Grüne unterstützen Richtplan der Gemeinde Glarus

Für die Grünen der Gemeinde Glarus erfüllt der an der Gemeindeversammlung vom 22. März zur Debatte stehende Richtplan insgesamt die Anforderungen an langfristiges Denken und Nachhaltigkeit. Für gewisse Anliegen der eingereichten Abänderungsanträge besteht Verständnis, doch erachten die Grünen die gemeinderätlichen Gegenpositionen im Sinne des Gesamtinteresses als ausgewogen. Sie empfehlen daher den Stimmberechtigten, dem Richtplan in der vom Gemeinderat vorgeschlagenen Fassung zuzustimmen.



Grüne unterstützen Richtplan der Gemeinde Glarus.
Grüne unterstützen Richtplan der Gemeinde Glarus.

An der kürzlich stattgefundenen Hauptversammlung der Grünen Gemeinde Glarus wurde der Richtplan beraten, über den an der Gemeindeversammlung vom 22. März abgestimmt wird. Co-Präsidentin Regula N. Keller informierte über die Aspekte, die am Richtplan überzeugen, u.a. die Entwicklung der Siedlung nach innen und deren Begrenzung nach aussen oder die Gewichtung von öV und Langsamverkehr. Daneben gibt es jedoch auch Planelemente, die aus grüner Sicht kritisch zu beurteilen sind. Der Vorstand der Grünen verzichtete jedoch darauf, eigene Anträge zuhanden der Gemeindeversammlung einzureichen. Die Grünen werden den weiteren Planungsprozess über Zonenordnung und Bauordnung weiterhin kritisch verfolgen.

Gesamtinteresse hat Priorität


«Die Priorisierung von Einzelinteressen ist das Ende jeder Raumplanung», brachte Gemeinderat Christian Büttiker, als Leiter der Planungskommission hochwillkommener Gastreferent, seine Ausführungen zum Richtplanentwurf auf den Punkt. Er legte die Gründe dar, warum Abänderungsanträge vom Gemeinderat zur Ablehnung oder zur Annahme empfohlen werden, ausgehend vom übergeordneten Allgemeininteresse. Und die Versammlung, welche in zwei Fällen Gelegenheit hatte, die Positionen von Antragstellern aus erster Hand anzuhören, folgte jeweils, wenn auch nicht immer einstimmig, den gemeinderätlichen Standpunkten.

Kompromiss bei den Freizeitgärten

Die Anträge zur Beibehaltung der bestehenden Freizeitgärten zeigen in typischer Weise auf, wie die Raumplanung mit Nutzungskonflikten konfrontiert ist. Der unbestrittenen Bedeutung der Schrebergärten für Freizeitgestaltung, soziales Zusammenleben und Ortsbild steht das Bedürfnis nach Optionen zur Siedlungsentwicklung im bereits bewohnten Gebiet gegenüber. Die für sorgsamen Bodenverbrauch und Landschaftsschutz so wichtige Verdichtung nach innen hat ihren Preis. Der Gemeinderat schlägt vor, bestimmte der bestehenden Freizeitgartenareale im Sinne der Antragsteller zonenrechtlich zu sichern. Andere sollen der planerischen Abstimmung mit anderen Entwicklungsmöglichkeiten unterstellt werden. In jedem Falle muss bei der künftigen Aufhebung eines Areals jeweils ein Ersatzstandort geschaffen werden. Diese Lösung überzeugte die Versammlung, und sie blieb, nach kontroverser Diskussion, auch bei der Auflistung der zu sichernden Areale auf der Linie des Gemeinderates.

Optionen für Verkehrsgestaltung und Siedlungsentwicklung

Bei den Anträgen zu Optionen der Verkehrserschiessung im Raum Ennendaner Linthbrücke–Bahnhof Glarus–Ygruben gelangte die Versammlung zum Schluss, dass der allfällige Nutzen für eine bessere Verkehrsverteilung höher zu gewichten sei als die verträglich gestaltbaren Beeinträchtigungen in den betroffenen Quartieren. Die Grundhaltung jenes Bürgers, der mit einem ganzen Strauss von Abänderungsanträgen den sparsamen Bodenverbrauch sowie den Schutz von Ortsbild und Landschaft absichern möchte, fand bei der Versammlung Sympathie. In den Einzelabwägungen folgte jedoch die Versammlung auch hier den Überlegungen des Gemeinderates. Das gleiche ergab sich, nach Diskussion, beim Antrag von Anwohnern der Ennendaner Bahnhofstrasse; der Handlungsspielraum für eine der baulichen Umgebung angepasste Siedlungsnutzung auf dem Areal der heutigen Parkplätze soll beibehalten werden.

An der Gemeindeversammlung teilnehmen!

Dem ebenfalls am 22. März zu behandelnde Antrag auf Aufhebung des Baumoratoriums im Grosszaun Netstal stimmte die Versammlung zu, entspricht dieser doch den Intentionen des Richtplans. Der Antrag der SP auf Ausarbeitung eines Konzeptes zur Verkehrsberuhigung in der Gemeinde fällt bei den Grünen auf fruchtbaren Boden; im Richtplan ist die Basis dafür gelegt.

Nach der Diskussion der Gemeindeversammlungsgeschäfte wurde die Anwesenheit eines Gemeinderatsvertreters für Fragen und das Deponieren von Anliegen genutzt. Insbesondere kam der Wunsch zum Ausdruck, dass sich der Gemeinderat rasch der übermässigen Belastung von Wohnquartieren durch den ruhenden Verkehr annehme. Bevor Regula N. Keller die Versammlung für geschlossen erklärte, rief Gemeinderat Christian Büttiker dazu auf, an der Gemeindeversammlung vom 22. März teilzunehmen und sich für die am Gemeinwohl orientierte Entwicklungsmöglichkeiten einzusetzen. Diesem Appell schliessen sich die Grünen vorbehaltlos an.