HC Glarus I verliert verdient gegen den HC Einsiedeln

Die erste Mannschaft des Handballclub Glarus verlor am vergangenen Samstag zuhause gegen den HC Einsiedeln mit 28:34. Eine unnötige, aber verdiente Niederlage.



Lubi Kocic war mit zehn Treffern der beste Torschütze des Spiels (Bild: eing.)
Lubi Kocic war mit zehn Treffern der beste Torschütze des Spiels (Bild: eing.)

Nach dem gelungenen Saisonstart vergangenen Samstag gegen den Absteiger aus Zürich wartete mit dem HC Einsiedeln ein weiterer harter Brocken auf den HC Glarus. In den vergangenen Jahren kämpften die beiden Teams gemeinsam um die vorderen Plätze mit und es durfte ein packendes und spannendes Spiel erwartet werden.


Durchschnittalter von 21 Jahren


Im Vergleich zu letzter Woche, stellte der verletzte Spielertrainer Lienhard anstelle der Routiniers der zweiten Mannschaft seine Junioren auf. So hatte das ganze Team des HCG gerade mal ein Durchschnittsalter von 21 (!) Jahren. Denn neben Spielertrainer Lienhard fehlten mit seinem Bruder Nils, Altmann, P. Leuzinger und Rechsteiner gleich vier weitere Stammspieler. Dennoch startete dieselbe Stammsechs der letzten Woche gut ins Spiel und konnte die wirbligen Schwyzer einigermassen in Schach halten. Nach 12 Minuten stand es unentschieden 5:5, doch dieses Resultat täuschte etwas über den wahren Spielverlauf. Während die Glarner mit Kampf und manchmal Glück zu ihren Toren kamen, spielten die Einsiedler mit flüssigem Spiel immer wieder ihre Aussenspieler schön frei.

Enormer Kampfgeist der Glarner

Den Kampf des HCG realisierte auch der gegnerische Trainer und liess seine Verteidigung noch offensiver agieren, was dem HC Glarus sichtlich Mühe bereitete. Des öftern verlor man im Angriff unnötig den Ball und geriet durch Gegenstösse schnell mit drei Toren in Rückstand. Doch einmal mehr zeigten die Glarner enormen Kampfgeist und liessen sich auch durch ein nicht anerkanntes Tor und die verdiente rote Karte gegen M. Leuzinger nicht aus dem Konzept bringen und blieben an den Innerschweizern dran.

Dass auch alte Hasen nicht vor sogenannten dummen Fehlern gefeit sind, zeigte sich kurz vor Ende der ersten Halbzeit. Torhüter Lienhard, mit 30 Jahren der älteste glarner Spieler, parierte 11 Sekunden vor Ende einen Abschlussversuch. Doch statt den Ball zu halten und mit der zweiten Welle zum Abschluss zu gelangen, riskiert er den direkten Gegenstosspass, welcher abgefangen wird und vom HC Einsiedeln postwendend verwertet wird. So stand es zur Pause statt 14:13 für die Einsiedler gar 15:12.

In der Halbzeitpause konzentrierte sich die Ansprache von Spielertrainer Lienhard hauptsächlich auf die jungen Flügelspieler. Er versuchte ihnen verschiedene Angriffsvarianten aufzuzeigen um die offensive Verteidigung zu überlisten und sie auf das agile Spiel der Schwyzer einzustellen um dem Abschluss weniger Platz zu bieten.

Niederlage mit sechs Toren Unterschied

Doch an diesem Samstag sollte es nicht sein und der HC Glarus musste für das riskante Spiel Tribut zollen. Die zweite Halbzeit verlief ähnlich der ersten. Während die Glarner um jeden Ball und Schuss kämpfen mussten, schien den Einsiedlern alles locker von der Hand zu gehen. Je länger das Spiel dauerte desto offensichtlicher wurde die Unerfahrenheit. Immer wieder verlor man durch ungenaue und überhastete Zuspiele unnötig den Ball. Fünf Minuten vor Schluss führten die Gäste bereits mit 29:24 und das Spiel schien gelaufen. So stellte man die Jungen aufs Feld und man liess sie ihre Erfahrungen in der 3. Liga sammeln. Was mehr schlecht als recht funktionierte und dazu führte, dass der HC Einsiedeln an diesem Samstag einfach routinierter war und verdient mit 34:28 gewann.

Es wartet noch viele Arbeit

Die Niederlage des Fanionteams an sich ist nicht allzu tragisch, vor allem wenn man bedenkt, dass fünf Stammspieler fehlten. Allerdings ist es die Art und Weise wie man das Spiel verloren hat, welche zu Denken gibt. Während es letzte Woche gelang, gegen einen stärkeren Gegner dank Teamwork und einer Parforceleistung in der Abwehr zu gewinnen, passte diesmal nicht viel zusammen und man leistete sich ein dutzend Ballverluste, was auf diesem Niveau definitiv zu viel ist und die Einsiedler konsequent ausnutzten.

Dennoch war erfreulich zu sehen, dass zum Beispiel Schelling und Kocic enorme Fortschritte gemacht haben. Es reicht zwar noch nicht ganz um ein Spiel an sich zu reissen und es zugunsten des HCG zu entscheiden, aber dies scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Auch sonst war die Angriffsleistung durchaus akzeptabel. Die rechte Angriffsseite, mit 3 Junioren besetzt, zeigte, dass sie auch in der 3. Liga immer für Tore gut sind. Hauser verwertete sogar einen Siebenmeter im Stile eines alten Routiniers.

Doch in der Verteidigung, vor allem der Aussenspieler, wartet noch viel Arbeit und Training. Immer wieder kamen die Angreifer unbedrängt zum Abschluss und liessen den Torhütern Huber und Lienhard keine Chance. Vor allem das Timing zwischen aushelfen und zuschieben passte zeitweise überhaupt nicht zusammen. Es gibt viel zu tun, aber diese jungen Spieler haben ja noch ein paar Jahre Zeit um zu lernen.

Bereits am nächsten Samstag hat jeder Spieler die Chance zuhause gegen Spose alles wettzumachen. Ein Sieg darf durchaus erwartet werden und ist in einer Gruppe, in der jeden jeden schlagen kann, enorm wichtig. Und der HC Glarus hat in dieser Saison bereits einmal bewiesen, dass er wichtige Heimspiele auf starke Art und Weise gewinnen kann.


Bemerkungen: Glarus ohne M Lienhard, Rechsteiner (verletzt), Altmann, P Leuzinger und N Lienhard (abwesend)


Glarus mit Huber/ Lienhard (Tor), Bur (0 Tore/0x2min), Feldmann (4/0), Hauser (2/0), Holdener (3/0), Kocic (10/0), M Leuzinger (1/ Rot), Renzo (0/0), Schelling (3/0), Umberg (3/1), Zingg (2/0)

nächstes Spiel: Samstag 15.9.07, 18:20 Uhr, Kanti Glarus

HC Glarus I : SG Spose Kilchberg/ Adliswil 2