«Händ Sorg zunänand»

Nun bin ich wieder zurück in Berlin.

Aber wie immer war es ein grosses Vergnügen, meinen Urlaub im Glarnerland zu verbringen. Zumal die Landsgemeinde in diese Zeit fällt. Ich freue mich jedesmal auf diesen Anlass. Obwohl ich als Auslandglarner nicht auf den Ring darf, ist es doch meistens spannend und interessant, den Wahlen und Geschäften beizuwohnen.

 



Vom Ring der Landsgemeinde zurück in die Strassenschluchten von Berlin. (Bild: mmächler)
Vom Ring der Landsgemeinde zurück in die Strassenschluchten von Berlin. (Bild: mmächler)

Doch nicht nur der politische Teil der Landsgemeinde ist mir wichtig, sondern auch der soziale Kontakt zum Glarnerland liegt mir am Herzen. So ist doch das Landsgemeinde-Wochenende ein idealer Zeitpunkt, viele Freunde und Bekannte zu treffen. Man geht einmal gemütlich die Hauptstrasse auf und ab, und schon hat man mehr bekannte Gesichter getroffen als das ganze Jahr über. Ein kurzer Schwatz, damit die neuesten Neuigkeiten wieder ausgetauscht sind und schon geht es weiter. Man kommt kaum ein paar Meter weit, schon trifft man wieder jemanden.

Leider spielte das Wetter an diesem Wochenende nicht so richtig mit. Doch dies tat der guten Laune keinen Abbruch. Wozu gibt es Hüte und Schirme und gutes Schuhwerk, um keine nassen Füsse zu kriegen?.

Wenn ich an all die Länder denke, in denen ich gelebt habe und noch leben werde, ist doch die Landsgemeinde etwas Einmaliges und besonders in unserer heutigen, total vernetzten und digitalisierten Welt. Wo gibt es das noch, wo sich die Bürger eines Landes treffen, friedlich und respektvoll miteinander diskutieren und abstimmen? Auch wenn nicht alle mit dem Resultat einverstanden sind, es wird akzeptiert und man setzt sich zusammen, damit für alle eine gute Lösung gefunden werden kann.

Wenn man sich dies einmal vor Augen führt und darüber nachdenkt, was das für uns bedeutet, wird man sich bewusst, was für ein wertvolles Gut diese Landsgemeinde ist.

Wie Landammann Röbi Marti in seiner Eröffnungsrede gesagt hat: «Die Landsgemeinde ist eine moderne Tradition.»

Tragen wir Sorge dazu.