Grössten Respekt vor den Gründern

Ende September feierte das Ingenieurbüro Runge AG Glarus, ihr 90-Jahr-Jubiläum. An der Feier im «Schützenhaus» blickte Verwaltungsratspräsident Stefan Trümpi mit grösstem Respekt auf den Mut und die Fähigkeit der Gründer des Unternehmens und bedankte sich bei Mitarbeitenden und Kunden für die langjährige Treue.



Jubiläumsfeier 90 Jahre Runge AG. (Bilder: zvg)
Jubiläumsfeier 90 Jahre Runge AG. (Bilder: zvg)

Die dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts waren sicher eine spezielle Zeit; noch mitten in den Nachwirkungen des 1. Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise und die ersten Anzeichen für den nächsten «Weltenbrand» konnten schon sichtbar sein. «Dass Erich Runge 1933, in dieser unsicheren Zeit, den Mut hatte seine Firma zu gründen, verdient allerhöchsten Respekt», betonte Stefan Trümpi, Verwaltungsratspräsident des Ingenieursbüro Runge AG, Ende September an der Feier zum 90-Jahr-Jubiläum im «Schützenhaus» in Glarus. Aber auch, wie in der Zeit vor dem Computer, geplant und entwickelt wurde, zeugte von grösstem Können. «Damals wurde wirklich noch von Hand gezeichnet und berechnet. Für uns wohl nur noch kaum vorstellbar.» Nach dem 2. Weltkrieg war die Runge AG voll dabei, als in den «goldenen» 50er/60er-Jahren nicht nur die heutige Infrastruktur in der Schweiz und natürlich im Glarnerland aufgebaut wurde. «Auch die Baubranche war in diesem Zeitraum von Hochs und Tiefs betroffen.» Dank treuer Kunden und vor allem engagierten Mitarbeitern habe aber das Unternehmen auch diese schwierigen Zeiten gut überwunden. «Das beste Beispiel für die Mitarbeitertreue sitzt gleich hier im Saal», erklärte Trümpi weiter. Genau meinte er dabei Werner Brunner, der 1957 als Zeichner-Lehrling in die Runge AG eingetreten ist. «Nach 66 Jahren hat er noch während dieser Woche im Büro gearbeitet.»

Ein grosser Schicksalsschlag des Unternehmens war aber sicher der Hirnschlag des Gründers Erich Runge im Jahr 1964.«Werner Brunner, Rolf Brunner und Rolf Lehmann waren von einem Tag auf den anderen gezwungen die operative Leitung zu übernehmen.» Wie man an der weiteren Entwicklung des Unternehmens sehen kann, habe das Trio dies mit grossem Erfolg geschafft. In den folgenden Jahren wurden nicht nur die drei bisherigen Büros in Elm und Glarus zusammengeführt, sondern konnten mit dem Waffenplatz Wicheln, der Senftalstrasse, dem Kantonsspital und vielen weiteren Bauten prägende Projekte für das Glarnerland realisiert werden. 2005 haben Stefan und Caroline Trümpi-Althaus die Jackcontrol AG gegründet, und sind mit der Firma als Untermieter in die Büros an der Kirchstrasse eingezogen. Von Anfang an entwickelte sich eine sehr gute Nachbarschaft und die beiden Firmen Jackcontrol AG und Runge AG konnten rasch eine tolle Zusammenarbeit aufbauen, wobei die Jackcontrol AG damals auch noch als klassisches Bauingenieurbüro aktiv gewesen ist. 2009 übernahm die Jackcontrol AG als Nachfolgelösung die Unternehmung und Stefan Trümpi-Althaus wurde Geschäftsführer der Runge AG. 2012 stiess Christian Graber, mit dem die Runge AG und Jackcontrol AG seit vielen Jahren eine gute Zusammenarbeit pflegte, mit seinem Planungsbüro dazu und übernahm die Leitung des Bereichs Hochbau, der sukzessive ausgebaut wurde. Im selben Jahr wurde das neue Gebäude an der Buchholzstrasse bezogen und später aus Kapazitätsgründen nochmals aufgestockt und ausgebaut. Auf dem Bürogebäude wurde 2023 eine Solaranlage installiert, welche nachhaltigen Strom für den hausinternen Bedarf produziert. Überschüssiger Strom wird dabei in einen Batteriespeicher geleitet, der die Büros bei Netzausfall weiterhin mit Strom versorgt. Während der Aufstockung des Gebäudes 2015 stiess als Nachbar und Nebenmieter das Architekturbüro Leuzinger dazu, mit dem sich ein sehr gutes nachbarschaftliches Verhältnis entwickelte. 2017 erfolgt dann eine wichtige Restrukturierung der Aktivitäten zwischen der Jackcontrol AG und der Runge AG, wobei seither die Runge AG sämtliche Projektierungsaufträge in den Sparten Hochbau, Ingenieurbau, Wasserkraftwerksbau, die Photovoltaik, den allgemeinen Tiefbau sowie die Projekt- und Arealentwicklung abwickelt, wogegen sich die Jackcontrol AG ausschliesslich mit Rohrvortrieb beschäftigt. 2019 erfolgte dann ein nächster wichtiger Schritt: Ein Partnermodell wurde eingeführt, und die Herren Christian Graber, Matthias Kressibucher, Markus Küng sind nebst Caroline Trümpi-Althaus und Stefan Trümpi in die Runge AG als Partner eingestiegen und als gut eingespieltes Team für die Geschicke der Runge AG verantwortlich. 2022 hat die Runge AG eine Filiale in Uster (ZH) gegründet, wo aktuell ein kleines Team von Ingenieuren und Zeichnern arbeitet. Anfang Jahr hat Christian Graber das Pensionsalter erreicht, wobei er als Seniorpartner weiterhin dabeibleibt. Mit Aleksandar Jovanovic konnte gleichzeitig ein qualifizierter und motivierter Nachfolger als Bereichsleiter Hochbau und Mitglied der Geschäftsleitung einführt werden. Aktuell arbeiten insgesamt 35 Mitarbeiter bei der Runge AG. «Zusammen mit den Partnerunternehmen sind es gar 55.»
«Wie der Blick in die Vergangenheit zeigt, gibt es immer Veränderungen. Und das wird in der Zukunft eher rascher weitergehen mit Veränderungen.» Trümpi ist sich aber sicher, dass die Runge AG so gut aufgestellt ist, dass sie auf zukünftige Entwicklungen vorbereitet ist und sich wie schon in der Vergangenheit neuen Gegebenheiten anpassen kann. «Entwicklung bietet immer auch Chancen, wir müssen sie nur sehen und anpacken!»

Im weiteren Verlauf des Abends kümmerte sich das «Schützenhaus»-Team bestens für das leibliche Wohl. Die Little Big Band der Glarner Musikschule und der Comedian Peter Pfändler sorgten für gute Stimmung und zahlreiche Lacher.