Hauptversammlung der Glarner Handelskammer 2006

Der Präsident der Glarner Handelskammer konnte im Gemeindezentrum Schwanden die stattliche Zahl von 115 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft und Politik zur ordentlichen Hauptversammlung 2006 begrüssen



Hauptversammlung der Glarner Handelskammer 2006

Ansprache von Präsident Anders Holte

In seiner, immer wieder mit leichtem Humor gespickten Ansprache, wies der Präsident darauf hin, dass die Konjunktur zum Glück wieder anzieht. Was sogar amtlich bestätigt ist. Dies wird bei den meisten Wirtschaftssubjekten, aber auch beim Staat, die Ertragssituation verbessern. Dieses Geld sollte nun genutzt werden, um unserer Gesellschaft und unseren Gesellschaften zeitgemässe Strukturen zu geben. Die jungen Glarner Stimmbürger haben am 7. Mai an der Landsgemeinde gezeigt, was sie von der Wirtschaft erwarten. Politiker und Unternehmer sind jetzt gemeinsam gefordert. Er schloss sein Ansprache wie folgt; “ Als die US-Amerikaner versuchten, den Indianern ihr Land abzukaufen, soll Häuptling Seattle 1854 vor dem amerikanischen Kongress sinngemäss gesagt haben: „.. dieses Land gehört uns nicht, wir verwalten es nur für unsere Kinder..“ Unsere Kinder haben sich zu Wort gemeldet.

Wahl eines neuen Vorstandsmitgliedes

Ausser Georg Müller, welcher seit 1984 im Vorstand der Glarner Handelskammer aktiv tätig war, stellten sich alle übrigen Vorstands-Mitglieder zur Wiederwahl und wurden auch in Globo einstimmig bestätigt. Für das scheidenden Mitglied wurde Bernhard Merki, Direktionspräsident der Netstal-Maschinen AG in Näfels, gewählt. In kurzen Worten würdigte der Präsident die geleisteten Dienste von Georg Müller und dankte ihm für seinen jahrelangen Einsatz im Dienste der Handelskammer. Da keine Anträge der Mitglieder eingereicht wurden konnte er die Hauptversammlung schliessen. Mit dem Hinweis, dass nach einer kurzen Pause der Gastreferent, Dr. Rudolf Dieterle, Direktor des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) einen Vortrag zum Thema „Wie geht es weiter mit den Nationalstrassen?“ halten werde.

Vortrag von Dr. Rudolf Dieterle Schon bei der Präsentation der einzelnen Punkte seines Vortrages war allen Anwesenden klar, dass vor allem die Frage in Bezug auf das Glarnerland von grösstem Interesse sein wird. Er wies in seinem Referat darauf hin, dass das schweizerische Nationalstrassennetz zurzeit mitten in einer Phase wegweisender Entscheidungen steht. Mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kanton (NFA) übernimmt der Bund die volle und alleinige Verantwortung im Nationalstrassennetz. In seinem sehr gut dokumentierten Vortrag orientierte er über die laufenden, aber auch die zukünftigen Aufgaben der ASTRA. Gegen Ende kam er dann auf die Situation im Glarnerland zu sprechen. Der Anschluss von Niederurnen bis Glarus an das Nationalstrassennetz ist vorgemerkt. Es bestehen sicher berechtigte Chancen, dass aufgrund des vorliegenden Mobilitätskonzeptes der Bundesrat diesem Anliegen zustimmt. Dann muss aber in letzter Instanz das Parlament darüber entscheiden, ob diesem Anschluss zugestimmt wird. Wohlgemerkt eine nicht leicht zu überwindende Hürde. Es werden in nächster Zeit auch andere Projekte dieser Grössenordnung und aus anderen Regionen zur Diskussion stehen. Eine gut ausgearbeitete Projektstudie kann die Chancen für das Glarnerland erhöhen. In die Entscheidung werden auch andere Prioritäten von andern Antragsstellern eingreifen. Das Ganze wird am Schluss sicher zu einem Politikum und kann unter Umständen lange Zeit dauern. Herr Dieterle rechnet damit, dass frühestens gegen Ende 2007 im Parlament über diese Projekte diskutiert wird. Eine Entscheidung darf nicht vor Ende 2008, wohl aber eher im Jahre 2009 erwartet werden. Mit dem gedämpften Optimismus, dass die Verbindung Autobahn bis Glarus ins Nationalstrassennetz aufgenommen wird, darf das Glarnerland immer noch hoffen, dass die Verbindung Autobahn bis Glarus ans Nataionalstrassennetz aufgenommen wird. Dadurch würden die Kosten für den Bau und auch den späteren Unterhalt der Strasse an den Bund gehen.

Apéro und Diskussion

Nach einer kurzen Diskussion konnte der Präsident die Anwesenden zu einem reichhaltigen Apéro einladen. Dabei wurde noch sehr angeregt und engagiert über das Referat von Dr. Dieterle gesprochen. Im Zentrum stand die Frage: Wann wird der Anschluss an das Nationalstrassennetz realisiert? Die Meinungen gingen dabei weit auseinander. Einig war man sich, dass aber in dieser Hinsicht etwas geschehen bzw. unternommen werden muss.