Grosse Schritte im Projekt Linthal 2015

Die Generalversammlung der Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL), in der Hotelresidenz Valens, genehmigte die Jahresrechnung 2009/2010 und beschloss die Auszahlung einer Dividende von 3,5 Prozent. Die Bauarbeiten am Projekt Linthal 2015 sind im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter fortgeschritten. Der zeitliche Rückstand vom vergangenen Winter konnte weitgehend aufgeholt werden.



alt Regierungsrat (Zürich) Alfred Gilgen und Landammann Röbi Marti. (Bilder: ehuber) Rolf M. Mathis und seine Sekretärin Ruth Kammerlander. Rolf M. Mathis bei seinen interessanten Ausführungen zum aktuellen Stand vom Projekt Linthal 2015. Hanspeter Mohr
alt Regierungsrat (Zürich) Alfred Gilgen und Landammann Röbi Marti. (Bilder: ehuber) Rolf M. Mathis und seine Sekretärin Ruth Kammerlander. Rolf M. Mathis bei seinen interessanten Ausführungen zum aktuellen Stand vom Projekt Linthal 2015. Hanspeter Mohr

Für einmal konnte der CEO der AXPO, Heinz Karrer, nicht an der Generalversammlung teilnehmen. Zurzeit beschäftigen Karrer, wie Rolf W. Mathis erklärte, das Thema Japan sehr stark, sind doch in Zukunft auch wichtige Weichen in Bezug auf die Kernkraftwerke in der Schweiz zu fällen. Die Frage, wie sich die Katastrophe in Japan auf die Strompreise und die Nachfrage nach «sauberer Energie» in der Schweiz auswirkt, konnte an diesem Tag noch nicht beantwortet werden.

Projekt Linthal 2015

Gespannt verfolgten die Teilnehmer an der Generalversammlung die interessanten und mit aktuellen Aufnahmen dokumentierten Ausführungen von VR-Präsident Rolf W. Mathis zum Stand des Projektes Linthal 2015. Unter den Anwesenden waren auch Landestatthalter Andrea Bettiga und Landammann Röbi Marti, als Vertreter des Kantons Glarus, der 50 Prozent des Aktienkapitals der KLL hält. Das zurzeit grösste Ausbauprojekt im Bereich Wasserkraft in der Schweiz läuft unter dem Namen Linthal 2015. Die Leistung der KLL-Anlagen wird sich damit von heute rund 480 MW auf 1480 MW erhöhen. «Linthal 2015» wird dazu beitragen, die Stromversorgungssicherheit in der Schweiz auch in Zukunft zu gewährleisten.

Das Herzstück des Projektes bilden die beiden Bauseilbahnen mit einer Nutzlast von je 25 Tonnen sowie der bestehende, drei Kilometer lange Zugangsstollen. Von Tierfehd frisst sich eine 160 Meter lange Bohrmaschine durch das Gestein und schafft so den Zugangsstollen 1, welcher die Verbindung zu den Kavernenzentralen gewährleisten wird. «Bis heute sind bereits 620 Meter ausgebrochen und wir erwarten den Durchbruch bis Ende dieses Jahres.» Der Zugangsstollen 1 wird rund vier Kilometer lang, über acht Meter breit und soll mit einer Standseilbahn ab 2013 als Transportstollen für die Anlagen dienen. Weiter oben, von der Kavernenzentrale in Richtung Muttsee, werden die Arbeiten an den Druckschächten fortgesetzt. Beim Muttsee selbst, auf der Muttenalp, kann nach der Schnee-schmelze mit dem Bau des Fundaments für die neue Staumauer begonnen werden. Mit der Aufnahme der Arbeiten wird auch das Camp auf der Muttenalp in Betrieb genommen. In den Sommermonaten werden dort bis zu 120 Arbeiter untergebracht werden.

Niederschlagsmengen beeinflussen die Stromproduktion

Als ob es zu seinen täglichen Routinearbeiten gehöre, gab Hanspeter Mohr, Betriebsleiter KLL, erstmals den Anwesenden einen kurzen Überblick über das abgelaufene Jahr. «Neben der Grossbaustelle muss der reguläre Betrieb natürlich weiterlaufen. Die Energiebilanz 2009/2010 lag leicht tiefer, dies als Folge der geringeren Niederschlagsmenge.» Wie Mohr weiter ausführte, erreichte die Stromproduktion mit 438 Mio. Kilowattstunden doch noch 97 Prozent des zehnjährigen Mittelwertes. «Die Erneuerung der Netzanlagen des Unterwerkes Tierfehd sind bereits sehr weit fortgeschritten», konnte Mohr erfreut mitteilen.