Grosse Überraschung für die Weltmeisterin

Da staunte die frischgebackene Weltmeisterin Restauration-Service Tatjana Caviezel nicht schlecht. Hinter ihrem Rücken haben ihre Eltern und ihr ehemaliger Lehrbetrieb, die lintharena einen Empfang organisiert, der sicher selber Gold verdient hätte.



Alle sind mächtig stolz auf die Weltmeisterin Tatjana Caviezel. (Bilder: jhuber) Der Geschäftsführer der lintharena
Alle sind mächtig stolz auf die Weltmeisterin Tatjana Caviezel. (Bilder: jhuber) Der Geschäftsführer der lintharena

Ganz klar: Die Überraschung war gelungen, als Tatjana Caviezel am letzten Sonntag die lintharena betrat. Zahlreiche Freunde, die Eltern, aber auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft hiessen die Weltmeisterin im Bereich Restauration-Service mit viel Applaus und Glockengeläut willkommen in ihrem ehemaligen Lehrbetrieb. Sichtlich gerührt nahm Caviezel im Anschluss die zahlreichen Glückwünsche und Komplimente entgegen. Sie sei nicht nur Weltmeisterin, sondern nun auch Botschafterin, meinte dazu Regierungsrat Benjamin Mühlemann. «Und dies für die lintharena, für ihren Beruf aber, und das macht mich besonders stolz, für das Glarnerland.» Noch einen Schritt weiter ging hier Max Wüst, Direktor von der Hotel & Gastro formation: «Tatjana ist eine Botschafterin für die ganze Schweiz und das duale Bildungssystem.» Denn im Gegensatz zu anderen Ländern, wo die Teilnehmer gesondert und über Jahre auf die Worldskills trainieren können, müssen die Schweizer die Herausforderung und die Vorbereitung neben ihrer primären Ausbildung bewältigen. Und dass hier viel von den Kandidatinnen aberverlangt wird, schilderte Caviezels Coach Martin Erlacher. «Zur individuellen Vorbereitung von Tatjana gehörte zum Beispiel ein Aufenthalt in Hongkong oder die Teilnahme an einem Wettbewerb in Paris.» Auch dank der Caviezel eigenen Selbstdisziplin sei sie aber an den Tagen X trotz widrigen Umständen perfekt bereit gewesen. Den Druck habe sie vor allem am Morgen und speziell im Magen gespürt, konnte den Druck und die Nervosität aber während des Wettkampfs ablegen. «Am Schluss brachte sie auch verkochtes Fleisch oder volle Weingläser nicht mehr aus der Ruhe.»

Dass sie schnell spürten, dass sie hier eine spezielle Lehrtochter unter ihren Fittichen haben, schilderte Oliver Galliker, Geschäftsführer der lintharena. «Tatjana war immer fokussiert und fleissig. Trotzdem stand bei ihr aber stets der Gast und das Team im Zentrum.» Und dass sie für das lintharena-Team bereits vorher mindestens ihre Weltmeisterin war, zeigten die ehemaligen Mitarbeiter mit Geschenken und unzähligen Umarmungen. Während der Glarner Messe wird Caviezel noch einmal im Einsatz für die lintharena stehen, einen weiteren Auftritt hat sie dann im nächsten Jahr bei den Swissskills in Bern. «Lass uns aber auch wissen, wohin es dich beruflich verschlägt», betonte Galliker zum Abschluss der Feier. «Hier drin hat es sicher einige potenzielle Gäste.» Einen weltmeisterlichen Service hat man ja schliesslich nicht jeden Tag.»