Grüne bewerten Richtplanentwurf der Gemeinde Glarus positiv

In ihrer Vernehmlassung stellen sich die Grünen der Gemeinde Glarus hinter die Stossrichtung des Richtplanungsentwurfs. Er ist nach ihrer Beurteilung auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet.



Grüne bewerten Richtplanentwurf der Gemeinde Glarus positiv. (Bild: ehuber)
Grüne bewerten Richtplanentwurf der Gemeinde Glarus positiv. (Bild: ehuber)

Dabei ist den Grünen bewusst, dass zwischen verschiedenen Zielsetzungen gegenseitige Konflikte bestehen und manche der im Richtplan verankerten Absichten in den nachfolgenden Planungsschritten nicht leicht durchzusetzen sein werden. Doch ist bisher die einmalige Chance der Gemeindestrukturreform für eine grundsätzliche Neuausrichtung der räumlichen Entwicklung tatsächlich genutzt worden.

Teil Siedlung

Begrüsst werden namentlich die Priorisierung der Siedlungsentwicklung nach innen, der Schutz und die Erneuerung der historischen Ortsbilder und das Anstreben des Labels «Energiestadt». Für Zurückhaltung plädieren die Grünen bei den vorgesehenen Baugebietszuweisungen in den Entwicklungsschwerpunkten Allmeind / Bahnhof Ennenda und Bahnhof Glarus / Ennetbühls.

Teil Landschaft und Freiraum

Dezidiert unterstützen die Grünen das Vorhaben, zum Schutz der Kulturlandschaft langfristige Siedlungsgrenzen festzulegen. Grünen Sukkurs erhalten namentlich auch die vorgesehene Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus sowie die grossräumige Freihaltung des Landschaftskorridors Klöntal bis zur Linth. Der vorgesehene Erhalt von nicht mehr benötigten landwirtschaftlichen Gebäuden bedarf dagegen nach Einschätzung der Grünen der Beschränkung auf landschaftsprägende Bauten. Verbesserungspotenzial sehen die Grünen bei der Verankerung des Hochwasserschutzes; die Realisierung der betreffenden Massnahmen soll nicht unter den Vorbehalt von Bauprojekten gestellt werden, sondern umgekehrt.

Teil Verkehr

Die Grünen sind froh darüber, dass der Richtplanentwurf der Bedeutung des Fuss- und Fahrradverkehrs als umweltfreundliche Verkehrsarten gebührend Rechnung trägt. Positiv bewerten sie in diesem Zusammenhang insbesondere die geplanten Vorkehrungen zur Behebung von Lücken und Schwachstellen im Fussweg- und Velonetz und die Priorisierung des Fusswegverkehrs in dessen Hauptrouten. Selbstverständlich unterstützen die Grünen auch den gezielten Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Wichtig erscheint ihnen aber auch, dass der Aufwertung der Bahnhöfe und Bushaltestellen ein hoher Stellenwert beigemessen wird.

Beim motorisierten Individualverkehr unterstützen die Grünen die geplanten Vorkehrungen zur Entlastung der Ortsdurchfahrten und zur Verkehrsberuhigung. Ebenso begrüssen sie das Vorhaben eines umfassenden Parkierungskonzeptes. In Bezug auf die vom Kanton vorgesehenen Ortsumfahrungen halten sie die Absicht für richtig, vor einer allfälligen Realisierung die Entlastungswirkung umfassend abzuklären; dies insbesondere im Fall des Hauptortes mit seinem hohen Anteil an Quell- und Zielverkehr.

Was die möglichen Netzergänzungen betrifft, verschliessen sich die Grünen der Nutzung und dem allfälligen Ausbau bestehender Strasseninfrastruktur nicht grundsätzlich. Der Erstellung einer neuen Sammelstrasse im Bereich Bahnhof Glarus stehen sie jedoch angesichts der damit verbundenen Nachteile skeptisch gegenüber. Umso froher sind die Grünen um die Idee potenziell betroffener Anwohner, die mit der Sammelstrasse anvisierten Ziele auf andere Weise zu erreichen. Im Übrigen ist für die Grünen kaum vorstellbar, dass beide Strassenprojekte, also die Sammelstrasse und die westliche Umfahrung von Glarus, realisiert werden.

Gute Ansätze verwirklichen!

Mit dem Einbezug der Bevölkerung mittels der Foren hat die Gemeinde einen bemerkenswerten Weg beschritten. Von den Kundgaben an diesen Foren ist einiges in den aktuellen Richtplanentwurf eingeflossen. Die Frage wird sein, wie viel von den guten Ansätzen in den nachfolgenden Verfahrensschritten Bestand haben wird und tatsächlich umgesetzt werden kann. Hierzu bedarf es nach Einschätzung der Grünen eines starken Engagements, insbesondere auch des Gemeinderates.