Hans Marti, der Unermüdliche

Führungen in den Landesplattenberg in Engi sind stets ein besonderes Erlebnis, erfahren die Besucher doch vieles über die harte Arbeit des damaligen Schieferabbaus. Am vergangenen Sonntag feierte Hans Marti-Renner ein besonderes Jubiläum. Seit 1996 führte er an diesem Tag die 1000. Führung in «seinem Berg» durch. Einige Tage zuvor konnte der Jubilar mit seiner Gemahlin auch das seltene Fest der diamantenen Hochzeit feiern.



welche Marti an diesem Tag führte
welche Marti an diesem Tag führte

Der Landesplattenberg in Engi ist das einzige in der Schweiz noch erhaltene Schieferbergwerk. Die vielen Besucher erleben bei den Führungen die Faszination der beleuchteten Kreuzgänge, Spitzbögen und Wände und fühlen sich dabei wie in einer riesigen Kathedrale aus schwarzem Schiefer. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, das durch die vielen Informationen von Hans Marti noch erweitert wird.

1000 Führungen

Bis zu seiner Pensionierung war Marti Förster in den heimischen Wäldern, hatte sich aber schon damals zusammen mit Hans Rhyner für den Landesplattenberg interessiert. Mit seinen 85 Jahren begibt er sich bei seinen Führungen stets zu Fuss hinauf zum Schieferbergwerk. Dabei muss sich manch jüngerer Besucher bemühen, um mit seinem forschen Schritt mithalten zu können. Marti begann 1996 mit seinen ersten zwei Führung und in den folgenden Jahren steigerte sich die Zahl, bis er am Sonntag die 1000. Führung vornehmen konnte. Eine grössere Gruppe Senioren und Seniorinnen aus Fideris hatte an diesem Tag die Freude, seinen Informationen, die er stets im schönsten Singsang des Sernftaler Dialektes vortrug, zu folgen.

Ehrung durch die Brüder Rhyner

Hans und Kaspar Rhyner liessen es sich nicht nehmen, den Jubilar bei seiner Rückkehr aus dem Landesplattenberg mit einem speziellen Präsent zu ehren. «Im Namen von allen, die Interesse an dem schönen Werk Freude haben, möchte ich dir Hans für deinen langjährigen Einsatz von Herzen danken.» Kaspar Rhyner nannte in seiner kurzen Ansprache den Jubilar als «Superführer», der mit Leib und Seele hinter dem Landesplattenberg stehe. Die Gäste, die selbstverständlich nicht mit dieser kleinen Feier gerechnet hatten, spendeten dem Jubilar einen kräftigen Applaus. Auf die Frage, warum sie den Landesplattenberg als Ziel gewählt hatten, sagte eine Teilnehmerin: «Wir standen vor einigen Wochen vor der Frage: was schenken wir einem 70-Jährigen der praktisch alles hat, zum Geburtstag? Die Antwort war einhellig: Zeit.» Aus diesem Grund hätten sie den Ausflug nach Engi geplant und wie sie weiter betonte, auf keinen Fall bereut.