HC Glarus verpasst Aufstieg in die 2. Liga

Trotz kämpferischer Leistung verloren die Stadtglarner am vergangenen Samstag gegen den 2.Ligisten Affoltern/ Züri West mit 19:24 und werden dadurch in der nächsten Saison in der 3. Liga spielen.



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar. Nachdem sowohl die Glarner und die Zürcher gegen den Mitkonkurrenten aus Kloten verloren haben, würde der Verlierer der Partie im nächsten Jahr in der 3. Liga spielen. Und für den Gewinner würde die 2. Liga winken.

Einige glarner Spieler waren letzte Woche das Spiel zwischen Kloten und der SG Affoltern/ Züri West schauen, um sich optimal auf das Entscheidungsspiel vorzubereiten. Im Vergleich zu den Klotener verfügt die zürcher Spielgemeinschaft über zwei sehr schnelle Flügel. Deshalb versuchte trainer Schmidt seinen Spielern einzutrichtern, dass das Spiel nur gewonnen werden konnte, wenn es den Stadtglarnern gelingen würde, die beiden Flügel und den Spielmacher möglichst aus dem Spiel zu nehmen und keine Tore zu erhalten.

Das Spiel gestaltete sich in den ersten Zehn Minuten recht ausgeglichen. Den Glarnern gelang es zweimal in Führung zu gehen. Doch das Resultat von 2:2 täuschte über die wahren Kräfteverhältnisse hinweg. Während die Zürcher ein ums andere mal schöne Spielzüge zeigten, gelang es dem HC Glarus nur dank zwei Penaltys von Umberg an den Zürchern dranzubleiben. Coach Franz Aebli sah sich zehn Minuten vor Schluss der ersten Halbzeit gezwungen beim Stande von 3:7 sein Team Time-Out nach zwei Gegentreffern in Unterzahl zu nehmen. Obwohl Trainer Schmidt seine Spieler vor den Aussenspielern gewarnt hatte, wurden vier der sieben Tore von den Flügeln geschossen. Den Stadtglarnern gelang es während dem ganzen Spiel nicht, die zwei wendigen Spieler in den Griff zu kriegen und man handelte sich zusätzlich zu den Gegentoren noch einige unnötige Strafen ein.

Bis zur Pause vergrösserte sich der Vorsprung der SG Affoltern/ Züri West auf 6:12. Vor allem im Angriffsspiel zeigten die Glarner eine schlechte Leistung. Einzig A Aebli und M Lienhard versuchten sich gegen die schnellen Zürcher durchzusetzen. allerdings agierten sie dabei meist unglücklich, was dazu führte, dass der HC Glarus gerade einmal vier Tore während dreissig Minuten aus dem Spiel geschossen hatte Doch Trainer und Coach betonten in der Halbzeitpause mehrmals, dass im Handball mit sechs Toren Rückstand im Handball noch lange nichts entschieden. Die zweite Halbzeit fing für die Glarner unglücklich an. Sie kassierten eine dumme Strafe und gerieten dadurch schnell mit 7:14 in Rückstand. Nach knapp fünf Minuten begann die noch agressivere glarner Verteidigung bei den Zürchern Wirkung zu zeigen. Dank teils schönen Einzelleistungen und starken Paraden von Torhüter Landolt, kam der HC Glarus Tor um Tor heran. Die Zürcher wurden immer nervöser und begannen Nerven zu zeigen. Es gelang den Glarnern bis auf 14:16 heranzukommen, doch anstatt den Anschlusstreffer zu erzielen, handelte man sich nacheinander zwei vermeidbare Strafen ein. Der routinierte Gegner nutzte seine Chance konsequent aus und zog vorentscheidend mit 15:21 davon. die letzten zehn Minuten des Spiels waren dann mehr von gehässigen Szenen und harten Fouls geprägt als von gepflegter Handballkunst. Das Schlussresultat von 19:24 fiel etwas zu hoch aus, doch aufgrund der Ausgeglichenheit des Gegners auf allen Positionen war der Sieg der SG Affoltern/ Züri West verdient.

Obwohl der HC Glarus das erklärte Ziel nicht erreicht hat, war die Stimmung der Spieler nicht allzu lange getrübt. Denn die erste Mannschaft des Handballclubs wird im nächsten Jahr einige Veränderungen durchleben. Kreisspieler Stoll weilt bereits seit gut einem Monat im Ausland und wird dies noch die ganze nächste Saison tun. Torhüter Landolt und Kreisläufer Seliner werden beruflich bedingt nicht mehr allzu viele Trainings und Spiele besuchen können. A Aebli wird nach etlichen Jahren beim HCG seine Handballschuhe nach dem letzten Spiel an den Nagel hängen und Linkshänder M Lienhard wagt den Sprung in die Nationalliga zu Yellow Winterthur. Einzig Trainer Schmidt ist noch unschlüssig, wie und wo er in der nächsten Saison Handballspielen wird. Für die neuen Verantwortlichen wartet also viel Arbeit. Doch bevor diese in Angriff genommen wird, spielt die "alte" Mannschaft am nächsten Samstag ihr letztes Saisonspiel und man darf hoffen, dass die Mannschaft, welche in dieser Saison den Fans viel Freude bereitet hat, mit einem Sieg in die verdienten Handballferien geht.

Torschützen: A Aebli (1 Tor/ 1x2min/Rot), Altmann (2/3/Rot), Bianchi (1/0), M Leuzinger, P Leuzinger, M Lienhard (8/ 0), N Lienhard (3/ 0), Lippl, Schmidt (2/ 1), Umberg (2/ 0) Torhüter: Landolt, Huber

Glarus ohne S Lienhard und Schelling (verletzt) und Stoll, Seliner und Kocic (abwesend)