Grynau: Burg, Brücke, Zollstation, Kriegsschauplatz

Nach der Abschnürung des Tuggnersees vom Zürcher Obersee wuchs die Bedeutung von Grynau: Der Turmbau durch die Rapperswiler Grafen erfolgte im 13. Jahrhundert zur Sicherung des Übergangs über die Linth. Danach gelangte die Burg an die Habsburger, Toggenburger und schliesslich an Schwyz. Zum diesem Thema ist am 11. September eine Exkursion vorgesehen.



«Grynau» von Hans Conrad Escher (1767–1823) aus dem Jahr 1786.
«Grynau» von Hans Conrad Escher (1767–1823) aus dem Jahr 1786.

Der bis heute erhaltene Turm wurde lange Zeit fälschlicherweise für ein römisches Bauwerk gehalten. Der Burgbau erfolgte im frühen 13. Jahrhundert durch die <link http: de.wikipedia.org wiki rapperswiler>Grafen von Rapperswil zur Sicherung des Übergangs über den Fluss <link http: de.wikipedia.org wiki linth>Linth zwischen ihren Gebieten um <link http: de.wikipedia.org wiki uznach>Uznach und in der <link http: de.wikipedia.org wiki>March.

Besichtigung und Vortrag

«Brennpunkt Grynau: Burg, Brücke, Zollstation, Kriegsschauplatz» – so lautet der Titel der Exkursion vom Samstag, 11. September. Besammlung ist um 9.00 Uhr beim Landgasthof Schloss Grynau. Nach einer Besichtigung der Umgebung findet ein Vortrag zum Thema statt. Der Anlass steht unter der Leitung von Stefan Paradowski, Kunst- und Regionalhistoriker, Glarus, und ist die zweite Veranstaltung der Exkursionsreihe «Linth-Geschichte – kulturhistorische Spurensuche in der Region».

Kriegsschauplatz

Grynau war Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Die Schlacht bei Grynau vom 21. September 1337 war eine blutige Fehde zwischen der Reichsstadt Zürich und einem Adelsbund unter der Führung eines Grafen von Habsburg-Laufenburg. Ziel war es, die neue Regierung von Zürich mit Bürgermeister Rudolf Brun, der im Rahmen einer Zunftrevolution 22 adelige Räte und ihre Familien aus der Stadt verbannt hatte, zu stürzen. Dabei siegten die Zürcher, und der Graf von Habsburg-Laufenburg fand den Tod.

Liquidation und Ersteigerung

Nach dem Aussterben der Rapperswiler Grafen gelangte die Burg über die Grafen von <link http: de.wikipedia.org wiki habsburg-laufenburg>Habsburg-Laufenburg 1343 an die <link http: de.wikipedia.org wiki toggenburger>Toggenburger und 1437 an Schwyz. Dieser Stand liess die Burg und ihre Einnahmen aus Zoll, Fahr-, Brücken- und Fischereigebühren durch einen <link http: de.wikipedia.org wiki>Landvogt verwalten. Im 17. Jahrhundert wurde die Burganlage verändert und eine zeitgenössische Schlossanlage errichtet – mit Umbau der heute noch bestehenden Hauskapelle. Eine bauliche Anpassung erfolgte auch Anfang des 19. Jahrhunderts durch den Bau des Linthkanals, da die Strasse und Brücke seither zwischen Turm und Schloss verlaufen und nicht mehr durch den Durchgang in der Mitte des Schlosses. In diese Zeit entstand ein Plan, den Turm als Zuchthaus zu nutzen. Langwierige Prozesse wegen der Abgeltung der seit 1848 aufgehobenen Zolleinnahmen führten 1877–1879 zur Liquidation der Grynau-Liegenschaft, wobei der bisherige Schlossvogt Peter Paul Kälin die Hauptliegenschaft ersteigerte, während Rieden und Wald von der Genossame Tuggen erworben wurden.

Besammlung: Samstag, 11. September, 9.00 Uhr, Landgasthof Schloss Grynau