Hebed Sorg zu üserem Tal

Petrus war dem Nationalfeiertag mindestens am Vormittag noch wohl gesinnt, so dass der von "Linthal-Rüti Tourismus" organisierte Anlass im "Haus zur Heimat" in Linthal bei ange-nehmen Temperaturen und ohne Regen draussen durchgeführt werden konnte.

 



Musikgesellschaft Tödi bei der 1. Augustfeier in Linthal (bild: zvg.)
Musikgesellschaft Tödi bei der 1. Augustfeier in Linthal (bild: zvg.)

Nach dem Apéro, welcher musikalisch durch die Musikgesellschaft Tödi umrahmt wurde, begrüsste Hanspeter Toggenburger, Präsident von "Linthal-Rüti Tourismus", die Anwesenden, ganz speziell auch die Bewohnerinnen und Bewohner vom "Haus zur Heimat", welche sich sichtlich freuten, den Schweizer Ehrentag mit der Bevölkerung zu feiern. Die Organisatoren hatten sich in diesem Jahr bewusst dafür entschieden, nicht eine gestandene politische Persönlichkeit für die Festrede zu engagieren, sondern einem jungen Menschen Gelegenheit zu geben, eine Ansprache zu halten. Die Wahl fiel auf den erst 21jährigen Toni Gisler aus Linthal, dessen politisches Interesse schon während der Schulzeit auffiel. Er meisterte die Aufgabe mit Bravour, in seiner Rede war deutlich spürbar, dass dieser junge Mann seine Heimat liebt und ihm die Zukunft des südlichsten Glarnerlandes am Herzen liegt.

Eine kürzlich durchlebte Krankheit zeigte Toni Gisler, wie sich von einem Tag auf den anderen alles ändern kann. Dies machte ihm bewusst, dass man jeden Augenblick des Lebens geniessen sollte. Er verglich das Leben auch mit unserem Land. Zu beidem muss man Sorge tragen und Zukunftsperspektiven haben. "Am 1. August gedenken wir den Mannen, welche den Mut hatten, sich durchzusetzen und ihre Visionen zu verwirklichen. Dies sollten wir uns zum Vorbild nehmen. Was damals möglich war, kann auch heute noch erreicht werden, wenn alle am gleichen Strick ziehen, kann die Zukunft unseres Tales mit viel Mut und grossem Willen positiv gestaltet werden."

Die Wasserkraft bedeutet für das südlichste Grosstal eine gewisse Sicherheit, trotzdem braucht es weitere Perspektiven, um der stetigen Bevölkerungsabwanderung entgegenzuwirken. Nebst der Tourismusförderung sieht Toni Gisler auch eine Chance im Industriebereich, d.h. in der Ansiedelung von neuen Betrieben. Dafür sind aber eine bessere Verkehrserschliessung des Glarner Hinterlandes, sowie die Unterstützung durch Gemeinden und Kanton unabdingbar. Wenn die Faktoren Wasserkraft, Tourismus und Industrie weiterverfolgt und aufeinander abgestimmt werden, hat das Glarner Hinterland eine Zukunft. Toni Gisler hat eine Vision, wie es in 20 Jahren sein könnte: "Mit dem Auto fährt man ab der Autobahn auf einer modernen Schnellstrasse Richtung Hinterland. Der Hauptort wird umfahren, auf der Höhe "Horgenberg" kommt man wieder auf die alte Kantonsstrasse. Rüti ist nach wie vor ein wunderschönes, gepflegtes Dorf und die Fabrikhallen sind wieder belebt. Kleine und mittelgrosse Betriebe nutzen die verschiedenen bestehenden Räumlichkeiten. In Linthal wurde das Ressort Stachelbergbad verwirklicht und auch in den Fabrikhallen der ehemaligen Spinnerei Kunz herrscht reger Betrieb, da eine neue Firma hier ihren Sitz gefunden hat. Im Tierfehd können die riesigen Anlagen des Wasserkraftwerks bestaunt werden. Kurz gesagt, Rüti und Linthal leben und sind voller Leben".

Nach dem offiziellen Teil hatten die Gäste die Möglichkeit sich in der Festwirtschaft zu verpflegen, den Klängen des Handorgel-Duos Rita & Anita zu lauschen und das gemütliche Beisammensein zu geniessen.