Aufatmen für den FC Glarus nach dem Spiel in Flawil. Es konnte der zweite Punkt der laufenden Saison ins Trockene geholt werden. Auswärts einen Zähler zu holen ist immer gut, ist es aber auch gut, wenn der Gegner das Tabellenschlusslicht war? Dazu Sebastian Herting in seiner Nachbetrachtung zum Flawil-Spiel: «Wir haben einen Punkt gewonnen und können sehr zufrieden sein mit dem Ergebnis. In den letzten zwei bis drei Wochen trainierten wir hart . Dies erklärt vielleicht auch die schweren Beine am Samstag. Auch haben wir noch keinen Rhythmus gefunden. Wir brauchen vor allem Konstanz in unseren Leistungen, Vertrauen in unsere Fähigkeiten und den Willen, mit Freude und Bereitschaft alles zu geben.» Captain Simon Schiesser meinte, dass dem FC Glarus gegen Flawil relativ klar aufgezeigt wurde, wo zurzeit die Grenzen der Stadtglarner sind. «Flawil war uns in mehr oder weniger allen Belangen überlegen und daher meist auch ein oder sogar zwei Schritte voraus. Sei dies im Bereich der Fitness, Spielaufbau, Spielwitz, Kompakt- und Geschlossenheit der Mannschaft sowie auch im Zweikampfverhalten. Aber dennoch hat es für uns zu einem Punkt gereicht, was nach dem Spiel für uns sehr erfreulich war. Es hat uns so gezeigt, dass wir auch gegen Teams, welche uns derart dominieren, bei einem beherzten Auftreten und einem aufopferndem Einsatz immer Punkte drin liegen.» Zurzeit gibt es in dieser 2.-Liga-Gruppe Mannschaften, welche psychisch und physisch schneller sind als der FC Glarus. Man wurde förmlich vom Gegner überrannt, nichts war zu sehen, dass die rote Laterne spielte. «Im Prinzip konnten wir die gesamte Spielzeit nur reagieren. Selten bis nie sind wir dazu gekommen, selber zu agieren», stellte Herting fest.
Frauenfeld spielte vier Saisons in der NLB
Mit dem FC Frauenfeld gastiert ein Ostschweizer Traditionsverein im Glarnerland. Die Thurgauer sind 2009 aus der 2. Liga Interregional abgestiegen und konnten die letzte Saison im gesicherten Mittelfeld beenden. Viele Jahre spielten sie in der Spitzengruppe der 1. Liga. Von 1978 bis 1982 war Frauenfeld während vier Jahren in der damaligen Nationalliga B vertreten. Es war dies sowohl der bisherige Höhepunkt der sportlichen Geschichte und zudem der bis heute einzige Vertreter aus dem Thurgau in der zweithöchsten Spielklasse. Viele namhafte Fussballer spielten bereits beim FC Frauenfeld; Jost Leuzinger, Charles Amoah, bevor er zum FC St. Gallen ging, und sogar der heutige deutsche Bundestrainer Jogi Löw war in der Saison 1993/1994 Trainer bei den Frauenfelder. In der laufenden Saison konnten die Thurgauer auswärts noch nie gewinnen. Denoch hat Herting Riesenrespekt vor dem Gegner: «Ich erwarte beim Match gegen Frauenfeld ein ähnliches Spiel wie gegen Flawil. Das heisst für uns folglich, dass wir an die kämpferische Leistung gegen Flawil anknüpfen, dabei aber im spielerischen Bereich noch zulegen müssen. Sodass wir in der Lage sind, den Gegner über möglichst weite Strecken des Spiels zu dominieren und ihnen unser Spiel aufzuzwingen. Da wir sonst Gefahr laufen, dass wir wieder dem Gegner hinterherrennen, so wie dies bereits beim Flawil-Spiel der Fall war.»
Zweikämpfe im Fokus der Trainings
Weiterhin steht der Cescato-Elf Caduff, Toprakalle, Thomas Schiesser sowie Jakupovic nicht zur Verfügung. Zudem ist seit dem Montagtraining Aykut Ugras angeschlagen und wird wegen einem Knieproblem wohl 4 Wochen ausfallen. Tobias Schlup und Thomas Frei sind ebenfalls angeschlagen, sollten aber am Samstag einsatzfähig sein. Diese Woche standen besonders die Zweikämpfe auf dem Programm.
«Wir müssen williger und bereiter sein, diese anzunehmen. Wir arbeiten aber auch daran schneller umzuschalten sowohl von Abwehr auf Angriff als auch umgekehrt. Wir müssen gedanklich schneller werden. Dann können wir viel sicherer stehen und vielleicht wieder zu null spielen», so Hertings Fazit in dieser Trainingswoche.
