Hauptversammlung mit Rückschau und Zukünftigem

Für die Verantwortlichen des Glarner Kunstvereins, Präsident ist Kaspar Marti, ist im Moment alles etwas anders als gewohnt. Die grosse Sanierung des Kunsthauses bringt es mit sich, dass Ausstellungen andernorts angeboten sind, dass das Büro an die Burgstrasse verlegt werden musste und dass die Arbeiten im Kunsthaus viel zusätzliche Sitzungen notwendig gemacht haben. Zur Durchführung der ordentlichen Hauptversammlung lud der Vorstand ins Möbeliareal am Kirchweg ein. Den traktandierten Geschäften erwuchs keine Opposition.



Hauptversammlung mit Rückschau und Zukünftigem

Nach der Begrüssung, namentlich erwähnt wurde unter anderem Roland Schubiger von der Gemeinde Glarus, wies Kaspar Marti auf die Vielzahl von Sitzungen im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung hin. Eigentlich war der Baubeginn auf den Herbst des vergangenen Jahres festgelegt worden. Die Baubewilligung lag Mitte August vor. Plötzlich lag eine Einsprache des Glarner Vogelschutzes auf dem Tisch. Dann mussten Auflagen zur Baubewilligung behandelt werden. Erst am 1. März dieses Jahres konnte definitiv begonnen werden. Der Vorstand ist überzeugt, dass am 27. und 28. September zum offiziellen Eröffnungsfest eingeladen werden kann.

Die Therma in Schwanden als neuer Ausstellungsort erlaubte ein nachhaltig wertvolles und reichhaltiges Begegnen. Im Büro an der Burgstrasse wurde mit hohem Einsatz gearbeitet. Alles konnte bestens gemeistert werden. Das gilt auch für den Güterschuppen. Darin fand beispielsweise die Ausstellung der Preisträgerinnen des Kiefer Hablitzel Göhner Kunstpreises statt. Gleis 1 bot vier Konzerte an, die auf verdient grosse Beachtung stiessen und die glarnerische Kulturszene deutlich bereicherten. Ein stark genutztes Begegnen war am Kunsthandwerkermarkt möglich. Und dass die Landammannfeier des vergangenen Jahres und die Abschlussveranstaltung des kantonalen Schützenfests ebenfalls im Güterschuppen angeboten waren, beweist, wie bedeutsam dieser Begegnungsort gewachsen ist. Bauliche Ergänzungen im Umfang von rund 100 000 Franken waren notwendig, um diese Benützungsdichte zu gewährleisten. Bis auch im Winter Kulturangebote möglich sind, wird es noch dauern. Mit viel Anerkennung verdankte Kaspar Marti die hohe Zahl an Spenden. Hoffentlich dauert dieser Schwung an. Neue Aufrufe sind geplant.

Der Vorstand ist an der Überarbeitung des Leitbildes, was mit einigem Aufwand verbunden ist. Mit bestehenden Strukturen (Professionalisierung, Einsatz im Nebenamt) setzt man sich zusätzlich auseinander. Das Thema «Schneeli» – so der Präsident – sei mit viel Abklärungen und Detailarbeit verbunden. Der Einsatz der neuen Datenbank hat es mit sich gebracht, dass der Bestand der Sammlung deutlich gesunken ist, vieles war doppelt aufgeführt. Die Digitalisierung des Bildmaterials ist im Gange. Zudem will man der Werbung neuer Mitglieder die notwendige Beachtung schenken – auch wenn rund 600 Personen dem Glarner Kunstverein angehören. Deren 45 waren an der HV anwesend.

Kaspar Marti hiess Judith Welter, Direktorin des Kunsthauses, nach ihrem Mutterschaftsurlaub herzlich willkommen. Demissioniert haben Wanda Seiler, Zürich (Praktikantin /Kuratorische Assistenz) und Ursula Helg, Zürich (Kunstvermittlung). Neue Kunstvermittlerin ist Anne Gruber. Sie wird ihre Arbeit am 1. Juni aufnehmen.

Judith Welter wies mit ihren Ausführungen ebenfalls auf die Sanierung hin. Innehalten war ein Fremdwort. Es fanden die Befragung von Schulklassen und Erwachsenen über das Kunsthaus des 21. Jahrhunderts, die Einzelausstellung der Schweizer Künstlerin Maria Riniker-Radich; die monografische Präsentation von Arbeiten der britischen Künstlerin Bonnie Camplin; die Präsentation des glarnerischen Kunstschaffens im ehemaligen Therma-Areal und ein Fest vor der sanierungsbedingten Schliessung des Kunsthauses Erwähnung.

Zu gar vielen Zahlen äusserte sich Silvia Orthwein-Erhard. Die Buchhaltung zur gesamten Sanierung wird separat geführt. Unter Aufwand und Ertrag sind gesamthaft gegen 490 000 Franken aufgeführt., Das gliedert sich beispielsweise in Mitgliederbeiträge, Beiträge Ausstellungen, Personalkosten, Raumkosten, Miete fürs externe Büro und anderes. Vom Revisionsbericht, verfasst von Priska Geyer aus Netstal, und der Ennendanerin Maya Schiesser wurde Kenntnis genommen. Dem präsentierten Zahlenmaterial wurde zugestimmt.

Werner Kälin demissionierte. Ihm wurde fürs umfassende Engagement (Kommunikationsbereich, Ausstellungen, Protokoll) mit viel Anerkennung gedankt. Ansprechende Präsente wurden überreicht. Für ihn wurde Katja Weibel gewählt. Das Mandat der Revisorinnen wurde um ein weiteres Jahr verlängert. Die moderaten Mitgliederbeiträge (Fr. 25.– bei knappen Verhältnissen; Fr. 50.– Einzel, Fr. 75.– Paare, Fr. 150.– Kollektive) erfuhren keine Änderung.

Was Verkäufe aus der Sammlung betrifft, war nicht traktandiert, wird aber inskünftig im Leitbild geregelt.

Wortmeldungen ergaben sich nicht. Kaspar Marti äusserte sich dann zu Verschiedenem, was Kunsthaus und Güterschuppen betraf. Dann war Zeit zum Verweilen und kulinarischem Geniessen am Versammlungsort, der sogenannten Raumstation im Möbeliareal angesagt.