Halbjahresabschluss der Glarner Kantonalbank per 30. Juni

Die Glarner Kantonalbank (GLKB) erzielt im ersten Halbjahr 2022 ein gutes Ergebnis. Insbesondere im Lichte der durch COVID-19 und den Ukraine-Krieg verschärften wirtschaftlichen Lage mit steigenden Zinsen, unter Druck stehenden Aktienmärkten, globalen Lieferengpässen und höheren Energiepreisen, bewertet die Bank die operative Leistung positiv. Die Hypothekarforderungen verzeichnen ein Plus von 126 Millionen Franken und das Mandantengeschäft im Bereich «bitubi» entwickelt sich erfreulich. Der Betriebsertrag erhöht sich um 4,2 Prozent auf 46,3 Millionen Franken, während der Reingewinn 11,6 Millionen Franken beträgt.



Ad-hoc-Mitteilung der Glarner Kantonalbank vom 15. August (zvg)
Ad-hoc-Mitteilung der Glarner Kantonalbank vom 15. August (zvg)

Gute operative Leistung
Der Nettoerfolg im Zinsengeschäft steigt um 12,8 Prozent auf 40,0 Millionen Franken. Ein erfolgreiches operatives Geschäft sowie tiefere Zinsaufwendungen und Auflösungen von einzelnen Wertberichtigungspositionen tragen dazu bei. Der Kommissionserfolg nimmt um 14,3 Prozent auf 8,1 Millionen Franken zu. Dies ist im ersten Halbjahr primär auf den weiteren Ausbau des «bitubi» Mandanten-Geschäfts zurückzuführen; aber auch das Wertschriften- und Anlagegeschäft konnte trotz sinkender Aktienmärkte leicht zulegen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft reduziert sich in der Berichtsperiode auf 0,7 Millionen Franken. Aufgrund des weiteren Zinsanstiegs sowie der tieferen Börsenstände weiten sich die nicht realisierten Bewertungsverluste auf den Finanzanlagen auf 3,4 Millionen Franken aus. Der Betriebsertrag erhöht sich um 4,2 Prozent auf 46,3 Millionen Franken.

Investitionen in IT und neue Produkte
Die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen im Vorjahr wirkt sich im Personalaufwand mit einer Zunahme von 13,2 Prozent auf 18,8 Millionen Franken aus. Der Sachaufwand erhöht sich aufgrund höherer IT-Kosten und Investitionen in neue Produkte um 21,0 Prozent auf 12,0 Millionen Franken. Für die Abgeltung der Staatsgarantie wird der Maximalbetrag von 1,5 Millionen Franken abgegrenzt. Der Geschäftsaufwand steigt insgesamt um 16,1 Prozent auf 30,8 Millionen Franken.

Verlangsamtes Kostenwachstum
Der im Berichtsjahr verstärkte Fokus auf die Kostenentwicklung führt im zweiten Quartal 2022 zu einem verlangsamten Anstieg der Aufwendungen. Der Geschäftserfolg reduziert sich gegenüber der Vorperiode um 13,5 Prozent auf 13,3 Millionen Franken und der Reingewinn sinkt um 11,0 Prozent auf 11,6 Millionen Franken. Die Abschreibungen auf Sachanlagen erhöhen sich auf 2,6 Millionen Franken und für die Steuern werden 1,6 Millionen Franken bereitgestellt.

Zunahme bei Hypotheken und Kundengeldern
Im Hypothekargeschäft baut die GLKB das Volumen um 126 Millionen Franken aus. Weitere 49 Millionen Franken Hypotheken gibt die Bank bilanzneutral ihren «bitubi»-Kunden weiter. Die Kundengelder nehmen um 506 Millionen Franken zu. Aufgrund der Leitzins-Erhöhung durch die SNB auf -0,25 Prozent und der Annahme eines weiteren Zinsschritts in absehbarer Zeit, verzichtet die GLKB ab dem zweiten Halbjahr 2022 auf die Erhebung der Guthabengebühr. Negativzinsen wird die Bank bei hohen Neugeldzuflüssen bei Bedarf weiterhin verrechnen. Das höhere Zinsniveau führt auch zu einer wieder erstarkten Attraktivität der Kassenobligationen, die um 44 Millionen Franken zulegen. Die Bilanzsumme erhöht sich um 13,1 Prozent auf 8,780 Milliarden Franken.