HC Glarus mit glanzlosem Pflichtsieg

Im ersten Spiel des neuen Jahres gewann das Fanionteam des HC Glarus beim Tabellenvorletzten in Rorbas mit 28:24 Toren. In einem Spiel auf bescheidenem Niveau verpasste es der HCG die eigene Ueberlegenheit in einen deutlicheren Sieg umzumünzen.



Foto: „Marcel Lienhard (Nr. 23) steuerte zehn Tore zum sechsten HCG-Sieg in Serie bei“. (Bild: Thomas Jakober)
Foto: „Marcel Lienhard (Nr. 23) steuerte zehn Tore zum sechsten HCG-Sieg in Serie bei“. (Bild: Thomas Jakober)

Der Tabellenführer zu Gast bei einem Abstiegskandidaten. Die Favoritenrolle lag klar bei den Glarnern. Die Zürcher Unterländer wurden zwar im Hinspiel mit einer 34:15 Packung aus der Kanti-Halle geschossen, gelten aber in der eigenen Halle als äusserst aufsässig und kampfstark. Diese Heimstärke bekam in dieser Saison auch der damalige Tabellenführer TV Uster zu spüren. Seit der überraschenden Ustermer Niederlage in Rorbas grüsst nämlich der HCG vom Leaderthron. Erschwerend kam hinzu, dass sich die Glarner Verletztenliste nicht lichtet. Mit Lippl erwischte die Verletzungshexe nämlich bereits den nächsten Leistungsträger.

HC Glarus in der ersten Halbzeit überlegen
Rorbas’ Trainer schien sich im Hinspiel Notizen gemacht zu haben, liess er doch von Beginn an gegen die rechte Glarner Angriffseite offensiv verteidigen. Der agile Nils Lienhard nutzte den sich bietenden Raum und sorgte mit zwei feinen Einzelleistungen dafür, dass das 1:0 die einzige Zürcher Führung im gesamten Spiel blieb. Rorbas schaffte es nicht, das Konzept ihres Trainers umzusetzen und präsentierte sich in der Verteidigung äusserst anfällig. Den Glarnern boten sich so, ohne grossen Aufwand betreiben zu müssen, regelmässig erstklassige Torchancen. Von einer guten Chancenverwertung zu sprechen wäre vermessen, aber immerhin trafen die HCG-Akteure oft genug um sich stetig von den schwachen Zürchern abzusetzen. In Rorbas’ Angriff sorgte lange Zeit fast ausschliesslich der starke Kreisläufer für ernsthafte Torgefahr. Als Stoll nach einem abgefangenen Zürcher Gegenstoss zur 15:9 Pausenführung traf, schritten die Glarner mit einem beruhigenden Polster, und wie sich später zeigen sollte, allzu sorglos zum Pausentee.

Uebermut tut selten gut
Die Gastgeber präsentierten sich zum zweiten Durchgang verbessert. Ihre Rückraumspieler traten nun vermehrt erfolgreich in Aktion, der rechte Flügel wurde einige Male schön frei gespielt und verwertete seine Chancen sicher. Begünstigt durch die immer noch löchrige Zürcher Abwehr konnten die Glarner bis zum 23:17 nach 45 Minuten ihren Vorsprung halten. Rorbas’ Kreisläufer, den die Glarner nie unter Kontrolle brachten, musste dann nach der dritten Zweiminutenstrafe vorzeitig unter die Dusche und der HCG konnte phasenweise in doppelter Ueberzahl spielen. Die Gäste agierten aber äusserst ungeschickt und verpassten es die definitive Entscheidung herbeizuführen. Beinahe schien es sich zu rächen, dass man auf Glarner Seite seit dem Halbzeitpfiff scheinbar nur noch damit beschäftig war, zu mutmassen wie hoch man den Gegner bezwingen würde.
Nachdem Rorbas die eigene Unterzahl dank viel Glarner Unvermögen schadlos überstand, bliesen sie zur Schlussattacke. Die HCG-Defensive liess weiterhin die sonst bekannte Kampfstärke und jegliche Kompromisslosigkeit vermissen, kassierte seinerseits gleich zwei Zweiminutenstrafen und sah sich nun selbst in doppelter Unterzahl. Rorbas witterte Morgenluft und konnte gegen nun verunsicherte Glarner bis auf nur noch zwei Tore Differenz (25:23, 54. Spielminute) verkürzen, ehe sich diese nach einem Team-Timeout endlich wieder stabilisierten und den glanzlosen Sieg unter Dach und Fach brachten. Hervorzuheben aus der gesamthaft mässigen Leistung sind lediglich Marcel Lienhard mit zehn persönlichen Treffern und die erfreuliche Leistung von Kocic mit vier Toren – dies obwohl er mitten in der Rekrutenschule steckt.

Dreikampf um den Gruppensieg
Am kommenden Wochenende ist der HC Glarus spielfrei und kann zusehen, wie sich die bisher nach Verlustpunkten gleichauf liegenden TV Uster und TV Witikon im direkten Verfolgerduell gegenseitig Punkte abnehmen. Anschliessend ruht die Meisterschaft wegen der Europameisterschaft in der Schweiz zwei Wochen komplett, ehe die Glarner am 11. Februar auswärts gegen den SC Volketswil wiederum die Bürde des Favoriten zu tragen haben werden.

Telegramm:
HC Rorbas : HC Glarus 24:28 (9:15)
Zentrum Freienstein, Freienstein: 30 Zuschauer
HC Glarus: Tor: Landolt, S. Lienhard – Feld: Altmann, Bianchi, Kocic (4 Tore), M. Leuzinger, P. Leuzinger, M. Lienhard (10), N. Lienhard (4), Schmidt (5), Seliner (2), Stoll (2), Umberg (1)
Bemerkungen: Glarus ohne Aebli, Lippl und Schelling (alle verletzt) sowie Kielgast (abwesend)