Sie lädt zum Mitvollziehen bereitwillig ein, bringt damit jenen etwas näher, die suchend, Erfahrungen sammelnd, mit gesunder Neugierde unterwegs sind, sich gewissenhaftem Auseinandersetzen gerne stellen.
Daniela Schwegler, 1970 geboren, ist Juristin, Autorin und Journalistin. Unter anderem war sie bei der Schweizerischen Depeschenagentur (sda) und bei der Kirchenzeitung «reformiert» tätig. Seit 2010 freischaffend, verfasste sie für verschiedene Fachzeitschriften Berichte. Bei der Präsentation ihres Buches in der stadtglarnerischen Buchhandlung Baeschlin spürte man, wie leidenschaftlich, beharrlich beobachtend und fragend sie unterwegs ist. Man vernahm vieles, das sie in direkter, ehrlicher und zwischenmenschlich wertvoller Art zusammengetragen hat. Man staunte über das hohe Fachwissen, die Offenheit beim Begegnen, das Erfassen der ganzen Bandbreite an Erkenntnissen und Erfahrungen jener Kräuterleute, die sie porträtiert hat.
Das Begegnen in Glarus wurde auf Anregung von Kulturzyt möglich, vertreten durch Catherine Etter. In der Buchhandlung begrüsste Gaby Ferndriger ganz kurz. Dann war Daniela Schwegler an der Reihe. Sie stellte im Verlaufe ihrer Ausführungen jene vor, die so viel Wissen in sich bergen, Kurse anbieten, zum Kochen und Geniessen in irgend einer Ecke unseres Landes einladen, sorgsame Gastgeber sind und sich keinesfalls als irgendwelche Sonderlinge verstehen, die über ganz spezielle Kenntnisse verfügen und alles im «eigenen Gärtchen» bewahren.
Man wurde auf verschiedenste Wanderungen mitgenommen, staunte über die Fülle an Kräutern, die beispielsweise zum kulinarischen Geniessen, dem Ausprobieren von Rezepten, als durchaus erfolgreich angewendete Heilmittel oder einfach dem umfassenden Staunen dienen.
Die Autorin stellte die Porträtierten in stets knapper Form vor und bezog den Fotografen Gerry Amstutz mit ein. Er hat ganz viel behutsam zusammengestelltes Bildmaterial mitgegeben. Plötzlich wurde klarer, welch umfassende Wirkung achtsam Gesammeltes entfalten kann.
Daniela Schweglers Bezug zu den ausgewählten Personen ist von grosser Wertschätzung und der Weitergabe von Erkenntnissen geprägt. Da ist zum Beispiel Sarah Sarita Glaser aus Luzern mit ihrer Wildkräuter-Gourmetküche, mit dem Vermitteln von Lebensfreude und Vitalität. Stets ist die Homepage, damit die Erreichbarkeit der Porträtierten, angegeben. Man wird als Lesende zum Verweilen geradezu eingeladen, in diesem Falle sind es die Urner Eggberge samt Seminarhaus.
Stephanie Gross Blau ist Schauspielerin, Körper- und Atemtherapeutin, Wildkräuterköchin, Kräuterpädagogin und Ausbildungsleiterin. Sie wohnt im Appenzelischen und weiss, dass das Wissen über die Heilpflanzen weiterzutragen ist, damit sie wieder gesehen und genutzt werden.
Maurice Maggi ist Blumengraffitikünstler, floraler Anarchist, Koch- und Kochbuchautor und Gärtner. Stets behutsam führt Daniela Schwegler ins jeweilige Leben und dessen Inhalte ein. Sie spannt willkommen weite Bogen, im Wissen, dass sich die Leserschaft intensiv mit vielem befassen kann, dass nie weit entfernt ist und beinahe gebrauchsfertig «vor der eigenen Haustüre» gedeiht.
Man lernt nicht einfach Namen und Wirksamkeit beinahe zahlloser Kräuter kennen, man ist als Lesende auch in Lebensgewohnheiten und natürliche Schönheiten, in Wohnformen, beinahe Familiäres, in Sorgen und Probleme einbezogen. Der Buchinhalt ist eine Fülle an Vielseitigkeiten, die Bedeutung der Pflanzenwelt wird verständlich gemacht.
Man lernt beispielsweise die Bedeutung des Fliegenpilzes, die Linde als Herzensbaum und anderes kennen. Es ist eine grosse Reise, auf die man da mitgenommen wird. Oft ist Innehalten angezeigt.
Daniela Schwegler hat mit ihrer Lesung eine durchaus wertvolle Einführung in eine Welt vermittelt, die zu oft unbeachtet ist und ganz viel Wertvolles birgt.