«Gülle und Mischt» machen nicht schöner

Der Heimatabend der Bauerngruppe Mollis ist bereits seit Jahren Tradition. Vergangenen Samstag, 19. März, um 20.00 Uhr wurde die Mehrzweckhalle einmal mehr zur Bühne für Volkstanz, Gesang und Theater.



(Bilder: shuber)
(Bilder: shuber)

Bereits kurz nach der Türöffnung um 19.00 Uhr sind im vorderen Teil der Molliser Mehrzweckhalle kaum mehr freie Plätze zu finden. Als das im Vergleich zu Vorjahren etwas kürzere Programm mit einigen Minuten Verspätung beginnt, sitzen auf fast allen Stühlen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Tradition lebt durch Alt und Jung

Die Tänzerinnen und Tänzer der Bauerngruppe Mollis zeigen unterschiedliche Volkstänze, die sie unter Leitung von Marlies Gebs und Fridolin Figi in den vergangenen Monaten einstudiert haben. Das Chindertrachtenchörli tanzt ebenfalls und fordert das Publikum singend dazu auf, dem Bauernstand Sorge zu tragen und die Seele auch einmal einfach «la bambälä zla». Mit Witzen, Herumspringen und Durch-Die-Luft-Fliegen führen Balz Tschudi und Ralph Rast gekonnt von Programmpunkt zu Programmpunkt. Nach etwa einer Stunde schliesst sich der Vorhang. Für alle hinter der Bühne bedeutet das, das Bühnenbild für das Theater aufzustellen, während sich die Zuschauerinnen und Zuschauer etwas zu trinken oder ein Stück Kuchen gönnen und an der Tombola teilnehmen, um einen der begehrten Preise ergattern zu können.

Bauernhof trifft auf Schönheitscreme und Werbebranche

Mit dem Pausenende öffnet sich der rote Vorhang wieder und zeigt auf der Bühne eine Bauernstube. Die Schauspielerinnen und Schauspieler verleihen dem Stück «Gülle, Mischt und Schönheitskur» mit ihrer Interpretation eine ganz persönliche Note. Die hässlichen Bäuerinnen Rösli und Trudi wollen unbedingt hübscher werden. Sie melden sich für den Test und die Werbung für ein neues Schönmachmittel an. Dies soll durch Essenzen in Gülle und Mist angeblich Wunder wirken. Bald tauchen auf dem Hof der Wissenschaftler Hasenfratz, der das Geheimrezept für die Schönheitscreme erfunden hat, sowie der homosexuelle Werbefilmer Harry Müller mit seiner hübschen Schauspielerin Mizzi auf. Diese beiden wollen dem Wissenschaftler das Rezept abluchsen und die Creme selbst herstellen und günstiger verkaufen. Schliesslich geht jedoch weder der Plan von Harry und Mizzi auf, noch der von Trudi und Rösli, welche am Ende des Stücks trotz Gülle und Mist im Gesicht kein Stück hübscher geworden sind.

Unter der Regie von Balz Tschudi wurde das lustige Stück ohne grosse Patzer über die Bühne gebracht, womit das Unterhaltungsprogramm der Bauerngruppe Mollis zu einem Ende kam.

Der Abend dauerte hingegen noch bis in die frühen Morgenstunden an. Während die Gäste in der Halle gemütlich zusammensassen und zur Musik des Ländlertrios «Chnüsperli Buebe» tanzen, legte der DJ in der Bar für alle Jungen und jung Gebliebenen auf.