In Venedig gibt es zirka 38 Kilometer Wasserwege und zirka 400 Brücken, davon führen aber lediglich deren 43 über das Wasser.
Berlin hat 400 Kilometer Wasserwege und über 2100 Brücken, davon führen 82 über Wasser.
Zugegeben: Venedig ist bedeutend kleiner als Berlin. Und trotzdem ist es erstaunlich.
Die wohl bekannteste aller Brücken in Berlin dürfte die Glienikerbrücke sein. Sie führt von Wannsee herkommend hinüber nach Potsdam über die ehemalige Zonengrenze. Auf dieser Brücke fand während des kalten Krieges jeweils der Austausch von Agenten statt.
Nicht weniger interessant ist die Oberbaumbrücke, sie verbindet die Stadtteile Friedrichshain und Kreuzberg. Es ist wohl die schönste Brücke von Berlin. Im 18. Jahrhundert wurde erstmals ein hölzerner Steg zur Querung der Spree gebaut. Nachts wurde sie mit einem mit Nägeln versehenen Stamm (genannt Baum) geschlossen.
Die erste Brücke, die nach der Wiedervereinigung gebaut wurde, ist die Kronprinzenbrücke. Sie führt vom Bezirk Mitte ins Regierungsviertel, also fast direkt zur Schweizer Botschaft.
Die Liste könnte man endlos weiterführen. Will man sich ein Bild von Berlins Brücken machen, empfiehlt sich eine Schifffahrt auf der Spree. Ob in Richtung Osten oder in Richtung Westen, man unterquert viele interessante Brückenbauwerke. Und jede mit ihrer eigenen, interessanten Geschichte.
Berlin kann man auch sehr gut mit dem Schiff entdecken. Unzählige Schiffe (in Berlin werden sie Dampfer genannt) fahren durch das alte und neue Berlin. Von 1 Stunde bis hin zu einer 8-Stunden-Fahrt. Durch Schleusen, Seen, natürliche Flüsse und künstliche Wasserwege. Dabei erfährt man sehr viel über Berlins bewegte Geschichte.
Somit ist Berlin die wasserreichste Stadt in Europa. Mal ehrlich. Hätten Sie es gewusst?
