Grüne Nord fordern eine neue Strategie für den Flugplatz Mollis

Qualitatives anstatt quantitatives Wachstum: Eine kürzlich publizierte Studie zeigt, dass keine wirtschaftliche Notwendigkeit für eine Verdoppelung der Anzahl Flüge auf dem Flugplatz Mollis besteht. Anstelle des von der Projektleitung angekündigten "weiter wie bisher" fordern die Grünen Glarus Nord deshalb eine Redimensionierung des Projektes.



Qualitatives anstatt quantitatives Wachstum (Bild: ehuber)
Qualitatives anstatt quantitatives Wachstum (Bild: ehuber)

Die vor einigen Tagen publizierte "Wirtschaftlichkeits- und Potentialanalyse" für den Flugplatz Mollis zeigt auf, dass 25% aller Flugbewegungen für mehr als 90% der Wertschöpfung und für praktisch sämtliche Arbeitsplätze verantwortlich sind.

Nur ein Viertel der Flüge bringt volkswirtschaftlichen Nutzen

Ein volkswirtschaftlich nennenswertes Ausbaupotential bestehe nur beim sogenannten "Aircraft Management". Durch eine Realisierung dieses Potentials würden die Flugbewegungen in Mollis aber nur um etwa 500 Flüge innerhalb von 10 Jahren zunehmen.

Damit wird die immer wieder gemachte Aussage klar widerlegt, dass für einen wirtschaftlichen Betrieb des Flugplatzes Mollis die heutige Anzahl Flugbewegungen nicht genüge und deshalb aus wirtschaftlichen Gründen eine Verdoppelung der Anzahl Flüge notwendig sei.

Nutzen überschätzt, Folgekosten unterschätzt

Aber auch bezüglich wirtschaflicher Bedeutung widerspricht der Bericht früher gemachten Aussagen: Keine Rede mehr von bis zu 150 neuen Arbeitsplätzen, sondern im besten Falle ein Viertel davon. Allgemein würden der Nutzen des Flugplatzes überschätzt und die Folgekosten unterschätzt.

Ferner ist es gemäss der Studie unter Verweis auf den aktuellen Businessplan unwahrscheinlich, dass der Flugplatz je wirtschaftlich eigenständig betrieben werden könne. Ein Teil der Anfangsinvestitionen (ca. 1.6 Mio. Fr.), ein Teil der Betriebskosten und vermutlich auch eine allfällige Pistenrenovation (ca. 6 Mio. Fr.) müssten von der öffentlichen Hand finanziert werden.

10'000 sind tatsächlich genug!

Die Grünen Glarus Nord fordern deshalb die Regierung auf, eine neue Strategie für den Flugplatz Mollis zu entwickeln, welche diesen Erkenntnissen Rechnung trägt. Die geplante Verdoppelung der Anzahl Flüge und damit einhergehend eine massive Zunahme des Fluglärms in Glarus Nord kann nicht mehr länger mit einer wirtschaftlichen Notwendigkeit gerechtfertigt werden. Eine Beschränkung auf das heutige Niveau von 10'000 Flügen pro Jahr mit klarer Bevorzugung der Business-Flüge ist deshalb ein Gebot der Stunde. Dies würde für die Gemeinde Glarus Nord zudem Planungssicherheit bedeuten und die Lebensqualität in den Vordergrund stellen.