Grosse Baustellen sind immer konfliktsensibel

Nach den Ostertagen beginnen die Arbeiten an der Erneuerung des Autobahnabschnittes Reichenburg-Weesen in der Fahrtrichtung Sargans. Anders als bei der ersten Bauetappe wird der Verkehr auf je zwei Fahrspuren in jeder Fahrtrichtung abgewickelt. Frühestens nach15 Jahren wird eine nächste Sanierung fällig.



Grosse Baustellen sind immer konfliktsensibel

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) beabsichtigt in der zweiten Bauetappe durch eine verbesserte Informationspolitik und deutliche Signalisation möglichen Verkehrsbehinderungen vorzubeugen. Deshalb wird den Verkehrsteilnehmern empfohlen, die signalisierte Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h gleichmässig einzuhalten und auf einen genügenden Abstand zu achten. „Beim Einhalten der Tempolimit gibt es auf der ganzen Strecke keinen Grund zu überholen“, erklärte Marcel Berger, Bereichsleiter Support beim Astra, anlässlich einer Medienorientierung im Stützpunkt Biäsche.

Erhöhung der Sicherheit

„Nach über 35 Jahren Betrieb ist eine Gesamterneuerung der A3 Linthebenestrasse unabdingbar geworden.“ Bruno Widmer, Bauherrenunterstützer in diesem Projekt, wies darauf hin, dass die baulichen Massnahmen die Sicherheit erhöhen. Zudem steigere der moderne, lärmarme Deckbelag den Komfort für die Verkehrsteilnehmer und reduziere die Lärmbelastung für die Bevölkerung. Auf den Baustellen werden zeitweise bis zu 150 Personen arbeiten, die aber beim Vorbeifahren nicht immer sichtbar sind. Um die Bauzeit möglichst kurz zu halten, seien verlängerte Arbeitszeiten und Samstagarbeiten eingeplant. Die Verkehrsführung mit je zwei Fahrspuren in jede Fahrtrichtung werde den Verkehr flüssig halten. Zusätzliche Stauwarnanlagen und eine plakative Beschilderung direkt an der Fahrbahn, die zur Vorsicht auffordert ergänzen die Signalisation. Es müsse aber trotzdem in den verkehrsreichen Sommermonaten mit Staus gerechnet werden.

Sperrung von Ein- und Ausfahrten

Bei der zweiten Etappe habe man sich aus Sicherheitsgründen für längere Teil- und Vollsperrungen der Anschlüsse Bilten, Niederurnen und Weesen entschieden. Die Glarner Autofahrerinnen und Autofahrer müssten aus diesem Grund statt in Niederurnen bereits in Bilten oder auch erst in Weesen die Autobahn verlassen. Widmer weiter: „es werden aber nie zwei benachbarte Anschlüsse parallel gesperrt,“ wobei diese Sperrzeiten je nach Bauvorkommen nicht verbindlich seien.

Einige Kennzahlen und das Bauprogramm

Das Gesamtprojekt beläuft sich auf rund 140 Mio Franken, davon fallen 75 Mio Franken auf das Trassee (Beläge, Entwässerung, Leitschranken), 30 Mio Franken auf Kunstbauten (Brücken) und 35 Mio Franken auf geplante Umweltmassnahmen (Spezialbelag, Wilddurchlass). Die Belagsfläche beträgt Total 250 000m2, die totale Fläche des kompletten Belagsersatzes liegt bei 35 000 m2 und man spricht von einer totalen Belagstonnage von 75 000 Tonnen. Die Verkehrsumstellung startet am 5. Und 6. April, der Baubeginn mit den Hauptarbeiten erfolgt am Osterdienstag und dauert bis gegen Ende September. Ziel von Astra sei es, dass bis Ende Oktober die Arbeiten abgeschlossen werden, wesentlich dazu trage aber die Witterung bei. „Es muss deshalb mit leichten Verzögerung gerechnet werden, wobei wir alles daran setzen, im Sinne der geplanten Autofahrer, die Arbeiten wenn immer möglich termingerecht abzuschliessen“ so Widmer am Ende seiner Ausführungen.

Offene Kommunikation

Die Astra wird zwischen dem 12. und 17. April Informations-Flyer in den Haushalten und Firmen im Einzugsgebiet des zweiten Sanierungsabschnittes verteilen. „Damit wollen wir das Verständnis der Verkehrsteilnehmer gewinnen und über wichtige Details im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben informieren, erklärte Esther Leuzinger, die für die Kommunikation zuständig ist. Der Flyer enthalte auch einen „Stau-Kompass“ der über die Stosszeiten in beiden Fahrtrichtungen informiere. Es werde eine offensive und transparente Informationspolitik verfolgt, welche Aufwand und Vorteile aufzeigen soll.

Zu Beginn der Presseinformation liess Projektleiter Marcel Peter noch einmal die erste Bauetappe Revue passieren. Er wies vor allem auf die speziellen Arbeiten wie den Abbruch der SBB-Brücke und Einbau der Hilfsbrücke, sowie den Wilddurchlass beim Hänggelgiessen hin.