Hans Eberle AG investiert auch in der Krise

Die Hans Eberle AG macht sich mit Investitionen in neue Infrastruktur weiter fit für die Zukunft. Nach der Erneuerung des Kraftwerks und der Logistikhalle steht auch der Neubau Werk II kurz vor der Vollendung, wie Geschäftsführer Andreas Zweifel bei einer Baustellenbesichtigung verriet.



Effizenter und sicher: Die neue Logistikhalle bietet neue Möglichkeiten für das Ent- und Beladen der Lastwagen. (Bilder: ehuber)
Effizenter und sicher: Die neue Logistikhalle bietet neue Möglichkeiten für das Ent- und Beladen der Lastwagen. (Bilder: ehuber)

Wie bei den Ringen eines Baumstammes, kann die Geschichte der Firma Hans Eberle AG in Ennenda auch an den einzelnen Gebäuden abgelesen werden. «In der jetzt rund 70-jährigen Geschichte des Unternehmens hat man ständig in neue Räume und Gebäude investiert», erklärt Geschäftsführer Andreas Zweifel. Und dieses Erfolgsmodell wird auch 2020/21 weitergeführt. Die Firma in Ennenda habe hier auf Jahrzehnte hinaus Pläne, wie sich das gesamte Areal weiterentwickeln könnte oder soll, bereits im letzten Jahr habe man zudem mit wichtigen Schritten begonnen, Herz dabei ist der Neubau Werk II, dessen Spatenstich im März 2020 stattgefunden hat und in welchem ab Herbst produktiv gearbeitet werde. «Der Neubau soll als Scharnier zwischen dem historischen Textilindustrie-Areal «Trümpiger» mit dem Hänggiturm zu den Industriebauten der Hans Eberle AG der neueren Zeit fungieren.» Aus diesem Grund wird die alte Fassade in Absprache mit der Denkmalpflege in den Neubau integriert und sorgfältig restauriert. Mit der Erneuerung des Kraftwerks kann das Unternehmen knapp 10% des jährlichen Strombedarfs mit selbst erzeugter Energie abdecken. Auch in anderen Bereichen wurde auf eigene saubere Energie geachtet, sodass der Neubau mit Wärmepumpen praktisch energieautark sein wird. Das Gebäude mit zwei Stockwerken und einer Produktionsfläche von 3500 Quadratmetern befindet sich aktuell im Innenausbau, bevor im Sommer der Umzug von rund 80 Maschinen ansteht. «Das wird eine sehr grosse logistische Herausforderung, da die Produktion ungebremst weiterlaufen soll.» Gerade in diesem Bereich spielt die Corona bedingte Grosswetterlage dem Ablauf eher in die Karten. « In Anbetracht der weltweiten Krise dürfen wir mit der aktuellen Auslastung zufrieden sein. Und für den Umzug gibt uns die Situation zusätzlichen Spielraum.» In den neuen, grossen und lichtdurchfluteten Räumlichkeiten dürften sich sicher nicht nur die Maschinen, sondern vor allem die rund 50 Mitarbeiter wohlfühlen. Ein wichtiger Faktor dabei werde sicher auch die neue Kantine mit anliegender Terrasse sowie die grossen Garderoben und Duschen spielen.

Bereits in Betrieb ist die neue Logistikhalle, welche das Beladen und Entladen der Lastwagen neu regelt. «Mit der Grösse des Unternehmens wächst auch das Verkehrsaufkommen auf dem Areal.» Messungen hätten hier gezeigt, dass über 1000 Bewegungen (Radfahrer, Fussgänger, Mitarbeiterfahrzeuge, LKW-Anlieferungen usw.) pro Tag stattfinden. Mit den zwei neuen Andockstationen, aber auch mit der Verlegung des Radfahrweges, konnte diese Situation deutlich entschärft und der Ablauf verbessert werden. Während den verschiedenen Bauprojekten wurde zudem die Erschliessung des Areals durch neue Leitungstrassen vorangetrieben. Im Fokus stand hier vor allem die Erneuerung der Stromversorgung, bei welcher zwei ältere Trafos ersetzt werden können. «Zudem konnten auch die Leitungen für technische Gase, Druckluft sowie IT integriert werden.» Die aktuellen Tätigkeiten sind ein deutliches Zeichen, dass die Hans Eberle AG auch in diesen Zeiten an die Zukunft und den Standort in Ennenda glaubt.

*Jürg Huber ist Pressebeauftragter der Glarner Handelskammer.