Um 17.15 Uhr strömten immer noch Zuhörer in die Kirche. Der Chor und das Orchester waren längst bereit. Nach und nach gesellten sich die Vokalsolisten dazu. Gespannte Stille trat ein. Der Dirigent Christoph Kobelt hob die Arme, und kraftvoll setzte das „Kyrie eleison“ ein.
Eine der bedeutendsten geistlichen Kompositionen Bachs
Die h-Moll-Messe ist eine der bedeutendsten geistlichen Kompositionen Johann Sebastian Bachs und gliedert sich in die Teile „Kyrie“, „Gloria“, „Symbolum Nicaenum“, „Sanctus“ und „Agnus Dei“. Laut Christoph Kobelt ist sie „eines der grössten Musikwerke der abendländischen Kultur“, „eine Komposition voll kontrapunktischer Meisterleistungen von äusserster Komplexität“. Vereinzelt kamen Instrumente mit Soli zum Einsatz, und zwar eine Violine, eine Querflöte und das Horn. Die Arie im „Sanctus“ wurde einzig von der Truhenorgel und einer Querflöte begleitet.
Die Gesangssolisten Dorothea Frey (Sopran), Ursula Eittinger (Sopran II/Alt), Fabio Trümpy (Tenor) und Stephan Imboden (Bass) fielen durch schöne Koloraturen und Vibrati auf. Christoph Kobelt war wie immer sehr engagiert mit Mimik und Armen. Der vierstimmige Chor meisterte das Werk mit einer guten Dynamik, und auch das Orchester war ihm gewachsen.