Grosses Kino in vertrauter Braunwald-Runde

Das BSINTI gehört wohl zu den Glarner Locations, über die in letzter Zeit am meisten berichtet wurde – aus gutem Grunde, denn hier tut sich etwas, was ganz grosses Kino ist.



Vom Weltgericht zum Heidi-Klassiker – im BSINTI ist Abwechslung garantiert. (Bilder: j.krappe) Dank Peter Jezler wissen nun alle Sonntags-BSINTIi-Besucher
Vom Weltgericht zum Heidi-Klassiker – im BSINTI ist Abwechslung garantiert. (Bilder: j.krappe) Dank Peter Jezler wissen nun alle Sonntags-BSINTIi-Besucher

Für acht Franken ins Kino? Mit dem Abendtarif der Standseilbahn Braunwald ist dies nun (wieder) möglich. So merkte man am Sonntagabend in Braunwalds BSINTI nichts von der Anspannung der vergangenen Tage. Bis zuletzt stand die Wiedereröffnung in der Schwebe. Dann in letzter Stunde erhielt das neue BSINTI-Team die provisorische Bewilligung – nicht nur dank des Lebensmittelinspektors, der eilends nach Braunwald reiste, auch dank dem Entgegenkommen der Gemeine Glarus Süd.

Liebe deinen Nächsten und es kommt gut

Innerhalb kürzester Zeit hat sich das BSINTI zu einem Treffpunkt für Jung und Alt gemausert. So war auch der Vortrag über unseren Fridolin und die ganze theologische Geschichte rund ums Kloster Bad Säckingen bis ins Mittelalter von Peter Jezler, dem Direktor des Museums Allerheiligen, sehr gut besucht. Dass Gaby Ferndringer, Kulturverantwortliche des BSINTI, auch mit diesem Event wieder mitten in die Herzen der Besucher traf, spürte und hörte man des Öfteren: Die Besucher staunten, lachten und diskutierten in vertrauter Runde. Auch wenn es in dem Vortrag um Vergangenes ging, warum Fridolin den Bauern Urso wieder zum Leben erweckte: Es war zeitnah und in die Gegenwart übertragbar. So schenkte Urso seinen Teil des Glarnerlandes dem Kloster Bad Säckingen, damit die Mönche für ihn beten und sich die Himmelstüre öffnet. Nächstenliebe, füreinander da sein, auf die Familie setzen: Ob in der Vergangenheit oder im aktuellen Braunwald-Geschehen, Parallelen waren deutlich erkennbar.

Die Braunwald-Familie «rockt» das BSINTI

Braunwalds Schutzpatron ist wohl im übertragenen Sinne Benedikt Wechsler, denn was der Diplomat mit dem BSINTI hier erreicht hat, ist grosses Kino. Innerhalb weniger Wochen wurde nun auch der Gastronomiebereich in die richtigen Hände übergeben. So strahlte die «Tödiblick»-Familie bei ihrem ersten Einsatz um die Wette. «Es ging alles rasant zu, innerhalb weniger Tage stand fest, dass wir die Leitung hier übernehmen werden und wir freuen uns riesig darüber», so Alexander und Zorica Stuber. Auch «Tödiblick»-Serviertochter Meryam Mokni ist überglücklich über die neue Braunwald-Geschichte. Als Saisonangestellte schlittelt sie nun zwischen dem «Tödiblick» und dem BSINTI hin und her: «Ich war schon als Kind immer im «Tödiblick» in den Ferien, mit dem BSINTI kommt nun ein neues Kapitel hinzu.»

Neues Kapitel auch für Barbara Oester

Nachdem die Schliessung des Volg-Ladens beschlossene Sache war, kamen schwere Monate auf Barbara und Ueli Oester zu. Zwar verfügen beide im Team über hervorragende berufliche Qualifikationen, dennoch erhielten sie eine Stellenabsage nach der anderen. Selbst über einen Wegzug aus Braunwald mussten sie bereits studieren, doch dann sah man Barbara Oester auf einmal wieder glücklich. Es war der Tag, an dem feststand, dass aus ihrem ehemaligen Lebensmittelgeschäft etwas gemacht wird und sie die Chance erhält, Teil davon zu werden. Durch ihre freiwillige und bis dato unbezahlte Arbeit wurde sie nun fester Bestandteil des BSINTI und ist überglücklich über die neue Gastronomieführung. In Kombination mit dem von Gaby Ferndringer erarbeiteten Kulturprogramm blickt das BSINTI nun auf eine rosarote Zukunft, in der das miteinander und füreinander da sein zum Erfolgsrezept Braunwalds wird.