Hammerschuss von Schilling bringt Remis in letzter Minute

Das Wetter stimmte. Die Fans beider Seiten waren zahlreich angereist. Zwei Teams waren heiss auf den Sieg. Auch die tabellarische Ausgangslage versprach ein vielversprechendes Spiel. Und das wurde es auch.



Glückliches aber verdientes Unentschieden der Damen des FC Linth04 gegen Chur. (Bild: jhuber)
Glückliches aber verdientes Unentschieden der Damen des FC Linth04 gegen Chur. (Bild: jhuber)

Die Startviertelstunde gehörte ganz klar den Glarnerinnen, sie waren immer einen Schritt schneller und liessen den Ball gekonnt durch die eigenen Reihen laufen. Die Krönung passierte dann in der 15. Spielminute. Raymann kann aus der Mitte mit einem schönen Ball hinter die Chur-Verteidigung Hau-ser lancieren. Hauser konnte alleine aufs Tor losziehen und versenkte das Leder souverän in der wei-ten Ecke. Den Linthnerinnen war bewusst, dass sie das selbst so hoch angeschlagene Tempo nicht die ganze erste Halbzeit, geschweige denn über das ganze Spiel durchhalten konnten. Sie schalteten einen Gang zurück und das Spiel wurde ausgeglichner. In der 25. Minute konnten die Bündnerinnen dann prompt zum 1:1 ausgleichen. Ein böser Abstimmungsfehler in der Linth-Verteidigung liess die Mittelstürmerin alleine aufs Tor ziehen. Auch die Churerin liess sich nicht zweimal bitten, und versenk-te den Ball in den Maschen.

Die Bündnerinnen dominierten das Geschehen zu Beginn der zweiten Halbzeit. In der 60. Minute trat Chur einen Eckball. Torhüterin Keller konnte den Ball in der Luft angeln, wurde aber gleichzeitig von einer Gegnerin im Fünfmeterraum angegangen, sodass ihr der Ball aus den Händen ins eigene Tor sprang. Diese Aktion wurde leider nicht geahndet, und die Churerinnen lagen somit 1:2 in Führung. Die Kräfte liessen bei den Glarnerinnen langsam nach. Chur 97 hätte mit einem dritten Tor wohl alles klar machen können. Sie vergaben aber einige hochkarätige Möglichkeiten. Die Linthnerinnen gingen über ihre Grenzen und konnten nochmals Druck aufs Chur-Tor ausüben. In der 91. Minute dann der Pfiff des Schiedsrichters, einige Churerinnen bejubelten bereits den Sieg, der Schiedsrichter entschied aber korrekterweise auf Rückpass der Bündnerinnen im eigenen Strafraum. Raymann führte den indi-rekten Freistoss aus, spielte die in der Mitte stehende Schilling an, welche das Leder mit aller Gewalt direkt unter der Latte platzierte. Der Mut zum Hammerschuss wurde belohnt. Den Linth-Frauen blieb darauf hin leider keine Zeit mehr, um eventuell sogar noch einen Exploit zu erreichen, das Spiel wurde kurz darauf abgepfiffen.
Das Unentschieden erscheint zwar für Chur hart und für Linth als „Glück in letzter Minute“, schluss-endlich ist es aber verdient für beide Seiten.