Grüne Glarus Süd für Schulstandortmodell «6+2»

Die Mitgliederversammlung der Grünen Glarus Süd vom vergangenen Freitag in Luchsingen sprach sich mehrheitlich für das vom Gemeinderat vorgeschlagene Schulstandortmodell «6+2» aus.



Grüne Glarus Süd für Schulstandortmodell «6+2». (Bild: e.huber)
Grüne Glarus Süd für Schulstandortmodell «6+2». (Bild: e.huber)

In der Vernehmlassung vor einem Jahr hatten sich die Grünen ausführlich und kontrovers mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Modelle auseinandergesetzt. Es war klar, dass die Zukunft des Schulwesens in der Gemeinde Glarus Süd von einer ganzen Anzahl sich diametral entgegenstehender Aspekte geprägt ist. Kurzfristigen klar bezifferbaren finanziellen Einsparungen stehen unbekannte Auswirkungen auf die Attraktivität der Wohnstandorte gegenüber. Viele Eltern wünschen, dass die Kinder in der Nähe in die Schule gehen. Dem kann die pädagogische Ansicht entgegengestellt werden, dass sich Kinder auch in grösseren Gruppen zurechtfinden sollten und dass sie dort mehr Auswahl an Spielkameradinnen und -kameraden finden. Die Frage, ab welcher Grösse grosse Schulstandorte zu mehr sozialen Problemen führen, ist nicht klar zu beantworten. Umgekehrt ist es auch nicht zum Vornherein eindeutig, ob Kleinstandorte ihr beschränktes Angebot an Freifächern und sozialen Kontakten anderweitig kompensieren können. Offen ist wohl auch, ob Mehrklassensysteme bessere oder schlechtere Schulqualität hervorbringen als Einfach- und Doppelklassenführung. Vieles wird von jeweils ortsspezifischen Faktoren abhängen, wie Lehrpersonen, Klassenzusammensetzung, soziale Zusammensetzung der Bevölkerung usw. Klar ist, dass Tagesstrukturen – die auch zur Standortattraktivität beitragen – an grösseren Schulorten besser realisierbar sind als an kleinen.

Die Grünen sind der Meinung, dass es aufgrund der gesunkenen Schülerzahlen Änderungen in der bisherigen Schulorganisation braucht. Das ursprünglich vorgeschlagene Modell «4+1» wies Vorteile in finanzieller und schulplanerischer Hinsicht auf, gewichtete aber andere Aspekte wie Schulwege, Standortattraktivität bzw. deren Verlust zu wenig.

Aufgrund dieser Überlegungen schlugen die Grünen in der Vernehmlassung vor, im Grosstal einen weiteren Primarschulstandort und die Schule in Braunwald mindestens für die jüngeren Jahrgänge zu erhalten.

Verbessertes Modell

Das nun vorliegende Modell erfüllt genau diese Forderungen und deshalb stimmte eine klare Mehrheit der Versammlung dem Modell nun zu, wobei die Variante mit einem grossen Schulkreis für Hätzingen den Vorzug erhielt. Beantragen müsste dies aber die betroffene Bevölkerung, falls sie diese Lösung vorzieht.

Weitere Geschäfte


Zu einer längeren Diskussion Anlass gab die Sanierung des Schiessstandes Schwanden. Gegen eine Annahme sprach die abnehmende Bedeutung des Schiesswesens, die hohe Lärmbelastung in einem beträchtlichen Umkreis und die Beeinträchtigung des Naherholungsgebietes auf der Matt während der Schiesszeiten. Für eine Annahme sprach die Erhaltung der regionalen Vereinskultur, die allenfalls notwendigen Fahrkilometer in die Schiessstände in Elm oder Linthal und die gegenüber früher eingeschränkten Schiesszeiten. Die Versammlung entschied aufgrund des Patts in der Argumentation Stimmfreigabe.

Klar unterstützt wurde der Kredit für die Sanierung der Kugelfänge. Diese teure Altlast des Schiesswesens muss beseitigt werden, solange der Bund dies noch subventioniert. Die Entgiftung der betroffenen Areale ist im Interesse aller.

Budget, Lohnentwicklung und das Projekt Forst- und Feuerwehrgebäude Elm werden von den Grünen Glarus Süd ebenfalls gemäss den Anträgen des Gemeinderates befürwortet.