Grüne des Kantons Glarus fassen Landsgemeindeparolen

Die Grünen fassen die Parolen für die Landsgemeinde und verabschieden Dr. Stefan Paradowski und Sidhi Amipa aus ihrem Vorstand.



Die Grünen des Kantons Glarus haben die Parolen für die Landsgemeinde gefasst. (Motivbild: jhuber)
Die Grünen des Kantons Glarus haben die Parolen für die Landsgemeinde gefasst. (Motivbild: jhuber)

Präsidentin Myrta Giovanoli führte durch die 25. ordentliche Hauptversammlung der Grünen des Kantons Glarus und wies darauf hin, dass das 25-jährige Bestehen mit einem Fest am 2. Juni gefeiert werden wird.

Die vor Kurzem gegründeten Grünliberalen stellten für die Grünen eine Herausforderung dar, es sei jedoch zu hoffen, dass Anliegen im Umweltschutz nun breiter unterstützt würden.

Danach wurden sowohl der Jahresbericht als auch die Jahresrechnung ohne Diskussion genehmigt. Diskutiert wurde hingegen der Antrag der Jungen Grünen, es sei den Jungen der Mitgliederbeitrag der Kantonalpartei zu erlassen. Die Versammlung folgte diesem Antrag mit grosser Mehrheit. Damit sind alle Mitglieder, die unter 25 Jahren alt sind und damit jünger sind als die Grünen, vom Beitrag befreit.

Stefan Paradowski und Sidhi Amipa verabschiedet, Regula Keller gewählt

Das Traktandum Wahlen war geprägt von zwei Rücktritten. Nach langen und engagierten Jahren im Vorstand der Grünen des Kantons Glarus, nach vielen politischen Einsätzen und der Landratstätigkeit für die Grünen trat Dr. Stefan Paradoswki aus dem Vorstand zurück. Die Präsidentin würdigte das grosse Engagement zugunsten der Umwelt und der Partei. Stefan Paradowski hat sich stets mit Enthusiasmus und tiefer Überzeugung für die Grünen-Anliegen eingesetzt. Mit ihm verlässt ein Politiker mit grossen Kenntnissen die Kantonalpartei.

Ebenfalls verabschiedet wurde Sidhi Amipa, der die Jungen Grünen im Vorstand vertreten hatte. Während zwei Jahren hat er mit seiner ruhigen, überlegten Art im Vorstand mitgearbeitet und verlässt diesen nun, weil er sein Studium beginnt.

Als Nachfolgerin für Stefan Paradowski wurde einstimmig Regula Keller gewählt, die bereits Co-Präsidentin der Grünen Gemeinde Glarus ist. Sie wurde mit grossem Applaus im Vorstand willkommen geheissen. Der Sitz der Jungen Grünen bleibt vorerst vakant.

Ja zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs

Die zuständigen Landräte der Grünen gaben der Versammlung Auskunft zu einigen ausgewählten Landsgemeindevorlagen. Landrätin Ann-Kristin Peterson stellte eine für den Kanton Glarus sehr wichtige Vorlage vor: den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Sie betonte, dass mit der Vorlage eine grosse Verbesserung des Angebotes erreicht werde und in Verbindung mit dem Tarifverbund die Fahrkosten für die Benutzer sinken werden. Dies mache den Kanton als Wohnsitz attraktiver, da günstiger und komfortabler beispielweise nach Zürich gependelt werden kann. Die Versammlung gab zusätzlich zu bedenken, dass dies auch umgekehrt gelte: Der Ausbau und der Beitritt zum Tarifverbund machen das Glarnerland für Zuzüger und für Touristen attraktiver. Der volkswirtschaftliche Nutzen daraus wiege die Kosten auf. Die Versammlung folgte den Argumenten und empfiehlt die Vorlage einstimmig zur Annahme.

Ja zum Ruhetagsgesetz, Stipendiengesetz und Lotteriegesetz

Präsidentin Myrta Giovanoli präsentierte das Ruhetagsgesetz, das der heutigen Lebensrealität angepasst werde. Zudem sei die Umsetzung des Gesetzes viel einfacher und beseitige die Ungerechtigkeiten, die zu vielen Verzeigungen geführt hatten. Landrat Karl Stadler führte aus, dass das Stipendiengesetz die Chancengleichheit im Bildungsbereich fördern soll und einen einheitlichen Erlass für den Stipendienbereich bringe. Kommissionspräsident Fridolin Hunold führte schliesslich aus, wie das Lotteriegesetz zustande gekommen ist und betonte, dass die Kompetenz zur Festlegung der Beiträge besser beim Landrat als bei der Landsgemeinde aufgehoben sei, da dort schwierige Debatten zu erwarten wären. Die Versammlung folgte den Anträgen und beschloss dreimal die Ja-Parole.

Ja zur Schulsozialarbeit und Stimmfreigabe beim Tierschutzgesetz

Landrat Mathias Zopfi stellte anschliessend die Vorlage zur Schulsozialarbeit vor. Die Einführung sei dringend notwendig. Nirgends könne besser eine Betreuung durch Sozialarbeiter stattfinden, als in der Schule. Entscheidend sei, dass Sozialarbeiter punktuell Zugang zu den Kindern aus schwierigen Verhältnissen erhalten und dort bedeutend mehr bewirken können, als wenn Jahre später andere Institutionen helfen müssen. Die Versammlung fasste einstimmig die Ja-Parole.

Umstrittener war das neue Tierschutzgesetz. Landrat Mathias Zopfi stellte auch dieses vor und betonte, dass das Gesetz natürlich keine komplette Lösung der Probleme in Sachen Hundehaltung bringe, aber mit griffigen Massnahmen eine Handhabe liefere. Landrat Andreas Kreis war anderer Meinung. Für ihn vermitteln die vorgeschlagenen Massnahmen ein trügerisches Bild und würden eher Schikanen als sinnvolle Massnahmen ermöglichen. Die Diskussion zeigte, dass die Meinungen uneinheitlich sind. Es wurde deshalb mit grosser Mehrheit dem Antrag auf Stimmfreigabe gefolgt.