstromanlage im Glarnerland eingeweiht

Am vergangenen Samstag wurde bei der Firma Casa-Vita/Frefel Holzbau AG in Mollis die zurzeit grösste Solarstromanlage im Glarnerland offiziell eingeweiht. Die Anlage entstand auf Initiative der Energieallianz Glarus. Die Fotovoltaik-Anlage weist eine Fläche von 265 m2 auf und bringt eine Leistung von 41 kWp, damit können zehn Haushalte mit Strom versorgt werden.



Die zurzeit grösste Solaranlage im Kanton Glarus auf dem Dach der Werkhallen von Casa-Vita in Mollis. (Bild: zvg) Weitere Bilder von der Einweihung der Solaranlage in Mollis: (Bilder: ehuber)
Die zurzeit grösste Solaranlage im Kanton Glarus auf dem Dach der Werkhallen von Casa-Vita in Mollis. (Bild: zvg) Weitere Bilder von der Einweihung der Solaranlage in Mollis: (Bilder: ehuber)

Für die Energieallianz Glarus ist die Einweihung der grössten Solaranlage im Glarnerland ein ganz spezieller Anlass, wie Jürg Roher, Präsident der Energieallianz, am vergangenen Samstag betonte, hoffentlich auch der Start und die Initialzündung für weitere Projekte. Wie er weiter ausführte, hat sich die Energieallianz zum Ziel gesetzt, den Selbstversorgungsgrad an Energie im Kanton und der angrenzenden Linthebene zu erhöhen und möglichst viel Energie lokal zu produzieren. Er lieferte dazu auch gleich eine verständliche Erklärung, beziehen wir doch schweizweit Jahr für Jahr für über 14 Mia. Franken Strom aus dem Ausland. «Wenn es uns gelingt, nur fünf Prozent davon in der Schweiz zu produzieren, haben wir ein interessantes Programm zur Konjunkturförderung geschaffen.» Vor allem für die Randregionen sind solche Projekte interessant, bleibt doch das Kapital im Gebiet und fliesst nicht in die grossen Zentren und können damit auch die Abhängigkeit vom Ausland reduzieren.

Solaranlagen mitfinanzieren – Fotovoltaik-Module von Glarner Firmen

Nach einem Beteiligungsmodell der Energieallianz konnten interessierte Einwohnerinnen und Ein­wohner aus der Region die Solaranlage mitfinanzieren. Die Investoren stellten entweder ein Darlehen zur Verfügung oder beteiligten sich durch den Kauf eines bestimmten Anteils an der Solarfläche. So wird sichergestellt, dass der Gewinn in die Region zurückfliesst. «Damit wurden sowohl Privatpersonen wie auch institutionelle Anleger aus der Region angesprochen», erläutert Jürg Rohrer, Präsident der Energieallianz Glarus. Weitere Anlagen mit der Möglichkeit zur finanziellen Beteiligung seien in Planung.

Die in Niederurnen ansässige Firma Solar Industries AG lieferte die Fotovoltaik-Module. Diese Module stammen noch aus der Produktionsanlage von Solar Industries in Deutschland. «Ab Mitte 2012 werden die Module für den schweizerischen Markt in einer grossen Produktionsstätte in der Schweiz hergestellt werden», erklärt Rolf Wägli, Verwaltungsratspräsident von Solar Industries. Sowohl die Energieallianz Glarus wie auch Solar Industries setzen stark auf regionale Wertschöpfung und wollen auch in Zukunft zusammenarbeiten.

Fragen zur grauen Energie

Nach den kurzen Referaten von Rohrer und Wägeli hatten die zahlreich erschienenen Gäste Gelegenheit, Fragen zur Solarenergie zu stellen. Rolf Hürlimann wollte dabei wissen, wie es mit der grauen Energie bei diesem Projekt stehe. «Wie lange dauert es, bis die graue Energie bei diesem Projekt amortisiert ist?» Die graue Energie, ist diejenige, welche benötigt wird, bis ein Projekt abgeschlossen ist und eine Anlage in Betrieb genommen werden kann. «Bei dieser Anlage», so Wägeli, «rechnen wir mit einer Amortisationszeit von rund eineinhalb Jahren.» Ab diesem Zeitpunkt benötigt diese Anlage überhaupt keine Energie mehr, im Gegenteil, sie liefert nur noch.» «Das ist ja das Einmalige der Solarenergie, sie liefert nur noch und verursacht keine weiteren Kosten.»

Die Diskussion wurde sehr rege genutzt und die verschiedenen Fragen waren Beweis dafür, dass die Solarenergie in Zukunft noch über einen langen Zeitraum ein interessantes Thema sein wird. Unter den interessierten Gästen waren an diesem Samstagvormittag auch Landratspräsident Mathias Auer und Regierungsrat Rolf Widmer sowie weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft anwesend.