Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft

In einigen Wochen ist bei der Grüninger AG in Mitlödi die erste Phase der geplanten Erweiterung des Tanklagers und eines zweistöckigen Neubaus im Minergie-Standard abgeschlossen. Eine Investition in der Höhe eines mittleren einstelligen Millionen.Betrages, die wichtig ist, um den laufend gestiegenen Anforderungen der Kunden bezüglich nachhaltiger Rohstoffe zu entsprechen.

 



Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft

Erste Phase der Erweiterung bald abgeschlossen

«Physisch sieht man ja die erste Phase der Erweiterung, das neue Tanklager mit zusätzlich einem zweistöckigen Gebäude, in dem primär die Infrastruktur für die Bedienung des Tanklagers platziert ist.» Wie Geschäftsführer Christoph Gsell weiter ausführte, werden ab Mitte August die Tankfahrzeuge mit dem flüssigen Fett beim Neubau ihre wertvolle Fracht entleeren. Pro Tag werden vier bis fünf Tankwagen mit einem Inhalt von jeweils 25 Tonnen in Mitlödi «andocken». Mit dem erweiterten Tanklager haben wir einen etwas grösseren Puffer, denn das war für uns in der Vergangenheit eine planerische Herausforderung und verlangte von unseren Lieferanten grosse Flexibilität.» Zudem werden im Neubau mit neuester Technologie die verschiedenen Öl- und Fettmischungen für die anschliessende Margarineproduktion vorgenommen. «Dadurch hat sich der bisherige Produktionsablauf auch leicht verändert.» Mitte August wird die erste Phase im Erdgeschoss des neuen Gebäudes abgeschlossen sein. «In einer späteren, zweiten Phase ist geplant, im Obergeschoss eine zusätzliche Produktion anzugliedern, dies hängt aber unter anderem auch von wichtigen Entscheidungen im internationalen Agrarfreihandel ab.» Wie Gsell weiter betonte, seien im Moment in Mitlödi aber noch genügend Reservekapazitäten vorhanden, sodass eine weitere Investition noch nicht nötig sei. «Wir sind aber bereit, sobald der Europäische Markt sich öffnet, die zu erwartenden gesteigerten Mengen kurzfristig zu produzieren.» Sofern immer möglich, habe man Unternehmen aus der Region und dem Kanton berücksichtigt, betonte Gsell und nannte unter anderem die Firmen Trümpi AG Mitödi, tbgs Schwanden, Steinmann Heizung GmbH, Schwanden oder tbf-marti ag, Schwanden.

Lager in Reichenburg

Während drei Wochen werden nun in Mitlödi die Anlagen überholt, gereinigt und wo nötig Elemente ersetzt. «Um die Liefersicherheit zu gewährleisten, mussten wir in letzter Zeit die Produktion hochfahren und Fertigware in unser Lager nach Reichenburg verschieben.» Wie Gsell erklärte, sei es damals ein guter Entscheid gewesen, dieses Fertigproduktelager in Reichenburg zu beziehen. «Unser Lager ist zurzeit allerdings gut zu 50 Prozent belegt. Wir sind im Moment mit lokalen Firmen im Gespräch, ob diese zusätzliche Lagerkapazitäten benötigen. Für eine Fremdvermietungen stehen rund 2500 bis 3000 Palettenplätze zur Verfügung.»

Nachhaltige Rohstoffe

Was sind nachhaltige Rohstoffe? Wie Geschäftsführer Christoph Gsell erklärt, geht es dabei in erster Linie um das Palmöl, das nach strengen Anforderungen angebaut, verarbeitet und anschliessend auch eingesetzt wird. Viele grosse Konzerne wie MIGROS, UNILEVER oder Nestlé, Plantagebesitzer, Ölraffinerien und Margarineproduzenten haben hier gemeinsam einen Standard definiert, und sämtliche Partner in dieser Kette werden jährlich überprüft, ob die Normen auch eingehalten werden. «In unserem Fall ist es speziell, dass wir diese Rohstoffe streng von den konventionellen Materialien trennen müssen. All das bedingt nun mehr Tanks, und das war für uns primär das Wichtigste für die Entscheidung der Erweiterung.» Wie Gsell weiter ausführte, betrage der Anteil von nachhaltigem Palmöl an der Gesamtproduktion zurzeit lediglich 20 Prozent. «Dieser ist aber stark steigend und wird in absehbarer Zeit bis zu 100 Prozent betragen.»

In Memoriam Dölf Grüninger

Zum Gedenken an den im letzten Jahr verstorbenen Firmengründer Adolf Grüninger wurde beim Eingang des Gebäudes eine Gedenktafel installiert. Bereits im Jahre 1970 gründete Dölf Grüninger die Margarinefabrik Adolf Grüninger AG in Mitlödi. Im gleichen Jahr wurde das Fabrik- und Bürogebäude am heutigen Standort erstellt. Damit hatte er den Grundstein zu einem kontinuierlichen Wachstum gelegt. Die Grüninger AG war sein Lebenswerk, und im Jahr 2006 hat er selber seinen Nachfolger für die Geschäftsleitung gesucht und 2008 seinem Nachfolger, Christoph Gsell, die Verantwortung übergeben. So wurde in den letzten Jahren die Familie zum eigentlichen Mittelpunkt seines Lebens. Auf Ende 2012 plante er, sich ganz aus der Firma zurückzuziehen. Jedoch entschied das Schicksal anders. Am 23. August 2012 wurde sein Unfalltod nach seinem Sturz vom Segelboot am 5. Juli im Zürichsee bestätigt. Dölf war ein sehr aktives Mitglied der Glarner Handelskammer und praktisch an jedem Anlass anzutreffen. Dölf war ein begnadeter Kommunikator und fand mit seiner offenen Art sofort und zu jeder Zeit Kontakt zu seinen Mitmenschen.

*Edi Huber, Pressebeauftragter der Glarner Handelskammer