Grosse Ehre für horgenglarus

Letzte Woche hat die horgenglarus ag den Kreativitätspreis von der Idée Suisse im Kunsthaus Glarus erhalten. Dabei wurde der spezielle Weg gewürdigt, der die «Möbeli» in dieser Branche geht.



Grosse Ehre für horgenglarus

«Sie sind ein Monument in der Möbelbranche», stellte Eduard Hauser, Präsident von Entwicklung Schweiz bei der Schweizerischen Gesellschaft für Idee- und Innovationsmanagement Idée Suisse, fest. Nur so sei es möglich, durch Qualität, Design und Handwerk in dieser Branche bestehen zu können. Und dies gänzlich ohne Werbung. Seit 135 Jahren sorgen die Produkte zum Beispiel im Bundeshaus oder in Konzert- und Theatersälen für einzigartigen Sitzkomfort über Generationen hinaus. Geschäftsführer Marco Wenger zeigte sich bei der Preisübergabe durch «Idée Suisse»-Präsident Olaf Böhme sehr stolz über die Auszeichnung. Die Ehre habe ihn zuerst überrascht, aber nicht weniger gefreut. Die horgenglarus ag vereint, laut Wenger, eine gute Mischung zwischen Tradition und Moderne sowie Handwerk und Technologie. So stecke in jedem Stuhl mit der Beugetechnik viele Stunden Handwerk und durch die moderne CNC-Fräse eine grosse Präzision in den Produkten. Dass der Stuhl als allgemein benutzte Sitzgelegenheit noch gar nicht so alt ist, zeigte Architekt Kaspar Marti, auf. Eigentlich erst mit der auch von der horgenglarus ag genutzten Beugetechnik und allgemein manufakterischen Herstellung von Stühlen, sei das Produkt auch für die Massen erschwinglich geworden. Früher war der Stuhl vor allem als Thron den Mächtigen vorbehalten geblieben.

Neue Arten des Sitzens präsentierten die Preisträger des Golden Creativity Award. Die Noonee AG entwickelt als Spin-of-Unternehmen der ETH ein Entlastungssystem für den Körper. Wie eine Art zweites Skelett wird die Apparatur um die Beine geschnallt und eingerichtet. Mit dem System kann man sich normal bewegen und gehen. Auf Wunsch kann es den Druck zum Beispiel in der Hockeposition entlasten. Bedeutende Autofirmen in Deutschland haben hier schon grosses Interesse für ihre Produktionsstandorte angemeldet und sie helfen bei der Entwicklung auch intensiv mit. Angenehmeres und glücklicheres Sitzen verspricht der Limbic-Stuhl der Inno-Motion AG. Patrick Künzler, eigentlich Arzt und Hirnforscher, zielte auf der einen Seite bei dem Stuhl auf ein schwebendes Gefühl beim Benutzer auf der anderen Seite können die Bewegungen im Stuhl auch für vielerlei Anwendungen genutzt werden.

«Innovation ist ein Markenzeichen der Schweiz», meinten die beiden Glarner Referenten Peter Rufibach, Präsident der Glarner Handelskammer, sowie Regierungsrätin Marianne Lienhard. Dies habe in der Vergangenheit auch die Textilindustrie im Glarnerland gezeigt. Der Kanton und das Land dürfen diese Qualität auch in einem härteren Umfeld jedoch ja nicht aufgeben.