«Gute Bildung ist die Grundlage für eine konkurrenzfähige Wirtschaft»

Im Anschluss an die Hauptversammlung der Glarner Handelskammer sprach alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann in einem Interview mit Johannes Läderach über seine Zeit als Unternehmer, Politiker, Familienvater sowie über die Zukunft der Schweiz. Als Nachfolger von Peter Beglinger wurde Dr. Konrad Marti in den Vorstand der GLHK gewählt.



Präsident Peter Rufibach bei seinem Jahresbericht
Präsident Peter Rufibach bei seinem Jahresbericht

«Bildung auf allen Stufen, ist ein eminent wichtiger Faktor», betonte alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann am Anschluss an die Hauptversammlung der Glarner Handelskammer letzten Dienstag in der lintharena in Näfels im Gespräch mit Johannes Läderach. Für ihn sei sie nicht nur die Grundlage für eine konkurrenzfähige Wirtschaft, sondern auch Basis für einen funktionierenden Staat. «Eine engagierte und interessierte Bevölkerung tut dem Staat, den Kantonen und Gemeinden nur gut.»

Gerade in den nächsten Jahren stehe mit der Digitalisierung eine grosse Herausforderung nicht nur für die Schweiz bevor. «Vor allem unser Dualer Bildungsweg muss hier Schritt halten, damit wir diesen grossen Vorteil auch weiterhin haben.» Für ihn ist diese praxisbezogene Ausbildung ein Hauptgrund dafür, dass vor allem die Jugend Arbeitsplätze und Weiterentwicklungsmöglichkeiten haben. «Dies verringert auch viele soziale Probleme.» Den Jungen müsse man nicht nur die Basis geben, sondern auch die Chance, mutige Entscheidungen zu treffen. «Auch wenn die Chance besteht, dass man mal auf die Schnauze fallen kann.»

Zudem blickte er auf seine Zeit als Bundesrat zurück, wo er so gut wie möglich bestrebt war, die drei Bereiche Politik, Unternehmen und Familie unter einen Hut zu bringen. «Dies habe ich nur dank guter Organisation und vor allem dank meiner Frau so gut wie möglich geschafft.» Auch die zeitweilige mediale Kritik habe vor allem seine Familie mehr bekümmert und beschäftigt als ihn persönlich. Nun habe er aber viel mehr Zeit, die er vor allem sehr gern mit seinen Enkelkindern verbringe.

GLHK-Präsident Peter Rufibach, wie anschliessend auch Regierungsrätin Marianne Lienhard, blickten auf ein sehr gutes Jahr für die Glarner Wirtschaft zurück. Beide konnten hier den ansässigen Unternehmerinnen und Unternehmern ein grosses Kränzchen winden. «Sie haben exzellente Arbeit verrichtet», meinte dazu Rufibach. Hier trage aber auch die Politik ihren Beitrag mit guten Rahmenbedingungen einen wichtigen Teil dazu bei. Auch indem die finanziellen Mittel mit Bedacht eingesetzt werden. Nach zwölf Jahren gab Peter Beglinger seinen Rücktritt aus dem Vorstand bekannt. Der Präsident würdigte sein grosses Engagement vor allem in der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit. Ebenfalls seinen Rücktritt gab Jean-Philippe Keller-Comte. Neu in den Vorstand wurde Dr. Konrad Marti von der Kalkfabrik Netstal gewählt. Für den noch vakanten Sitz sei man auf gutem Weg einen geeigneten Kandidaten für die nächste Versammlung vorschlagen zu können, erklärte der Präsident am Ende der Versammlung.

Im Anschluss hatten die Teilnehmer Gelegenheit, bei einem Apéro riche über das interessante Interview von Johannes Läderach mit alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann zu diskutieren oder mit den Beteiligten persönlich zu sprechen.